Evonik Aktie: CFO-Abgang in der Stunde der Wahrheit

Evoniks CFO Maike Schuh tritt überraschend zurück, während der Chemiekonzern mit Branchenkrise und umfangreicher Restrukturierung kämpft. CEO Kullmann übernimmt Finanzen vorübergehend selbst.

Die Kernpunkte:
  • Überraschender CFO-Rücktritt nach nur zwei Jahren
  • Branche mit niedrigster Kapazitätsauslastung seit 30 Jahren
  • CEO Kullmann übernimmt Finanzbereich interimistisch
  • Ambitionierte Ziele trotz schwieriger Marktbedingungen

Plötzlich ist sie weg. Mitten im größten Umbau der Unternehmensgeschichte verlässt Finanzchefin Maike Schuh überraschend den Evonik-Konzern. Nach nur zwei Jahren an der Spitze des Finanzbereichs wirft die 48-Jährige das Handtuch – just in einer der schwierigsten Phasen für die deutsche Chemiebranche seit Jahrzehnten. Steht der Spezialchemie-Riese nun ohne Steuermann in stürmischer See?

Warum der Zeitpunkt so ungünstig ist

Der Abgang trifft Evonik bei laufenden Großprojekten. CEO Christian Kullmann muss nun vorübergehend den Finanzbereich mit übernehmen, während Dr. Claus Rettig aus der Asien-Pazifik-Region die operativen Aufgaben schultert. Eine Notlösung, die Analysten von Jefferies als „plötzlichen Rücktritt“ bewerten.

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Doch warum wiegt dieser Wechsel so schwer? Die Antwort liegt in der perfekten Sturmkonstellation, in der sich Evonik befindet:

  • Branchenkrise: Die deutsche Chemieindustrie meldet die niedrigste Kapazitätsauslastung seit über 30 Jahren
  • Transformation: Evonik befindet sich im umfangreichsten Restrukturierungsprogramm seiner Geschichte
  • Externe Schocks: Hohe Energiekosten und US-Zölle belasten das Geschäft

Ambitionierte Ziele trotz Gegenwind

Trotz der Turbulenzen verfolgt der Konzern ehrgeizige Pläne. Beim Capital Markets Day im Mai 2025 kündigte Evonik an, bis 2027 zusätzliche 1 Milliarde Euro EBITDA generieren zu wollen. Das Unternehmen strebt eine Eigenkapitalrendite von rund 11% und eine Cash-Conversion-Rate von über 40% an.

Kann das Management diese Ziele ohne erfahrene Finanzführung erreichen? Immerhin läuft parallel das „Next Markets Program“ an, das Wachstumsmärkte in Kreislaufverpackungen und Kunststoffrecycling erschließen soll.

Lichtblicke am Horizont

Nicht alles läuft schlecht für den DAX-Konzern. Erst kürzlich platzierte Evonik erfolgreich eine grüne Hybridanleihe über 500 Millionen Euro – ein Zeichen für das Vertrauen der Kapitalmärkte in die Nachhaltigkeitsstrategie.

Auch bei den Analysten gibt es vorsichtige Optimisten: Jefferies stufte die Aktie vor wenigen Tagen von „Underperform“ auf „Hold“ hoch. Eine kleine Trendwende, die zeigt, dass die fundamentale Geschichte nicht nur negativ ist.

Was Anleger jetzt beachten müssen

Die Aktie notiert aktuell bei 15,56 Euro und kämpft sichtlich mit den anhaltenden Belastungen. Seit dem 52-Wochen-Hoch im März hat sie über 30% an Wert verloren und pendelt nahe am Jahrestief.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein:
25./26. September: Update-Calls vor der Berichtssaison
4. November: Veröffentlichung der Q3-Ergebnisse

Kann Christian Kullmann die Finanzführung stabilisieren und gleichzeitig den Mammut-Umbau steuern? Die Antwort darauf wird nicht nur über den Kurs der Aktie, sondern über die Zukunft des gesamten Konzerns entscheiden.

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