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DAX Schlussbericht: Wasser treten – Mit Vonovia, Norma, Rational, ProSiebenSat.1, Evotec und ElringKlinger

Am deutschen Aktienmarkt war am Dienstag sprichwörtlichen Wasser treten angesagt. Die Indices kamen entweder nicht vom Fleck oder mussten insbesondere im Nebenwertesektor zum Teil deutliche Abgaben verzeichnen. Das lag insbesondere an den Immobilienwerten, die nach den Banken nun in den Fokus des Marktes gerückt sind.

Insbesondere der Wohnungs-Riese Vonovia macht den Anlegern inzwischen deutliche Sorgen. Gestern ging es um weitere 6% nach unten und Vonovia markierte mit einem Schlusskurs von 15,65 Euro das erste Mal wieder ein Niveau unter dem Emissionspreis von damals 16,50 Euro. Das aktuelle Niveau hatte man zuletzt 2013 gesehen. Dabei sind die Probleme branchenweit bekannt. Es geht um das gestiegene Zinsniveau und die Baukosten, die entsprechende Perspektiven verdunkeln. Dass sich die Investoren aber so nun auf Vonovia fokussieren, ist eigentlich nicht unbedingt nachvollziehbar.

Unter dem Strich konnte zwar der DAX um 0,1% auf 15.142,02 Punkte zulegen. Der MDAX schloss dagegen um 0,6% tiefer bei 26.562,42 Punkten. Noch stärker abwärts ging es im SDAX. Dieser büßte 1% auf 12.658,57 Punkte ein, während der TecDAX ein Minus von 1,1% auf 3.224,77 Zähler verkraften musste.

Aktien im Fokus

Der Spezialist für Verbindungstechnik Norma enttäuschte den Markt mit einem schwachen Ausblick für das neue Geschäftsjahr. So rechnet man mit einer EBIT-Marge von rund 8% und damit nur auf dem Niveau des Vorjahres. Die Enttäuschung kam dabei insbesondere auch dadurch zustande, dass Norma eigentlich im Schlussquartal 2022 positiv überraschen konnte und etliche Analysten deshalb damit gerechnet hatten, dass hier auch ein verbesserter Ausblick auf das Gesamtjahr folgen wird. Norma verlor deshalb gestern 7,7%.

Abschläge musste auch Rational hinnehmen. Der Großküchenausstatter hatte zwar für das vergangene Jahr hohe Zuwachsraten melden können. Der Gewinn konnte sich um rund 50% auf 165,7 Millionen Euro verbessern, während man beim Umsatz ein Plus von rund 31% melden konnte. Für das neue Jahr stellt das Unternehmen allerdings nur ein Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das war den Anlegern doch dann zu wenig. Die Aktie verlor gestern 1%.

Ein leichtes Plus von 0,7% schaffte gestern ProSiebenSat.1. Hier kann man sicherlich sagen, gegen den allgemeinen Markttrend. Was damit zusammenhing, dass man nach Agenturmeldungen die Rechte an den U 21-Europameisterschaften von der Europäischen Fußball-Union erwerben konnte. Konkret geht es um die Turniere 2023, 2025 und 2027. Gleichzeitig kündigte der neue Vorstandschef Bert Habetz an, dass sich ProSieben in Zukunft stärker auf das Kerngeschäft mit Unterhaltungsangeboten konzentrieren wolle. Das kam, wie gesehen, gut im Markt an.

Zu den Gewinnern des gestrigen Tages gehörte Evotec. Die Aktie des Wirkstoff-Spezialisten konnte sich um 5,3% verbessern, nachdem das Unternehmen für das zurückliegende Jahr einen Umsatz über den eigenen Prognosen melden konnte. Zwar blieb der operative Gewinn etwas unter der eigenen Guidance. Doch die Anleger scheinen hier dennoch grundsätzlich zufrieden zu sein, was auch mit der weiterhin positiven Perspektive zu tun hat, da Evotec beispielsweise die besonders wichtige Kooperation mit Bristol Myers Squibb weiter fortsetzen kann.

Einen leichten Tagesgewinn von 0,25% verbuchte der Automobilzulieferer ElringKlinger. Dieser hatte für das zurückliegende Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, einen EBIT-Verlust von 42,2 Millionen Euro und einen Verlust je Aktie von 1,41 Euro melden müssen. Allerdings waren diese Eckdaten allesamt schon bekannt. So fokussierte sich der Markt insbesondere auf den Ausblick für das neue Geschäftsjahr. Hier glaubt ElringKlinger, beim Umsatzwachstum deutlich über den globalen Trends abschneiden zu können. Außerdem soll die bereinigte EBIT-Marge bei rund 5% liegen. Im vergangenen Jahr waren es -2,3%.