DeFi Technologies Aktie: Ernüchternde Erwartungen?

DeFi Technologies wagt den Sprung nach Südamerika und erschließt mit Brasilien einen riesigen Krypto-Markt. Doch der strategische Meilenstein wird von einer düsteren Börsenrealität überschattet. Kann die aggressive Wachstumsstrategie den massiven Kursverfall des Jahres 2025 stoppen?

Historischer Schritt in Lateinamerika

Mit dem feierlichen Glockenläuten an der Börse B3 in São Paulo hat das Fintech-Unternehmen seinen Eintritt in den größten Krypto-Markt Lateinamerikas besiegelt. Durch die Notierung von sogenannten Brazilian Depositary Receipts (BDRs) und fünf Krypto-ETPs erhalten brasilianische Anleger nun direkten, regulierten Zugang zu den Produkten des Unternehmens.

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Für die Tochtergesellschaft Valour markiert dies den ersten bedeutenden Schritt aus dem europäischen Heimatmarkt heraus. Das Portfolio umfasst neben einem Anteilsschein für DeFi Technologies selbst (DEFT31) auch ETPs auf Bitcoin, Ethereum, XRP, Solana und Sui. CEO Johan Wattenström sieht in Brasilien eine strategische Plattform, um digitale Vermögenswerte in den wichtigsten Finanzzentren der Welt zugänglich zu machen.

Ernüchternde Bilanz und Analysten-Skepsis

Die operative Expansion trifft jedoch auf eine extrem angespannte Marktstimmung. Die Aktie hat im Jahresverlauf rund 63 Prozent an Wert verloren und notiert weit unter dem 52-Wochen-Hoch vom Mai 2025. Auslöser für den Vertrauensverlust waren vor allem die Ergebnisse des dritten Quartals. Mit einem Umsatz von 22,53 Millionen Dollar verfehlte das Unternehmen die Markterwartungen von rund 41 Millionen Dollar deutlich. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 0,01 Dollar weit unter den prognostizierten 0,07 Dollar.

Die Analysten reagierten prompt auf diese Enttäuschung:
* Benchmark kappte das Kursziel drastisch von 8,00 auf 3,00 Dollar.
* Northland reduzierte die Zielmarke von 5,00 auf 2,50 Dollar.

Umbau an der Spitze

Mitten in dieser schwierigen Phase vollzieht das Unternehmen einen Führungswechsel. Co-Gründer Johan Wattenström hat die Position des CEO übernommen und löst Olivier Roussy Newton ab. Neben der internationalen Expansion muss das neue Management auch interne administrative Hürden bewältigen, nachdem Unstimmigkeiten bei Aktienbeständen durch Leihgeschäfte und Abwicklungsdifferenzen identifiziert wurden.

Während die Zulassung des QCAD-Stablecoins durch die Portfoliofirma Canada Stablecorp einen regulatorischen Erfolg darstellt, bleibt die Gesamtlage fragil. Der Erfolg der Brasilien-Offensive und die Klärung der internen Prozesse dürften entscheidend sein, ob das Unternehmen das aktuelle Kursziel der Analysten von durchschnittlich 4,00 Dollar in naher Zukunft rechtfertigen kann.

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