Deutsche Telekom Aktie: Neue Rolle

Die Deutsche Telekom erweitert ihr Geschäftsfeld durch eine Beteiligung an einem Drohnenhersteller. Solide Quartalszahlen und das US-Geschäft bilden die finanzielle Basis für die neue Wachstumsstrategie.

Die Kernpunkte:
  • Strategische Beteiligung an Drohnenhersteller Quantum Systems
  • Solide Quartalszahlen mit leicht angehobener Jahresprognose
  • T-Mobile US als stabiler Cashflow-Lieferant
  • Aktie zeigt seitwärts gerichtete Kursentwicklung

Mit dem Einstieg bei Quantum Systems setzt die Deutsche Telekom einen klaren Akzent: Der Konzern schiebt sich schrittweise aus der Rolle des reinen Netzbetreibers in Richtung Sicherheits- und Verteidigungstechnologie. Wie gut passt diese neue „Security & Defense“-Schiene zur aktuellen Ertragslage – und was bedeutet das für die Bewertung der Aktie?

Strategische Beteiligung an Quantum Systems

Am gestrigen Montag bestätigte die Telekom über ihren Investmentarm T.Capital eine strategische Beteiligung an Quantum Systems. Das Münchener Unternehmen entwickelt autonome Überwachungsdrohnen und Dual-Use-Technologie, also Systeme mit ziviler und militärischer Nutzung.

Für die Telekom hat der Deal zwei zentrale Dimensionen:

  • Markterweiterung: Der Konzern erweitert sein Profil vom klassischen Netzbetreiber zum Technologiepartner für Sicherheitslösungen.
  • Fokus kritische Infrastruktur: Im Zentrum stehen Anwendungen zum Schutz sensibler Anlagen in Deutschland und Europa.

Operativ greifen dabei zwei Bausteine ineinander:

  • T-Systems steuert Konnektivität und KI-gestützte Plattformen bei.
  • Quantum Systems liefert die Drohnen-Hardware als Sensorik- und Trägerplattform.

Das Management verbindet diesen Schritt mit dem Anspruch, „Security made in Germany“ als eigenständiges, profitables Geschäftsfeld zu etablieren. Marktbeobachter sehen darin eine Reaktion auf die geopolitische Lage, die die Budgets für Sicherheits- und Verteidigungstechnik spürbar erhöht.

Q3 2025: Solide Basis, aber Details zählen

Parallel zu der neuen Wachstumsstory bleibt der Blick auf die Zahlen entscheidend. Die im November vorgelegte Bilanz für das dritte Quartal 2025 zeigt ein robustes, aber differenziertes Bild.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:

  • Umsatz: 28,9 Milliarden Euro
    → etwas unter sehr optimistischen Schätzungen, aber weiterhin stabil im Kerngeschäft.
  • Bereinigtes Nettoergebnis: 2,7 Milliarden Euro
    → unterstreicht die operative Ertragskraft.
  • Reportetes Nettoergebnis: 2,43 Milliarden Euro
    → Differenz zum bereinigten Ergebnis vor allem durch Sondereffekte und Abschreibungen.

Diese Abweichung zwischen bereinigtem und ausgewiesenem Gewinn ist für die Bewertung relevant: Klassische KGV-Betrachtungen auf Basis des unbereinigten Ergebnisses fallen vorsichtiger aus, während die operative Leistungsfähigkeit im bereinigten Wert klarer sichtbar wird.

Positiv: Das Management hat die Prognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Diese Anhebung liefert der Aktie eine fundamentale Unterlage, gerade in einer Phase, in der neue strategische Projekte wie die Beteiligung an Quantum Systems erst am Anfang stehen.

T‑Mobile US bleibt Ertragsanker

Unabhängig vom Einstieg ins Defense-Tech-Segment bleibt das US-Geschäft der Telekom das finanzielle Schwergewicht. T‑Mobile US erwies sich im laufenden Jahr 2025 als besonders widerstandsfähig.

Ein Kernprojekt: das „Self-Organizing Network“ (SON). Dieses KI-gesteuerte System organisiert und repariert das Mobilfunknetz weitgehend automatisch. Nach einem Jahr mit zahlreichen Extremwetterereignissen zahlt sich das aus:

  • Netzstörungen werden schneller behoben.
  • Ausfallzeiten sinken.
  • Erlöse bleiben auch in Ausnahmesituationen vergleichsweise stabil.

Für die Bonner Konzernmutter bedeutet das berechenbare Cashflows, die eine wichtige Grundlage für die Dividendenpolitik bilden und gleichzeitig Spielraum für Investitionen wie die Beteiligung an Quantum Systems schaffen.

Kursbild und Einordnung

An der Börse spiegelt sich die Lage derzeit in einer eher nüchternen Seitwärtsbewegung wider. Die Aktie schloss gestern bei 27,36 Euro und liegt damit:

  • rund 23 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 35,78 Euro,
  • nur knapp über dem 52‑Wochen-Tief von 26,45 Euro.

Mit einem RSI von 57,5 und einem Kurs nahezu auf Höhe des 50‑Tage-Durchschnitts (27,35 Euro) zeigt der Titel ein ausgewogenes kurzfristiges Bild – weder deutlich überkauft noch stark überverkauft. Der Abstand von knapp 10 % zum 200‑Tage-Durchschnitt signalisiert jedoch, dass der Markt nach wie vor Zurückhaltung gegenüber dem mittelfristigen Trend übt.

Die jüngste Sieben-Tage-Performance von +2,20 % bei weitgehend unverändertem 30‑Tage-Verlauf deutet darauf hin, dass der Markt die Auswirkungen der neuen Sicherheitsstrategie und die zuletzt bestätigte Prognose langsam einpreist, aber noch keine klare Richtungsentscheidung getroffen hat.

Fazit: Zwischen Stabilität und neuer Story

Unterm Strich kombiniert die Telekom derzeit drei Ebenen:

  • ein belastbares Kerngeschäft mit soliden Q3-Zahlen,
  • T‑Mobile US als berechenbaren Cashflow-Lieferanten,
  • und den Einstieg in Sicherheits- und Verteidigungstechnologie über Quantum Systems als neue Wachstumsoption.

Die spürbare Differenz zwischen bereinigtem Gewinn (2,7 Mrd. Euro) und reportetem Ergebnis (2,43 Mrd. Euro) mahnt zur genauen Analyse der Bewertungskennzahlen, während die leicht angehobene Jahresprognose die operative Basis bestätigt. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung dürfte sein, ob die Telekom die „Security made in Germany“-Initiative in den kommenden Quartalen mit konkreten Umsätzen und Margen unterfüttert und damit aus der strategischen Ankündigung ein messbares Geschäftsfeld formt.

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