Eutelsat Aktie: Refinanzierung trägt

Nach der abgeschlossenen Refinanzierung von 1,5 Milliarden Euro verbessert sich die Bilanzstruktur von Eutelsat. Analysten stufen das Insolvenzrisiko herab und bewerten die Aktie nun neutral.

Die Kernpunkte:
  • Erfolgreiche Kapitalmaßnahme über 670 Millionen Euro
  • Ratingagentur Moody's hebt Bonität auf Ba3 an
  • Deutsche Bank stuft Aktie von Verkauf auf Halten hoch
  • Aktie bleibt spekulativ, operativer Turnaround nötig

Eutelsat hat die heikle Phase der Kapitalerhöhung hinter sich gebracht, der Kurs versucht sich zu stabilisieren. Nach massiven Verwässerungseffekten und dem Ausstieg eines Großinvestors rücken nun Bilanzstruktur und Finanzierung in den Vordergrund. Entscheidend ist, ob die gesicherte Finanzierung der strategischen Neuausrichtung genügend Zeit verschafft.

Beruhigung nach turbulenter Kapitalerhöhung

Die Aktie notiert derzeit bei rund 1,69 Euro und damit klar über dem 52‑Wochen‑Tief von knapp 0,90 Euro, zugleich aber weit entfernt von früheren Niveaus. Nach den starken Ausschlägen der vergangenen Wochen bewerten Marktteilnehmer die Lage neu, seit die kritische Phase der Refinanzierung als weitgehend abgeschlossen gilt.

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Besonders belastend wirkte der Einstieg in den Dezember. Die Entscheidung der SoftBank Group, sich von 36 Millionen Bezugsrechten zu trennen – entsprechend rund 26 Millionen Aktien –, führte am 3. Dezember zu einem Kursrückgang von über 7 Prozent. Das damit verbundene Überangebot an Papieren musste der Markt zunächst verdauen und brachte die Aktie kurzfristig deutlich unter Druck.

Finanzierungspaket schafft Luft

Trotz dieser Verwerfungen konnte Eutelsat die geplante Kapitalmaßnahme durchziehen. Die Bezugsrechtsemission über 670 Millionen Euro wurde erfolgreich abgeschlossen und ist Teil eines Finanzierungspakets von insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Ziel ist es, die Verschuldung zu senken und die Ausrichtung auf die LEO‑Satellitenkonstellation weiter zu finanzieren.

Die aktuelle Ausgangslage im Überblick:

  • Aktueller Kurs: ca. 1,69 Euro (Stand: Börsenschluss gestern)
  • Kapitalmaßnahme: 1,5 Mrd. Euro Gesamtfinanzierung gesichert
  • Bonität: Moody’s‑Rating erhöht auf Ba3 (Ausblick stabil)
  • Analysten: Deutsche Bank hebt Einstufung von „Sell“ auf „Hold“ an

Die Ratinganhebung durch Moody’s zum 1. Dezember verbessert den Zugang zu Fremdkapital und senkt voraussichtlich die Finanzierungskosten – ein wichtiger Punkt im kapitalintensiven Satellitengeschäft.

Analysten honorieren geringeres Insolvenzrisiko

Die Deutsche Bank vollzog am 11. Dezember einen Stimmungswechsel und stufte die Aktie von „Sell“ auf „Hold“ hoch. Begründet wurde dies mit der deutlich verbesserten Bilanzstruktur nach der Kapitalerhöhung. Der Verwässerungseffekt durch die neuen Aktien gilt als weitgehend eingepreist, zugleich hat sich das Insolvenzrisiko aus Sicht der Analysten durch die frische Liquidität spürbar reduziert.

Auch Moody’s knüpft das Upgrade auf Ba3 an die gesicherte Finanzierung und das geringere Ausfallrisiko. Damit erhält Eutelsat mehr Spielraum, die strategischen Projekte – insbesondere die LEO‑Konstellation – zu finanzieren, ohne unmittelbar von weiteren Notmaßnahmen abhängig zu sein.

Spekulativer Turnaround mit klaren Marken

Der Charakter der Eutelsat Aktie hat sich deutlich verändert. Statt eines stabilen Dividendenwerts wird der Titel nun als spekulativer Turnaround‑Wert gehandelt. Die Refinanzierung nimmt zwar den unmittelbaren Druck von der Bilanz, ersetzt aber nicht die notwendige operative Wende im Wettbewerb unter anderem mit Starlink.

Charttechnisch bildet der Bereich um 1,69 Euro aktuell eine wichtige Unterstützungszone. Hält dieses Niveau, ist eine technische Gegenbewegung nach oben möglich. Fällt der Kurs darunter, rückt ein erneuter Test der jüngsten Tiefstände in den Fokus.

Klar ist: Die Aktie bleibt hochriskant und reagiert stark auf Nachrichten zur Integration von OneWeb und zum weiteren Ausbau der IRIS²‑Konstellation; der Erfolg dieser Projekte wird darüber entscheiden, ob die nun gesicherte Finanzierung tatsächlich zum Startpunkt einer nachhaltigen Erholung wird.

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