Evonik Aktie: Totale Wertvernichtung?
Kepler Cheuvreux stuft Evonik nach schwachem Quartal gnadenlos ab. Analysten halten die ehrgeizigen Ziele des Managements für 2027 für unrealistisch und warnen vor operativer Wertvernichtung.

- Analysten senken Kursziel um 16,6 Prozent
- Quartalsgewinn bricht um 22 Prozent ein
- Ziele für 2027 gelten als unrealistisch
- Aktie notiert auf neuem 52-Wochen-Tief
Alarmstimmung in Essen: Die Analysten von Kepler Cheuvreux fällen ein vernichtendes Urteil über den Spezialchemiekonzern und stufen die Aktie gnadenlos ab. Während das Management von ehrgeizigen Zielen für 2027 träumt, sprechen die Experten von bloßer Illusion und massiven Risiken bei der Kapitalrendite. Droht dem MDAX-Konzern jetzt der völlige Vertrauensverlust an den Märkten?
Die harten Fakten schockieren
Der Auslöser für den jüngsten Ausverkauf ist eine deutliche Herabstufung. Kepler Cheuvreux senkte das Votum von “Hold” auf “Reduce” und kappte das Kursziel um 16,6 Prozent auf 12,60 Euro. Die Analysten reagieren damit auf ein drittes Quartal, das die strukturellen Probleme des Konzerns schonungslos offenlegte. Anleger sehen sich mit einer breiten Front an schlechten Nachrichten konfrontiert:
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- Gewinneinbruch: Das bereinigte EBITDA stürzte um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ab.
- Margenschwund: Die Profitabilität (EBITDA-Marge) sank um fast zwei Prozentpunkte auf 13,2 Prozent.
- Umsatzrückgang: Die Erlöse fielen um 11,5 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro.
- Kassierte Prognose: Das Jahresziel für das EBITDA wurde signifikant nach unten korrigiert.
Das Kernproblem ist nicht nur eine schwache Konjunktur, sondern ein Mix aus sinkenden Volumina und fallenden Preisen. Der Konzern gerät zunehmend in die Defensive.
Ziele für 2027: Bloße Fantasie?
Besonders brisant ist der Blick in die Zukunft. Was das Management als Zielbild für 2027 ausgibt – ein EBITDA von 2,7 Milliarden Euro –, halten die Analysten für völlig unrealistisch. Kepler Cheuvreux rechnet lediglich mit 2,0 Milliarden Euro. Das wäre eine Verfehlung der eigenen Ambitionen um satte 26 Prozent.
Noch alarmierender ist die Einschätzung zur Wertschöpfung. Die prognostizierte Kapitalrendite (ROCE) soll in den kommenden Jahren bei maximal 7,4 Prozent liegen. Da die Kapitalkosten jedoch bei 8,2 Prozent veranschlagt werden, vernichtet Evonik im operativen Geschäft derzeit aktiv Unternehmenswert. Ein Zustand, den auch andere Investmenthäuser wie Goldman Sachs und JPMorgan mit Verkaufs- oder Halteempfehlungen abstrafen.
Radikaler Umbau trifft auf Gas-Angst
Vorstand und Management versuchen mit dem Brecheisen gegenzusteuern. Das Programm “Evonik Tailor Made” ist der größte Umbau der Firmengeschichte: 2.000 Stellen sollen bis Ende 2026 wegfallen, ganze Managementebenen werden gestrichen und die Infrastruktursparte soll ausgegliedert werden.
Doch selbst diese radikalen Schritte könnten verpuffen, wenn ein externes Risiko schlagend wird: die Gasversorgung. Mit Gasspeichern, die in Deutschland aktuell nur zu rund 67 Prozent gefüllt sind, wächst die Sorge vor dem Winter. Ein vollständiger Produktionsstopp von nur 19 Wochen würde laut Analystenberechnungen das gesamte Jahres-EBIT auslöschen. Da rund 40 Prozent der Produktion in Deutschland liegen, sitzt Evonik hier auf einem Pulverfass.
Der Markt preist diese Szenarien bereits gnadenlos ein. Die Aktie markierte heute mit 13,01 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf über 22 Prozent. Zwar deutet ein RSI von 15,8 auf eine technisch massiv überverkaufte Situation hin, doch solange der Konzern operativ Geld verbrennt und die Ziele als Illusion gelten, greift hier wohl niemand ins fallende Messer.
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