Evonik Aktie: Analysten empfehlen Verkauf

Evonik verzeichnet drastische Analystenabstufungen mit Kurszielsenkungen bis auf 11,60 Euro. Das Methionin-Geschäft leidet unter Preisdruck, während die Unternehmensumstrukturierung als zu langsam kritisiert wird.

Die Kernpunkte:
  • Drei Investmentbanken senken gleichzeitig Bewertungen
  • Goldman Sachs empfiehlt Verkauf bei 11,60 Euro Kursziel
  • Methionin-Geschäft unter starkem Preisdruck
  • Umsatz und EBITDA im dritten Quartal eingebrochen
  • Dividendenausschüttung möglicherweise gefährdet

Drei drastische Abstufungen an einem einzigen Tag – und die Evonik-Aktie stürzt auf ein neues Rekordtief. Goldman Sachs rät nun sogar zum Verkauf und sieht den fairen Wert bei gerade mal 11,60 Euro. Was ist da los beim Spezialchemiekonzern aus Essen? Und noch wichtiger: Ist bei diesem Kursrutsch jetzt der Boden erreicht, oder droht weiteres Ungemach?

Dreifach-Schlag der Investmentbanken

Die Lage für Evonik-Aktionäre spitzte sich am Donnerstag dramatisch zu. Gleich drei renommierte Häuser drehten gleichzeitig am Abwärtsrad:

  • Goldman Sachs stufte von „Neutral” auf „Sell” herab – Kursziel runter von 16,50 auf 11,60 Euro
  • Jefferies rutschte von „Hold” auf „Underperform” – Kursziel gesenkt von 15,10 auf 12,20 Euro
  • Barclays degradierte auf „Equalweight” – Kursziel halbiert von 25 auf 16 Euro

Der Hauptvorwurf: Anhaltender Preisdruck im lukrativen Methionin-Geschäft, dem Tierfutter-Eiweiß, durch neue Konkurrenzkapazitäten. Goldman-Analystin Georgina Fraser warnt vor einer Verschärfung dieses Trends. Die Zahlen geben den Pessimisten recht: Im dritten Quartal brach das bereinigte EBITDA um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein, während der Umsatz um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro sank.

Umbau läuft – aber zu langsam?

Dabei arbeitet der Konzern längst am Gegensteuern. Mit dem Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made” sollen Hierarchien verschlankt und Kosten gesenkt werden. Ab April 2025 erfolgt zudem eine radikale Neuorganisation in zwei Segmente: „Custom Solutions” und „Advanced Technologies”. Zwei internationale Managerinnen rücken neu in den Vorstand auf.

Doch diese Transformation scheint den Märkten zu langwierig. Die strukturellen Probleme der europäischen Chemieindustrie – schwache Nachfrage, hoher Kostendruck, Überkapazitäten – überlagern die strategischen Hoffnungsschimmer. Einige Experten fordern einen massiven Abbau von Produktionskapazitäten in der gesamten Branche, bevor eine echte Erholung möglich wird.

Das nächste Problem: Dividende in Gefahr?

Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte Evonik die bereits gesenkte Prognose eines bereinigten EBITDA von rund 1,9 Milliarden Euro – deutlich unter Vorjahr. Erste Analysten stellen nun auch die historisch attraktive Dividende infrage, sollte sich der Cashflow nicht erholen.

Die Aktie notiert mittlerweile mehr als 36 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft aktuell darum, nicht noch weiter unter das neue Rekordtief von 13,55 Euro zu rutschen. Der RSI von nur 15,8 signalisiert zwar eine technische Überverkauftheit – ob das jedoch für eine Gegenbewegung reicht, bleibt fraglich, solange die fundamentalen Belastungen anhalten.

Am 4. März 2026 wird Evonik die finalen Zahlen für 2025 vorlegen. Bis dahin dürfte die Aktie Spielball der allgemeinen Chemie-Stimmung bleiben. Die zentrale Frage: Kann die Restrukturierung schnell genug greifen – oder kommt sie zu spät?

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