Eutelsat Aktie: Frankreich übernimmt
Der französische Staat wird mit fast 30 Prozent größter Aktionär von Eutelsat. Das frische Kapital von 1,5 Milliarden Euro fließt in den Ausbau der OneWeb-Satellitenkonstellation.

- Staatliche Beteiligung sichert strategische Kontrolle
- Kapitalerhöhung deutlich überzeichnet
- Ausbau der Satellitenflotte gegen Starlink
- Ziel: Senkung der Verschuldungsquote
Die Kapitalerhöhung ist durch. Eutelsat hat sich 1,5 Milliarden Euro frisches Kapital gesichert – und der französische Staat übernimmt die Kontrolle. Mit einer Zeichnungsquote von 133 Prozent wurde die Emission deutlich überzeichnet. Paris hält nun knapp 30 Prozent der Anteile und wird damit zum dominierenden Aktionär des Satellitenbetreibers.
Die neue Aktionärsstruktur:
– Französischer Staat: 29,65%
– Bharti Space: 17,88%
– Britische Regierung: 10,89%
– CMA CGM: 7,46%
– Streubesitz: 29,13%
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1,35 Euro pro Aktie
Die zweite Tranche der Kapitalerhöhung brachte rund 670 Millionen Euro in die Kasse. Anleger konnten neue Aktien zu 1,35 Euro beziehen – ein deutlicher Abschlag zum damaligen Kurs. Das Bezugsverhältnis: 8 neue Aktien für 11 bestehende. Die Nachfrage überstieg das Angebot mit Zeichnungswünschen über 892 Millionen Euro erheblich. Reduzierbare Zeichnungen konnten nur zu etwa 18 Prozent bedient werden.
Der Settlement erfolgt am 16. Dezember. An diesem Tag beginnt der Handel der neuen Aktien an der Euronext Paris, einen Tag später in London.
Starlink im Visier
Das Geld fließt in den Ausbau der LEO-Satellitenkonstellation OneWeb. Eutelsat betreibt über 640 Satelliten im niedrigen Erdorbit – SpaceX’ Starlink kommt auf mehr als 9.300. Bis Ende 2026 will das Unternehmen sein Netzwerk aus 44 Bodenstationen vervollständigen. Zusätzlich ist Eutelsat am europäischen IRIS²-Projekt für sichere Regierungskommunikation beteiligt.
CEO Jean-François Fallacher betont die Entschuldung als zentrales Ziel. Die Verschuldungsquote soll bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 auf 2,5x EBITDA sinken – von 3,9x im Juni 2025. Die Ratingagenturen reagierten positiv: Moody’s hob auf Ba3 an, Fitch auf BB.
SoftBank verkaufte massiv
Während der Bezugsfrist stand die Aktie unter Druck. Der japanische Investor SoftBank veräußerte rund 36 Millionen Bezugsrechte – etwa die Hälfte seiner möglichen Beteiligung. Altaktionäre, die nicht teilnahmen, erleben eine erhebliche Verwässerung. Ihr Anteil reduziert sich rechnerisch um fast die Hälfte. Das Grundkapital steigt auf 1,178 Milliarden Euro.
Frankreichs Investment ist strategisch motiviert. Angesichts der Dominanz amerikanischer Anbieter will Paris die europäische Unabhängigkeit im Weltraumsektor stärken. Eutelsat liefert bereits Terminals an die Ukraine und könnte dort Starlink-Dienste ersetzen.
Ziele bis 2029
Das Management peilt bis zum Geschäftsjahr 2028/29 Umsätze zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro an. Die EBITDA-Marge soll auf mindestens 60 Prozent steigen. Für das laufende Jahr wird ein LEO-Umsatzwachstum von 50 Prozent erwartet. Die Kapitalbasis ist nun solide – entscheidend wird, ob Eutelsat im Wettbewerb mit den finanzkräftigen US-Konkurrenten mithalten kann. Amazon plant den Markteintritt mit seiner eigenen LEO-Konstellation Anfang der 2030er Jahre.
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