Evonik Aktie: Dividende gefährdet?
Zwei Investmentbanken stufen Evonik herab und warnen, dass der erwartete Cashflow die geplante Dividende nicht mehr vollständig decken könnte. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief.

- JPMorgan sieht Cashflow-Deckung bei nur 70 Prozent
- Kepler Cheuvreux senkt Kursziel auf 12,60 Euro
- Aktie verzeichnet Jahresverlust von über 23 Prozent
- RSI signalisiert technisch überverkaufte Situation
Der Spezialchemiekonzern aus Essen gerät unter massiven Druck. Innerhalb weniger Tage haben gleich zwei renommierte Investmentbanken ihre Einschätzung deutlich nach unten korrigiert. Besonders brisant: JPMorgan warnt explizit vor einer nicht mehr nachhaltig gedeckten Dividende. Können Anleger der Ausschüttung noch trauen?
Die wichtigsten Fakten:
– Kepler Cheuvreux stuft auf “Reduce” herab, Kursziel nur noch 12,60 Euro
– JPMorgan: Free Cash Flow deckt 2025/26 nur etwa 70% der Dividende
– Aktie notiert nahe 52-Wochen-Tief bei 12,81 Euro
– Jahresverlust bereits bei über 23%
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Analysten warnen vor Dividendenkürzung
JPMorgan zog bereits am 28. November die Reißleine und stufte Evonik auf “Neutral” herab. Das Kursziel liegt nun bei 14,00 Euro. Die brisante Begründung: Der erwartete Free Cash Flow für die Jahre 2025 und 2026 reicht voraussichtlich nur für etwa 70% der geplanten Dividendenzahlungen aus. Für einkommensorientierte Anleger, die auf die Ausschüttungen setzen, ein alarmierendes Signal.
Noch härter fiel wenige Tage später das Urteil von Kepler Cheuvreux aus. Am 2. Dezember stufte das Analysehaus die Aktie von “Hold” direkt auf “Reduce” herab und senkte das Kursziel drastisch auf 12,60 Euro. Damit liegt das neue Ziel sogar unter dem aktuellen Kurs von 12,83 Euro.
Strukturelle Probleme überlagern Fortschritte
Die Analysten sehen den Konzern in einer doppelten Zwickmühle. Einerseits belasten schwache Nachfrage und negative Währungseffekte das operative Geschäft. Andererseits drohen Risiken durch mögliche Gasengpässe im Winter und zunehmende bürokratische Hürden in der EU. Die mittelfristigen Ziele für 2027 rücken aus Sicht von Kepler Cheuvreux in weite Ferne.
Der parallel vorangetriebene Portfolioumbau läuft zwar planmäßig weiter. Ende Oktober schloss Evonik den Verkauf des Betain-Geschäfts am indonesischen Standort Bekasi an die südkoreanische Aekyung Chemical ab. Doch dieser strategische Schritt hin zu margenstärkeren Spezialchemikalien verpufft aktuell wirkungslos. Der Markt bewertet die Transaktion als notwendige Bereinigung, die jedoch nichts an den fundamentalen Sorgen um Cashflow und Margenentwicklung ändert.
Charttechnik am Wendepunkt
Mit einem Minus von über 23% seit Jahresbeginn gehört Evonik zu den schwächeren Werten im deutschen Aktienmarkt. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 22,26 Euro beträgt mittlerweile über 42%. Besonders aussagekräftig: Der RSI-Indikator steht bei extrem niedrigen 15,8 Punkten und signalisiert eine technisch überverkaufte Situation.
Die entscheidende Marke liegt nun beim Jahrestief von 12,81 Euro. Rutscht die Aktie nachhaltig unter diese Unterstützung, droht eine weitere Verkaufswelle. Auch der deutliche Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 17,30 Euro (-25,82%) zeigt die Schwere der Korrektur.
Fazit: Abwarten auf positive Signale
Ohne eine spürbare Belebung der Industrienachfrage oder konkrete Fortschritte bei der Energiesicherheit in Deutschland fehlen kurzfristig die Kurstreiber. Die nächsten detaillierten Ausblicke für 2026 werden im ersten Quartal erwartet. Bis dahin dürfte die Dividendenfrage die Anleger beschäftigen. Sollte das Management gezwungen sein, die Ausschüttung zu kürzen, wäre ein wichtiges Argument für die Aktie hinfällig.
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