DAX im Flüstermodus, der Riss in der Fed und Zuckerbergs neue Milliarden-Wette

Der deutsche Leitindex klettert im dünnen Jahresendhandel, während die US-Notenbank interne Konflikte offenbart und Tech-Konzerne mit Milliardenübernahmen die KI-Führung sichern.

Die Kernpunkte:
  • DAX nähert sich mit Jahresplus dem Rekordhoch
  • Fed-Protokoll zeigt tiefe interne Uneinigkeit
  • Meta übernimmt KI-Startup Manus für Milliarden
  • Novo Nordisk senkt Medikamentenpreise in China

Liebe Leserinnen und Leser,

während sich die Frankfurter Börsensäle geistig bereits im Jahr 2026 befinden und die Umsätze auf ein Rinnsal zusammenschrumpfen, geschieht das Unerwartete: Der Markt steigt gerade wegen der Stille. Ohne Konfetti, aber mit bemerkenswerter Effizienz, nutzte der deutsche Leitindex diesen vorletzten Handelstag des Jahres für einen fast geräuschlosen Aufstieg.

Doch der Schein der Ruhe in Frankfurt trügt gewaltig. Wer den Blick über den Atlantik richtet, sieht keine vorweihnachtliche Harmonie, sondern offene Konflikte. In Washington offenbart sich ein tiefer Riss im mächtigsten Finanzgremium der Welt, und im Silicon Valley wird die Kriegskasse für das KI-Wettrüsten geplündert. Das Jahr endet nicht mit einem sanften Ausklingen, sondern mit einer harten Positionierung für die kommenden zwölf Monate.

Willkommen zu Ihrem Marktbericht am Abend.

Frankfurt im Höhenrausch, Rohstoffe in der Achterbahn

Es ist das klassische „Window Dressing” zum Jahresschluss: Fondsmanager polieren ihre Bilanzen auf, und mangels Verkäufern klettern die Kurse. Der DAX schloss 0,57 Prozent höher bei 24.490,41 Punkten und robbt sich damit wieder an sein Allzeithoch vom Oktober (24.771 Punkte) heran. Mit einem Jahresplus von gut 23 Prozent steuert der Index auf die beste Performance seit 2019 zu.

Dass diese Bewegung vor allem von Tech-Hoffnungen getragen wird, zeigt der Blick auf die Gewinner: Siltronic (+3,96 Prozent) und Infineon (+2,69 Prozent) führten die Liste an. Die Wette auf das Jahr 2026 läuft bereits.

Ganz anders die Dramaturgie bei den Edelmetallen. Nachdem ich Ihnen am Sonntag noch von der Silber-Euphorie berichtete, folgte zum Wochenstart die kalte Dusche: Eine Erhöhung der Margin-Anforderungen durch die CME löste gestern einen klassischen „Flash Crash” aus – Gold und Silber tauchten tief ab. Heute sahen wir die technische Gegenreaktion. Gold stabilisierte sich über 4.360 US-Dollar, Silber sprang um über 5 Prozent zurück. Die Lehre für Anleger: In illiquiden Feiertagsmärkten diktieren nicht die Fundamentaldaten, sondern die Margin-Calls der Clearingstellen die Preise.

Protokoll der Zwietracht: Meuterei in der Fed

Das wichtigste Dokument des Tages landete erst am Abend (MEZ) auf den Tischen: das Protokoll (Minutes) der Fed-Sitzung vom 9. und 10. Dezember. Wir erinnern uns an die Zinssenkung um 25 Basispunkte. Was wir damals nicht sahen, enthüllt das Protokoll heute schonungslos: Die Einigkeit ist dahin.

Die Entscheidung fiel mit einer Abstimmung von 9 zu 3 Stimmen – für die sonst so konsensorientierte US-Notenbank kommt das einer Palastrevolution gleich. Während die Mehrheit den Kurs hielt, wollten Schmid und Goolsbee eine Pause einlegen, während Miran aggressiv einen großen Schritt von 50 Basispunkten forderte.

Die Analyse: Dieser Riss ist ein Warnsignal. Der „Fed Put” – die Gewissheit, dass die Notenbank im Zweifel die Märkte stützt – wird brüchig, wenn sich das Gremium intern blockiert. Der „Dot Plot” lässt für 2026 ohnehin wenig Spielraum nach unten. Wer auf billiges Geld im Januar spekuliert, sollte diesen internen Machtkampf nicht unterschätzen.

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Was bedeutet das konkret für uns als Anleger in einem Markt voller Unsicherheit und Volatilität? Carsten Müller, Chefanalyst mit 30 Jahren Markterfahrung, hat eine Strategie entwickelt, die in jedem Marktumfeld funktioniert – die sogenannte Cash-Rallye. Das System kombiniert technische Ausbruchssignale mit Volumenanalyse und fundamentalen Katalysatoren, um gezielt dort einzusteigen, wo große Bewegungen entstehen. Konkret liefert die Strategie zweimal wöchentlich Trade-Signale über alle Märkte hinweg – ob Aktien, Rohstoffe oder Kryptos. Die bisherigen Ergebnisse zeigen durchschnittlich 62,5% Gewinn pro Trade, von Rheinmetall (+136,5%) über Siemens Energy (+96,9%) bis Cameco (+60,2%). Sie erhalten klare Ein- und Ausstiegssignale per E-Mail, ein wöchentliches Video-Update und sofortige Alerts bei Trade-Abschlüssen. Kostenloser Zugang zur Cash-Rallye mit erstem Trade

Big Tech auf Einkaufstour: Fakten schaffen, bevor Regulierung greift

Während in Brüssel und Washington noch über KI-Gesetze debattiert wird, zücken die Tech-Giganten die Scheckbücher. Meta Platforms sorgte heute für den Paukenschlag: Der Konzern übernimmt das KI-Startup Manus. Der Preis liegt laut Insidern zwischen 2 und 3 Milliarden US-Dollar.

Manus, ursprünglich chinesisch geprägt und nun in Singapur ansässig, ist führend bei autonomen KI-Agenten. Für Mark Zuckerberg ist dies der strategische Hebel, um KI tief in die DNA von WhatsApp und Instagram zu implantieren. Dass geopolitische Bedenken bei diesem Deal in den Hintergrund traten, zeigt: Wenn der strategische „Fit” stimmt, wird Geopolitik zur Nebensache.

Auch Nvidia ruht nicht. Berichten zufolge steht Jensen Huang kurz vor der Übernahme der israelischen AI21 Labs – ebenfalls für bis zu 3 Milliarden Dollar. Die Botschaft ist eindeutig: Die Marktführer kaufen sich nicht nur Technologie, sie kaufen sich die Talente, um ihre Dominanz für die nächste Dekade zu zementieren.

Novo Nordisk: Der Preis des Zugangs

Eine Meldung ging im Tech-Lärm fast unter, ist für Pharma-Investoren aber essenziell: Novo Nordisk (Wegovy) und Eli Lilly (Mounjaro) beugen sich dem Druck Pekings. Beide Konzerne haben zugestimmt, die Preise für ihre Abnehm-Präparate in China ab dem 1. Januar 2026 deutlich zu senken.

Es ist ein Tauschgeschäft: Marge gegen Masse. Die Aufnahme in die staatlichen Erstattungslisten öffnet den Zugang zu Millionen Patienten, doch die Zeiten der unbegrenzten Preismacht neigen sich dem Ende zu. Wenn das Medikament zum Massenphänomen wird, diktiert der Staat die Konditionen – eine Lektion, die Investoren für 2026 im Hinterkopf behalten müssen.

Was das für Sie bedeutet

Lassen Sie sich von der Stille des DAX nicht einlullen. Der Markt befindet sich in einer trügerischen Ruhephase. Der Rekord in Frankfurt ist erfreulich, aber die Risse in der Fed und die aggressive Expansionspolitik der Tech-Riesen deuten auf ein volatiles Jahr 2026 hin.

Nutzen Sie die verbleibenden Stunden des Jahres nicht nur zur Erholung, sondern auch zur kritischen Bestandsaufnahme: Ist Ihr Portfolio robust genug für eine Notenbank, die sich uneinig ist, und für eine Tech-Branche, die jeden Preis zahlt, um an der Spitze zu bleiben?

Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und eine ruhige Hand in diesem Finale des Börsenjahres.

Ihr

Felix Baarz
Finanzjournalist

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