Energiekontor Aktie: Marktbeobachtung dringend

Energiekontor meldet Fortschritte im ersten Quartal 2025, kämpft jedoch mit Verzögerungen bei Projekten. Die Jahresprognose bleibt unter Vorbehalt bestehen.

Die Kernpunkte:
  • Verzögerungen durch Netzausbau und Lieferengpässe
  • Solarpark Letschin mit 60 MW erfolgreich in Betrieb
  • Sechs weitere Projekte mit 160 MW im Bau
  • Starke Projektpipeline mit 1,3 GW Genehmigungen

Steht Energiekontor vor einer Zerreißprobe? Einerseits vermeldet der Bremer Spezialist für erneuerbare Energien beeindruckende operative Fortschritte für das erste Quartal 2025, andererseits trüben Warnungen vor Projektverzögerungen das Bild. Anleger fragen sich: Was wiegt schwerer für die Aktie?

Die dunklen Wolken am Horizont

Zunächst die weniger erfreulichen Nachrichten, die das Unternehmen kürzlich bekannt gab: Der Wind- und Solarparkentwickler kämpft mit spürbaren Hindernissen bei der Realisierung seiner Projekte. Insbesondere der nur schleppende Ausbau der überregionalen Stromnetze in Großbritannien bereitet Kopfzerbrechen. Hinzu kommen Lieferprobleme und eingeschränkte Marktverfügbarkeiten, beispielsweise bei wichtigen Komponenten wie Umspannwerken und Transformatoren. Diese Faktoren führen zu einem zeitlichen Verzug bei den Vorhaben. Eine Besserung dieser angespannten Lage erwartet das Management frühestens für die Jahre 2026/2027. Das ist ein Dämpfer.

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Zwar hält der Vorstand an seiner Jahresprognose sowie an den Zielen für 2028 fest und peilt für 2025 weiterhin einen Gewinn vor Steuern (EBT) von 70 bis 90 Millionen Euro an. Doch hier kommt der Haken: Dieses Ziel ist an die Bedingung geknüpft, dass der Großteil der für 2025 geplanten Transaktionen auch tatsächlich weitestgehend nach Plan über die Bühne geht. Sollten sich hier weitere Verzögerungen ergeben, rechnet man im Hause Energiekontor erst im darauffolgenden Jahr mit einer entsprechenden Ergebnissteigerung. Es bleibt also ein gewisses Fragezeichen.

Läuft die Maschine trotzdem auf Hochtouren?

Doch nun zur anderen Seite der Medaille, denn die am 15. Mai 2025 veröffentlichten Zahlen zum ersten Jahresviertel zeichnen ein deutlich dynamischeres Bild. Energiekontor hat nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2025 sowohl die Projektentwicklung als auch die Erweiterung des eigenen Kraftwerksparks kräftig vorangetrieben. So wurde beispielsweise der Solarpark Letschin in Brandenburg mit einer beachtlichen Gesamtnennkapazität von 60,0 Megawattpeak planmäßig in Betrieb genommen und in den konzerneigenen Bestand überführt. Dieser Solarpark, ausgestattet mit einem langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA), trägt seit März 2025 zu den Erträgen bei und hat die Gesamtnennleistung der konzerneigenen Wind- und Solarparks um etwa zwölf Prozent auf annähernd 444 Megawatt anwachsen lassen.

Und der Ausbau geht weiter: Aktuell befinden sich sechs weitere Wind- und Solarprojekte mit rund 160 Megawatt für das Eigenparkportfolio im Bau. Damit soll die Gesamterzeugungskapazität zukünftig auf über 600 Megawatt klettern. Als Nächstes steht die Inbetriebnahme des Solarparks Königsfeld im Schwarzwald mit circa fünf Megawattpeak auf dem Programm.
Zum Stichtag 31. März 2025 befanden sich insgesamt zwölf Projekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 359 Megawatt in Vorbereitung oder bereits in der Errichtung. Neben den erwähnten sechs Projekten für den Eigenbestand betrifft dies auch drei bereits veräußerte britische Windparkprojekte. Ferner haben im ersten Quartal drei deutsche Windprojekte mit einer Gesamtnennleistung von über 50 Megawatt die Finanzierung gesichert ("Financial Close").

Die Pipeline ist prall gefüllt

Ein Blick auf die Genehmigungslage unterstreicht die Ambitionen: Zum Berichtsstichtag lagen insgesamt 36 Baugenehmigungen für eine beeindruckende Gesamterzeugungskapazität von circa 1,3 Gigawatt vor – ein Anstieg gegenüber den 1,1 Gigawatt Ende Dezember 2024. Knapp zwei Drittel dieses Potenzials entfallen auf das britische Projektgeschäft. Erfreulich auch: Die ersten beiden Genehmigungen für zwei französische Solarparkprojekte sind eingetroffen, die ebenfalls für das Eigenparkportfolio vorgesehen sind.
Zusätzlich haben im ersten Quartal 2025 neun baugenehmigte deutsche Projekte im Rahmen der Ausschreibungen der Bundesnetzagentur EEG-Zuschläge für eine Gesamterzeugungsleistung von insgesamt rund 197 Megawatt erhalten.

Vorstandschef Peter Szabo blickt daher optimistisch nach vorn: "Wir verfügen über eine starke Projektpipeline mit vielen Projekten, die einen hohen Reifegrad aufweisen." Man setze alle Hebel in Bewegung, um die Früchte dieses Erfolgs schrittweise zu ernten. Das Konzernergebnis (EBT) für das laufende Geschäftsjahr 2025 soll planmäßig aus Projektverkäufen in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten (Solar) generiert werden. Die Verkaufsverhandlungen für mehrere Projekte im In- und Ausland seien bereits weit fortgeschritten, und man rechne schon in den nächsten Wochen mit den ersten Vertragsabschlüssen. Das dürfte für einige Anleger wie Musik in den Ohren klingen.

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