Dollar-Rally: Globale Märkte unter Druck

Der US-Dollar gewinnt durch robuste Wirtschaftsdaten und neue Zölle an Stärke, während andere Währungen und Märkte unter Druck geraten.

Die Kernpunkte:
  • Neue US-Zölle treiben Dollar-Stärke an
  • Japanischer Yen auf schwächstem Stand seit April
  • Unternehmen setzen auf Währungsabsicherung
  • Lateinamerika verzeichnet steigende Investitionen

Der US-Dollar zeigt sich nach schwachem Jahresstart wieder von seiner stärkeren Seite und setzt damit die internationalen Finanzmärkte unter Druck. Während die amerikanische Währung von überraschend robusten Einzelhandelsdaten und steigenden Anleiherenditen profitiert, kämpfen andere Volkswirtschaften mit den Auswirkungen der neuen US-Handelspolitik auf ihre Märkte.

Handelspolitik als Marktreiber

Die Ankündigung höherer Zölle durch Präsident Trump für August treibt die Märkte um. Nach den bereits im April verhängten 10-prozentigen Abgaben auf nahezu alle Importe stehen nun weitere Länder wie Mexiko, Japan, Kanada, Brasilien und die EU im Fokus. Diese Unsicherheit lässt Unternehmen bei Neueinstellungen zögern, wie aus dem Beige Book der Federal Reserve hervorgeht.

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Paradoxerweise profitiert der Dollar von dieser Entwicklung. Marc Chandler von Bannockburn Global Forex erklärt die aktuelle Stärke als "hauptsächlich Short-Covering, unterstützt durch festere US-Zinsen". Nach dem historischen Ausverkauf in der ersten Jahreshälfte steht der Dollar-Index trotz des jüngsten Anstiegs noch immer 9 Prozent im Minus.

Währungsmärkte in Aufruhr

Besonders dramatisch zeigt sich die Situation in Japan. Der Yen schwächte sich auf 148,56 je Dollar ab – den schwächsten Stand seit dem 3. April. Grund sind nicht nur die Dollar-Stärke, sondern auch innenpolitische Sorgen: Umfragen deuten darauf hin, dass Premierminister Ishiba bei den Oberhauswahlen seine Mehrheit verlieren könnte.

Der Chef der japanischen Bankenlobby, Junichi Hanzawa, warnte eindringlich vor den Folgen expansiver Ausgabenpolitik: "Wenn die Schuldenexpansion außer Kontrolle gerät, könnte es schwierig werden, Staatsanleihen am Markt zu verkaufen." Die Gefahr einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit stehe im Raum.

Auch andere Währungen leiden unter dem Dollar-Comeback. Das britische Pfund fiel nach schwachen Lohndaten, während der australische Dollar nach enttäuschenden Arbeitsmarktdaten um 0,8 Prozent einbrach.

Unternehmen rüsten sich für Volatilität

Die Unsicherheit treibt amerikanische Konzerne zu neuen Absicherungsstrategien. Viele Unternehmen mit Europa-Geschäft kaufen verstärkt Euro-Put-Optionen, um sich gegen mögliche Währungsverluste zu schützen. Paula Comings von der U.S. Bank berichtet von "Zero-Cost-Collars" als neuer Lieblingstrategie: "Es ist wirklich explodiert in den letzten Wochen. Die Dynamik ist die beste, die wir seit 20 Jahren gesehen haben."

Diese Strategien spiegeln die Sorge wider, dass der Euro nach seinem 12-prozentigen Jahresplus gegenüber dem Dollar wieder schwächer werden könnte. Trader sehen eine Obergrenze zwischen 1,18 und 1,20 Dollar je Euro.

Lateinamerika zwischen Hoffnung und Sorge

Trotz der globalen Unsicherheit zeigt sich Lateinamerika überraschend robust. Die Direktinvestitionen stiegen 2024 um 7,1 Prozent auf 188,96 Milliarden Dollar. Brasilien führt mit 38 Prozent Anteil, gefolgt von Mexiko mit 24 Prozent. Argentinien verzeichnete einen 44-prozentigen Anstieg bei Rohstoffinvestitionen.

Doch die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) warnt: "Es wird erwartet, dass Änderungen der Zoll- und Handelspolitik in den USA mittel- und langfristige Investitionsentscheidungen beeinflussen werden." Neue Investitionen stagnieren bereits.

Geopolitische Neuordnung

Während sich die Märkte sortieren, verstärken sich die diplomatischen Bindungen in Europa. Deutschland und Großbritannien unterzeichneten einen weitreichenden Freundschaftsvertrag, der von der Verteidigung bis zum Verkehr reicht. "Dies ist ein historischer Tag für die deutsch-britischen Beziehungen", erklärte Bundeskanzler Merz.

Die Vereinbarung kommt zu einem Zeitpunkt, da Europa angesichts der US-Zölle und Unsicherheiten über die amerikanische Bündnistreue enger zusammenrückt. Ein deutscher Beamter bezeichnete die Beistandsklausel angesichts des russischen Krieges als "höchst bedeutsam".

Ausblick: Volatilität bleibt

Die kommenden Wochen dürften von anhaltender Unsicherheit geprägt bleiben. Während der Dollar seine Erholung fortsetzt, kämpfen andere Volkswirtschaften mit den Folgen der amerikanischen Handelspolitik. Die für August angekündigten Zollerhöhungen könnten weitere Verwerfungen auslösen.

Investoren beobachten gespannt, ob die Federal Reserve ihre Unabhängigkeit bewahren kann und wie sich die globalen Wertschöpfungsketten an die neue Realität anpassen. In dieser Gemengelage wird die Fähigkeit zur schnellen Anpassung über Gewinner und Verlierer entscheiden.

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