DocMorris Aktie: Absturz nach Halbjahreszahlen
Die Schweizer Online-Apotheke verzeichnet deutlich höhere Verluste und schwächeres Wachstum als Konkurrent Redcare, was zu einem Kursverlust von bis zu 13 Prozent führte.

- EBITDA-Verlust weitet sich auf 28,8 Millionen Franken aus
- Redcare wächst deutlich stärker im Rezeptgeschäft
- E-Rezept-Wachstum bleibt hinter Erwartungen zurück
- Aktie verliert rund zwei Drittel innerhalb eines Jahres
Die schwächste Performance seit langem: DocMorris hat am Dienstag mit seinen Halbjahreszahlen für 2025 eine herbe Enttäuschung geliefert. Der Titel der Online-Apotheke brach daraufhin um bis zu 13 Prozent ein und rutschte unter die psychologisch wichtige Marke von 7 Franken. Was steckt hinter diesem dramatischen Kurseinbruch?
Die Schweizer Versandapotheke konnte zwar ihren Außenumsatz im ersten Halbjahr um 10,2 Prozent auf 572,1 Millionen Franken steigern, doch die Erwartungen der Analysten wurden verfehlt. Besonders schmerzhaft: Der bereinigte EBITDA-Verlust weitete sich von 20,1 Millionen auf 28,8 Millionen Franken aus. Unter dem Strich klaffte ein Verlust von 61,6 Millionen Franken – deutlich mehr als die 37,9 Millionen im Vorjahr.
Redcare läuft DocMorris den Rang ab
Der wahre Schock für Investoren kam jedoch beim direkten Vergleich mit Konkurrent Redcare Pharmacy. Während DocMorris währungsbereinigt nur um gut 10 Prozent wachsen konnte, legte Redcare um satte 27 Prozent zu. Noch dramatischer das Bild im lukrativen Rezeptgeschäft: DocMorris steigerte die Umsätze hier um 40 Prozent, Redcare hingegen um beeindruckende 160 Prozent.
"Von einer Beschleunigung kann keine Rede sein", urteilte die ZKB kritisch. Trotz verstärkter Marketingausgaben blieb der Umsatzbeitrag von Neukunden für rezeptpflichtige Produkte im zweiten Quartal unverändert zum Vorquartal.
Das E-Rezept-Dilemma
Besonders enttäuschend entwickelte sich das E-Rezept-Geschäft in Deutschland. Obwohl DocMorris hier ein Plus von 43,5 Prozent auf 109,7 Millionen Franken erzielte, blieb das Wachstum hinter den Analystenschätzungen zurück. Die Quartalsdynamik von Q1 zu Q2 betrug lediglich 4,6 Prozent – ein Tempo, das kaum Hoffnung auf eine schnelle Aufholjagd gegenüber Redcare macht.
Das Management führt die hohen Verluste auf massive Vorlaufkosten für Marketing zurück, insbesondere für eine TV-Kampagne im ersten Quartal. Doch die Investoren fragen sich: Wo bleiben die Ergebnisse dieser teuren Werbemaßnahmen?
Jahresprognose bestätigt – aber reicht das?
Immerhin hält DocMorris an seiner Jahresprognose fest: Ein Umsatzwachstum von über 10 Prozent soll erreicht werden, der bereinigte EBITDA zwischen minus 35 und minus 55 Millionen Franken liegen. Für 2026 verspricht das Management den EBITDA-Break-even, für 2027 die Wende beim freien Cashflow.
Die Aktie zeigt jedoch eine andere Realität: Mit einem Jahresverlust von rund zwei Dritteln nähert sich der Titel seinem Jahrestief von 6,20 Franken. Anleger scheinen das Vertrauen in die Aufholjagd gegen Redcare verloren zu haben – zumindest vorerst.
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