Dollar: Trumps Fed-Attacke schockt Märkte

US-Dollar erreicht Tiefstand nach Trumps beispiellosem Vorstoß gegen die Fed-Unabhängigkeit. Euro und andere Währungen profitieren von der Krise.

Die Kernpunkte:
  • Dollar fällt auf Dreieinhalb-Jahres-Tief gegenüber Euro
  • Trump plant unübliche vorzeitige Fed-Nachfolgeregelung
  • Euro profitiert von Dollar-Schwäche und Investitionswelle
  • JPMorgan warnt vor erhöhter US-Rezessionsgefahr

Der US-Dollar befindet sich auf einem dramatischen Abwärtskurs und erreichte gegenüber dem Euro den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Auslöser ist eine beispiellose Attacke von Präsident Donald Trump auf die Unabhängigkeit der Federal Reserve, die das Vertrauen in die amerikanische Geldpolitik fundamental erschüttert.

Fed-Unabhängigkeit unter Beschuss

Wie das Wall Street Journal berichtet, erwägt Trump eine vorzeitige Nominierung des Nachfolgers von Fed-Chef Jerome Powell bereits im September oder Oktober – ein beispielloser Schritt, der darauf abzielt, Powells Position zu untergraben. Normalerweise erfolgen solche Ankündigungen erst wenige Monate vor Ablauf der Amtszeit, die regulär im Mai 2026 endet.

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Trump bezeichnete Powell öffentlich als "schrecklich" und kritisierte dessen zögerliche Haltung bei Zinssenkungen. Währenddessen warnte der Fed-Chef vor dem Senat, dass Trumps Zollpläne inflationäre Risiken bergen und eine vorsichtige Geldpolitik erfordern.

"Die Märkte reagieren allergisch auf jeden vorzeitigen Versuch, Powells Nachfolger zu benennen, besonders wenn die Entscheidung politisch motiviert erscheint", erklärt Kieran Williams von InTouch Capital Markets. Dies könnte die Glaubwürdigkeit der Fed nachhaltig schwächen.

Währungsmarkt in Aufruhr

Die Auswirkungen sind dramatisch: Der Euro kletterte auf 1,1687 Dollar – den höchsten Stand seit Oktober 2021. Das britische Pfund erreichte bei 1,3690 Dollar ein 22-Monats-Hoch, während der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar sogar ein 13-Jahres-Hoch markierte.

Die Märkte preisen bereits eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juli ein – vor einer Woche lag diese bei nur 12 Prozent. Bis Jahresende werden nun 64 statt 46 Basispunkte an Zinssenkungen erwartet.

Europas neuer Glanz

Der Euro profitiert nicht nur von der Dollar-Schwäche, sondern auch von steigenden Investitionen in europäische Verteidigung und Infrastruktur. Analysten sehen das Ende der amerikanischen "Ausnahmestellung" als dominante Reservewährung gekommen.

Gleichzeitig warnte JPMorgan vor einer 40-prozentigen Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA aufgrund der chaotischen Zollpolitik. "Das Risiko weiterer negativer Schocks ist erhöht", schreiben die Analysten und prognostizieren das Ende der US-amerikanischen wirtschaftlichen Sonderstellung.

Globale Unsicherheit steigt

Während in den USA die politischen Turbulenzen zunehmen, zeigen sich auch in anderen Regionen Belastungsfaktoren. In Europa stieg der Unternehmens-Distress-Index auf ein Neun-Monats-Hoch, getrieben von wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischen Risiken.

Deutschland, Europas größte Volkswirtschaft, verzeichnet die höchsten Stress-Level seit Mai 2020. Besonders der Einzelhandel leidet unter schwacher Konsumnachfrage und verschärften Kreditbedingungen.

Ausblick: Paradigmenwechsel im Gange

Trumps Angriff auf die Fed-Unabhängigkeit markiert möglicherweise einen historischen Wendepunkt. Die traditionelle Rolle des Dollars als sicherer Hafen gerät ins Wanken, während alternative Währungen wie der Euro an Attraktivität gewinnen.

Investoren beobachten gespannt, ob Trump seine Drohungen wahrmacht und bereits im Sommer einen Fed-Nachfolger präsentiert. Eine solche Entscheidung könnte die Dollar-Schwäche weiter verstärken und die globale Währungsordnung nachhaltig verändern.

Die Zeit bis zu Trumps Zoll-Deadline am 9. Juli wird zeigen, ob die Märkte weitere Schockwellen verkraften müssen oder sich die Lage stabilisiert.

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