Fed lockert Bankenregeln: Milliardenentlastung kommt

Die US-Notenbank plant umfassende Erleichterungen für Banken, während Anleger vermehrt in sichere Unternehmensanleihen investieren. Die Branche feiert erste Erfolge.

Die Kernpunkte:
  • Umfassende Lockerung der Bankenregulierung geplant
  • Anleger schichten von Aktien in Anleihen um
  • Goldman Sachs lobt Balance zwischen Wachstum und Sicherheit
  • Internationale Auswirkungen durch US-Entscheidungen

Die US-Notenbank Federal Reserve steuert auf eine umfassende Lockerung der Bankenregulierung zu. Was als technische Überarbeitung begann, könnte den Großbanken Milliarden Dollar an Kapitalkosten ersparen – während gleichzeitig die Anleger ihr Geld aus riskanten Aktien in sichere Unternehmensanleihen umschichten.

Regulierungsrevolution unter neuer Führung

Fed-Vize Michelle Bowman, seit Juni im Amt der obersten Bankenaufseherin, treibt eine ehrgeizige Agenda voran. Bei einer ganztägigen Konferenz in Washington diskutierten Regulierer, Banker und Experten praktisch jede bedeutende Kapitalanforderung, die seit der Finanzkrise 2008 eingeführt wurde. "Wir müssen sicherstellen, dass alle Teile des Kapitalrahmens effektiv zusammenarbeiten", erklärte Fed-Chef Jerome Powell.

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Die Bankenbranche feierte bereits einen wichtigen Sieg, als sie die sogenannte "Basel III Endgame"-Initiative erfolgreich blockierte. Diese hätte die Kapitalanforderungen für große Banken drastisch erhöht. Nun steht eine neue Version zur Diskussion, die die Kapitalauswirkungen minimiert.

Goldman Sachs‘ Chefbuchhalterin Sheara Fredman brachte die Branchensicht auf den Punkt: "Es geht darum, die Balance zwischen Wirtschaftswachstum und Sicherheit zu finden."

Anleihenmärkte profitieren von Umschichtungen

Parallel zu den Regulierungsänderungen vollzieht sich eine bemerkenswerte Marktverschiebung. Investoren ziehen Geld aus Aktien ab und investieren verstärkt in Investment-Grade-Unternehmensanleihen. Die Folge: Kreditaufschläge erreichen mit 80 Basispunkten fast ihr Rekordtief von 77 Punkten aus dem Jahr 1998.

"Zum ersten Mal in meiner Laufbahn sehen wir eine Verschiebung von Aktien zu Anleihen", beobachtet Michael Levitin von MidOcean Partners. Die Zahlen bestätigen diesen Trend: Seit Jahresbeginn flossen über 180 Milliarden Dollar in Anleihe-Fonds, während 10 Milliarden Dollar aus Aktien-Fonds abgezogen wurden.

Unternehmen nutzen diese Nachfrage geschickt aus. Bei neuen Anleiheemissionen im Juli von fast 51 Milliarden Dollar betrug der durchschnittliche Neuemissionsaufschlag lediglich 2 Basispunkte – bei vierfach überzeichneten Orderbüchern.

Steuerpolitik als zusätzlicher Marktfaktor

Die Trump-Administration erwägt weitere marktbewegende Maßnahmen. Der Präsident kündigte an, über eine Abschaffung der Kapitalertragssteuer bei Hausverkäufen nachzudenken. "Wenn die Fed die Zinsen senken würde, müssten wir das gar nicht tun", kommentierte Trump im Oval Office.

Diese Überlegungen fügen sich in ein Muster fiskalischer Erleichterungen ein, die Kritiker als hauptsächlich den Reichen zugutekommen sehen und Billionen zur Staatsverschuldung beitragen könnten.

Internationale Auswirkungen sichtbar

Die US-Entwicklungen haben weltweite Ausstrahlung. In Südafrika profitiert die Regierung von steigenden Platin-Preisen, die zusätzliche Bergbau-Royalties in die Staatskasse spülen könnten. Der südafrikanische MSCI-Index legte seit Jahresbeginn über 32 Prozent zu – doppelt so stark wie der breitere Schwellenländer-Index.

Währenddessen lockert Brasilien seine Ausgabenbremse komplett und hebt einen zuvor für nötig erachteten Ausgabenstopp von 20,7 Milliarden Real vollständig auf.

Ausblick: Graduelle Normalisierung erwartet

Analysten rechnen mit einer graduellen Umkehr der aktuellen Trends. "Unsere Basisprognose sieht eine Ausweitung der Kreditaufschläge auf 110 Basispunkte bis Jahresende vor", erklärt Winnie Cisar von CreditSights. Bei den Bankenregeln dürfte die neue Fed-Führung schrittweise Erleichterungen durchsetzen – ein Milliardengeschenk für die Branche, das jedoch Fragen zur Finanzstabilität aufwirft.

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