Evonik Aktie: Triste Realität?

Evonik senkt EBITDA-Prognose für 2025 drastisch auf 1,9 Milliarden Euro und meldet schwache Q3-Zahlen. CFO-Wechsel mitten in der Krise belastet zusätzlich.

Die Kernpunkte:
  • EBITDA-Prognose um mindestens 100 Mio. Euro reduziert
  • CFO verlässt Unternehmen während der Krise
  • Q3-Ergebnis deutlich unter Markterwartungen
  • Kundenvorsicht in allen Geschäftssegmenten
  • Umstrukturierung zeigt noch keine Wirkung

Der Essener Spezialchemiekonzern crasht nach schwachen Quartalszahlen und drastischer Prognosesenkung. Die Kombination aus operativen Problemen und einem überraschenden CFO-Wechsel erschüttert das Anlegervertrauen. Ende September schlug das Unternehmen mit einer Ad-hoc-Mitteilung zu, die den Markt schockierte.

Frontalangriff auf die Prognose

Am 25. September um 12:16 Uhr folgte der Paukenschlag: Evonik senkte das erwartete bereinigte EBITDA für 2025 von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro auf magere 1,9 Milliarden Euro. Ein Kahlschlag von mindestens 100 Millionen Euro.

Besonders dramatisch die Q3-Aussichten: Das bereinigte EBITDA wird zwischen 420 und 460 Millionen Euro erwartet – weit unter den Markterwartungen von 501 Millionen Euro und ein Absturz gegenüber den 577 Millionen Euro des Vorjahres. Der Umsatz schrumpft von 3,8 auf rund 3,4 Milliarden Euro.

Kunden im Panikmodus

“Kunden agieren sehr vorsichtig in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten”, räumte das Unternehmen ein. Die erhoffte Sommererholung? Ein Luftschloss. Auch die Cash-Conversion-Rate wurde von 40 Prozent auf 30 bis 40 Prozent zusammengestrichen.

CFO-Exodus mitten in der Krise

Bereits am 18. September verließ CFO Maike Schuh das sinkende Schiff – nach zehn Jahren bei Evonik “auf eigenen Wunsch”. CEO Christian Kullmann muss das Finanzressort nun zusätzlich stemmen, während Dr. Claus Rettig operative Aufgaben übernimmt.

Der Zeitpunkt des Abgangs mitten in der schwersten Krise überrascht selbst erfahrene Beobachter. CEO Kullmann steht jetzt allein im Zentrum des Sturms.

Die Branche liegt am Boden

  • 2.000 Arbeitsplätze sollen bis Ende 2026 wegfallen
  • Akquisitionen für zwei Jahre auf Eis gelegt
  • Segmentreorganisation zeigt noch keine Wirkung
  • Hohe Energiekosten und schwache Konjunktur belasten zusätzlich

Die erst im April vollzogene Umstrukturierung von vier auf zwei Kernsegmente verpufft wirkungslos. Custom Solutions und Advanced Technologies kämpfen gleichermaßen ums Überleben.

Finaler Showdown am 4. November

Die Q3-Zahlen am 4. November werden zur Bewährungsprobe. Erreicht Evonik die angekündigten Bandbreiten oder folgt der nächste Schock? Der Analystenkonsens von 1,96 Milliarden Euro liegt bereits nahe der neuen Unternehmensprognose – weitere Enttäuschungen könnten verheerend wirken.

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