D-Wave Quantum Aktie: Gewinnmitnahmen

Die D-Wave Quantum Aktie verliert nach einem starken Jahresverlauf. Analysten bleiben trotz umfangreicher Verkäufe durch Führungskräfte optimistisch und sehen weiteres Potenzial.

Die Kernpunkte:
  • Aktie verzeichnet deutliche Kurskorrektur nach Rally
  • Umfangreiche Insiderverkäufe belasten die Stimmung
  • Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial von 33%
  • Starke Quartalszahlen und hohe Liquidität als Basis

Nach einem außergewöhnlich starken Jahr gab die Aktie von D-Wave Quantum gestern deutlich nach. Der Titel verlor rund 8% und setzte damit seine Konsolidierung nach einer Kursrally von mehr als 200% seit Jahresbeginn fort. Parallel dazu sorgt umfangreicher Insiderverkauf für zusätzliche Zurückhaltung unter Anlegern. Handelt es sich lediglich um eine gesunde Verschnaufpause in einem sehr volatilen Wachstumswert?

Kursschwäche nach Rally und Insiderverkäufen

Die Aktie schloss den Handelstag bei 25,28 US-Dollar, ein Minus von 2,24 US-Dollar gegenüber dem Vortagesschluss von 27,52 US-Dollar. Im Tagesverlauf wurde ein Tief bei 24,77 US-Dollar erreicht.

Der Rückgang erfolgte bei einem Handelsvolumen von rund 33,3 Millionen Papieren. Das liegt etwa 45% unter dem durchschnittlichen Tagesvolumen von 60,3 Millionen und deutet auf eine Korrektur bei vergleichsweise geringer Marktteilnahme hin.

Trotz der jüngsten Schwäche bleibt der Wert einer der stärksten Performer im Quantum-Computing-Segment 2025. Seit Jahresanfang steht weiterhin ein Kursplus von über 227% zu Buche – deutlich mehr als Wettbewerber IonQ oder der S&P 500.

Ein wesentlicher Belastungsfaktor ist der deutliche Insiderverkauf der vergangenen drei Monate:

  • CEO Alan Baratz veräußerte am 11. November 806.288 Aktien zu durchschnittlich 28,87 US-Dollar (Volumen rund 23,3 Mio. US-Dollar).
  • CFO John Markovich verkaufte am 20. November 200.000 Aktien zu 22,94 US-Dollar (Volumen rund 4,6 Mio. US-Dollar).
  • Insgesamt trennten sich Insider binnen 90 Tagen von mehr als 2,3 Millionen Aktien im Wert von rund 66 Mio. US-Dollar.

Analysten bleiben zuversichtlich

Trotz Kursrückgang und Insiderverkäufen ist die Analystenstimmung überwiegend positiv. Die Aktie wird im Konsens mit „Moderate Buy“ eingestuft. Von 16 erfassten Bewertungen lauten 14 auf „Kaufen“, eine auf „Halten“ und eine auf „Verkaufen“.

Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei 33,67 US-Dollar und signalisiert damit ein rechnerisches Aufwärtspotenzial von etwa 33% gegenüber dem jüngsten Schlusskurs.

Zu den jüngsten Analystenaktivitäten zählen:

  • Mizuho startete die Beobachtung am 11. Dezember mit „Outperform“ und Kursziel 46 US-Dollar.
  • Wedbush nahm die Aktie am 17. Dezember mit „Outperform“ und Kursziel 35 US-Dollar auf.
  • B. Riley erhöhte das Ziel von 22 auf 33 US-Dollar und bestätigte „Buy“.

CES-Auftritt und Wachstumsinitiativen

Zusätzliche Aufmerksamkeit bringt der angekündigte Auftritt auf der CES 2026. D-Wave tritt dort als Sponsor des CES-Foundry-Events im Fontainebleau Las Vegas am 7. und 8. Januar auf. Murray Thom, Vice President Quantum Technology Evangelism, wird eine Masterclass präsentieren, in der konkrete Leistungsgewinne durch D‑Waves Systeme in Bereichen wie Fertigung, Lieferkette, Materialwissenschaften und Telekommunikation gezeigt werden sollen.

Laut Unternehmensangaben unterstreicht die Präsenz auf einer der wichtigsten Technologiemessen, dass Quantum Computing zunehmend in den breiteren Technologiemarkt hineinwächst.

Parallel treibt das Unternehmen seine Aktivitäten im Regierungs- und Unternehmenskundengeschäft voran. Anfang Dezember wurde eine eigene US-Government-Einheit unter Führung von Vice President Jack Sears Jr. gegründet, um die steigende Nachfrage von US-Bundesbehörden – insbesondere dem Verteidigungsministerium – nach quantenbasierten Logistik- und Transportlösungen zu adressieren.

Das Advantage2-Quantum-System ist inzwischen bei Davidson Technologies in Alabama im Einsatz und unterstützt dort behördliche Anwendungen. Weitere Installationen laufen unter anderem am Jülich Supercomputing Centre in Deutschland sowie im Rahmen von Vereinbarungen in Südkorea.

Zahlenlage und Bewertung

Operativ meldete D-Wave Anfang November starke Zahlen für das dritte Quartal 2025 und übertraf dabei die Markterwartungen:

  • Umsatz: 3,74 Mio. US-Dollar (+105,6% gegenüber Vorjahr; Konsens 3,03 Mio. US-Dollar)
  • Ergebnis je Aktie (EPS): -0,05 US-Dollar (besser als erwartete -0,07 US-Dollar)
  • Bruttogewinn: +156% gegenüber dem Vorjahresquartal
  • Barmittelbestand: über 836 Mio. US-Dollar, ein Rekordniveau für das Unternehmen

Die Bilanz weist mit einer Debt-to-Equity-Quote von 0,05 eine sehr niedrige Verschuldung aus. Das verschafft Spielraum für weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie den Ausbau der kommerziellen Aktivitäten.

Gleichzeitig ist die Bewertung ambitioniert: Auf Basis eines Zwölfmonatsumsatzes von 24 Mio. US-Dollar liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei rund 363. Diese Kennzahl spiegelt sowohl hohe Wachstumserwartungen als auch die spekulative Natur des Sektors wider.

Marktumfeld und Ausblick

Der Quantum-Computing-Markt hat 2025 bereits zwei deutliche Auf- und Abschwungphasen erlebt. Die starke Schwankungsanfälligkeit zeigt, wie sensibel die Kurse auf Nachrichten und Stimmungswechsel reagieren.

Für die kommenden Monate stehen mehrere Termine im Fokus:

  • CES 2026 in Las Vegas am 7.–8. Januar
  • Qubits 2026 Konferenz am 27.–28. Januar in Boca Raton, Florida
  • Veröffentlichung der Q4-2025-Zahlen voraussichtlich um den 10. April

Das Unternehmen rechnet für 2026 mit einem Umsatzwachstum von rund 61%. Analysten erwarten zudem weitere Ergebnisverbesserungen. Umsatzseitig setzt D-Wave auf ein dreigeteiltes Modell aus Quantum Computing as a Service (QCaaS), Professional Services und Systemverkäufen, um von einer breiteren Nutzung durch Unternehmen und staatliche Stellen zu profitieren.

Der jüngste Rückgang um rund 8% wirkt vor diesem Hintergrund wie eine Konsolidierung nach einem außergewöhnlichen Kursjahr und nicht wie eine Reaktion auf neue negative Unternehmensmeldungen. Die Kombination aus starkem Wachstum, hoher Liquidität, ausgebauten Regierungs- und Industriekontakten sowie prominenten Auftritten auf CES und Qubits trifft allerdings auf eine sehr hohe Bewertung und auffällige Insiderverkäufe – eine Konstellation, die das Chance-Risiko-Profil der Aktie im Jahr 2026 maßgeblich prägen dürfte.

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