Evonik Aktie: Shanghai-Offensive
Evonik verlagert die Produktion eines wichtigen Reifenadditivs nach China, um näher an Wachstumsmärkte zu rücken. Die Aktie leidet jedoch unter schwacher Konjunktur und Analysten-Skepsis.

- Produktionsverlagerung nach China ab drittem Quartal 2025
- Schwache Konjunkturprognosen belasten den Chemiekonzern
- Analysten senken Bewertung und Kursziele
- Aktienkurs deutlich unter Jahreshoch notiert
Evonik verlagert die Produktion eines wichtigen Reifenadditivs nach China – und hofft damit auf einen strategischen Befreiungsschlag. Doch während das Management an Zukunftsmärkten feilt, steht die Aktie im Schatten düsterer Konjunkturprognosen und skeptischer Analysten. Kann die Asien-Strategie den heimischen Gegenwind wettmachen?
Die Fakten im Überblick
- Produktionsverlagerung: POLYVEST ST-E 60 wird ab Q3 2025 in Shanghai gefertigt
- Strategieziel: Kürzere Lieferketten in Asien, stärkere Marktpräsenz bei Reifen und Klebstoffen
- Führungsumbau: Neuer Präsident für die Region Amerika ernannt
- Konjunkturlage: Ifo-Institut senkt Deutschland-Prognose 2025 auf magere +0,1 %
- Analystensicht: Kepler Cheuvreux stuft auf “Reduce” herab, JPMorgan senkt Kursziel auf 14 Euro
Shanghai statt Europa: Flucht nach vorn?
Die Entscheidung, die Endproduktion des Reifenadditivs POLYVEST ST-E 60 nach Shanghai zu verlegen, ist mehr als eine logistische Anpassung. Sie spiegelt die strategische Notwendigkeit wider, sich von den schwächelnden europäischen Absatzmärkten zu emanzipieren. Asien verspricht Wachstum – Europa liefert derzeit vor allem Enttäuschungen.
Für Investoren ist die Botschaft klar: Evonik versucht, näher an wachstumsstarke Märkte zu rücken und gleichzeitig Kosten durch verkürzte Lieferketten zu senken. Parallel dazu deutet die Ernennung eines neuen Amerika-Präsidenten auf einen umfassenderen Umbau der regionalen Strukturen hin. Das Management zeigt Bewegung – doch reicht das aus?
Konjunktur-Eiszeit bremst Chemie-Fantasie
Die makroökonomische Realität steht den operativen Ambitionen diametral entgegen. Das Ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose für Deutschland massiv gesenkt: Für 2025 werden nur noch 0,1 Prozent erwartet, für 2026 wurde die Schätzung auf 0,8 Prozent halbiert. Hinzu kommen die drohenden US-Zölle unter einer möglichen Trump-Administration, die zusätzlichen Druck auf die exportorientierte deutsche Industrie ausüben würden.
Evonik als zyklischer Wert leidet besonders unter dieser Gemengelage. Die Nachfrage nach Spezialchemikalien hängt eng an der globalen Industrieproduktion – und die lahmt. Die Aktie notiert aktuell bei 13,32 Euro, mehr als 40 Prozent unter dem Jahreshoch von 22,26 Euro. Der RSI von 15,8 signalisiert zwar eine technische Überverkauftheit, doch ohne fundamentale Impulse bleibt das ein theoretischer Trost.
Analysten bleiben auf Distanz
Die Finanzprofis zeigen sich zurückhaltend. Während Konkurrent BASF im Branchenvergleich von einigen Häusern favorisiert wird, steht Evonik eher auf der Beobachtungsliste. Kepler Cheuvreux stufte jüngst auf “Reduce” herab, JPMorgan senkte das Kursziel auf 14 Euro – knapp über dem aktuellen Niveau. Die Botschaft: Abwarten, bis sich die fundamentale Lage aufhellt.
Das Jahr 2026 gilt im Chemiesektor als Schlüsseljahr für eine mögliche Trendwende. Bis dahin dürfte die Aktie im Spannungsfeld zwischen strategischen Hoffnungen und konjunktureller Realität gefangen bleiben. Die Verlagerung nach Shanghai zeigt Handlungsfähigkeit – aber für nachhaltige Kursgewinne fehlt derzeit das wirtschaftliche Fundament.
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