Eutelsat Aktie: Zerreißprobe nach Zahlen!

Eutelsat verzeichnet starkes Wachstum im Konnektivitätssegment, während das traditionelle Videogeschäft weiter schrumpft. Die Aktie spiegelt die gemischte Bilanz wider.

Die Kernpunkte:
  • Staatliche Konnektivitätsdienste mit 10,2% Umsatzplus
  • 57% des Auftragsbestands aus Zukunftstechnologien
  • Videosegment belastet weiterhin die Gesamtperformance
  • Vertragserneuerungsrate sinkt auf besorgniserregende 50%

Eutelsats jüngste Quartalsbilanz lässt Anleger ratlos zurück: Licht und Schatten prägen das Bild des Satellitenbetreibers, der mitten in einer heiklen Transformation steckt. Kann der neue Wachstumsmotor Konnektivität die alten Lasten aus dem Videogeschäft wirklich abschütteln, oder droht die Puste auszugehen?

Konnektivität: Der strahlende Hoffnungsträger?

Ein Segment sticht positiv hervor: Das Geschäft mit staatlichen Dienstleistungen boomt und wies im dritten Quartal einen Umsatzanstieg von starken 10,2 Prozent auf. Eutelsat profitiert hier offenbar von geopolitischen Verschiebungen, da Staaten zunehmend nach unabhängigen Konnektivitätslösungen jenseits amerikanischer oder chinesischer Anbieter suchen.
Die strategische Wette auf Konnektivitätsdienste, befeuert durch die Integration von OneWeb und den Fokus auf LEO-gestützte Lösungen (Low Earth Orbit), scheint Früchte zu tragen. Diese modernen Dienste machen bereits 57 Prozent des gesamten Auftragsbestands aus – eine Steigerung gegenüber den 55 Prozent des Vorjahres.

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Videogeschäft: Der ewige Bremsklotz

Doch was ist mit dem traditionellen Kerngeschäft? Das klassische Videosegment, das immer noch rund die Hälfte der aktuellen Umsätze einspielt, leidet weiter unter einem strukturellen Rückgang. Diese Entwicklung ist kein neues Phänomen, sondern eine anhaltende Bürde für die Gesamtperformance des Unternehmens und belastet die Umsatzentwicklung spürbar.

Wichtige Eckpunkte der aktuellen Zwickmühle:

  • Wachstumstreiber: Staatliche Konnektivitätsdienste mit +10,2% Umsatz im Q3.
  • Zukunftsfokus: Konnektivität macht bereits 57% des Auftragsbestands aus.
  • Problemkind: Anhaltender struktureller Rückgang im traditionellen Videogeschäft.
  • Sorgenfalte: Die Vertragserneuerungsrate im dritten Quartal ist auf nur 50% gesunken.
  • Gesamtbild (9 Monate): Der operative Umsatz der Segmente konnte immerhin leicht um 1,8% zulegen.

Finanzielle Gratwanderung: Ziele bestätigt, aber Vorsicht!

Trotz dieser gemischten Signale hält Eutelsat an seinen Finanzzielen für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 fest. Der Umsatz der vier operativen Segmente soll in etwa auf Vorjahresniveau stagnieren, während die bereinigte EBITA-Marge leicht darunter erwartet wird. Die geplanten Investitionsausgaben (Capex) beziffert das Unternehmen auf 500 bis 600 Millionen Euro.

Klingt das beruhigend? Nur bedingt. Denn die Vertragserneuerungsrate im dritten Quartal fiel auf besorgniserregende 50 Prozent und lag damit deutlich unter dem Niveau der Vorquartale. Als Gründe für diese Entwicklung nennt das Unternehmen Veränderungen innerhalb des US-Verteidigungsministeriums sowie allgemeine Bemühungen zur Reduzierung der Staatsausgaben. Eine solch niedrige Erneuerungsrate könnte zukünftige Umsätze empfindlich belasten.

Hinzu kommt eine weitere Unwägbarkeit: Eutelsat führt bereits "aktive Gespräche mit potenziellen Kapitalgebern". Benötigt das Unternehmen also frisches Geld, um die teure Transformation und die umfangreichen Investitionen zu stemmen? Die Frage steht im Raum und verdeutlicht die angespannte finanzielle Lage. Die Aktie, die gestern bei 3,79 Euro schloss, notiert damit auch spürbar unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 4,50 Euro.

Eutelsat navigiert somit durch stürmische Gewässer. Der fortschreitende Ausbau der Konnektivitätsdienste ist der erklärte Rettungsanker, doch der anhaltende Niedergang des Videogeschäfts und die akuten Unsicherheiten bei Vertragserneuerungen sowie der potenziellen Finanzierung bleiben erhebliche Risikofaktoren. Die Aktie, die trotz einer beachtlichen Performance seit Jahresbeginn von über 70 Prozent noch weit von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 8,21 Euro entfernt ist, spiegelt diese Zerrissenheit wider. Die extrem hohe annualisierte Volatilität von über 100% unterstreicht den spekulativen Charakter des Titels und dürfte Anlegern weiterhin starke Nerven abverlangen.

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