Fed: Trump schürt Verwirrung um Dollarkurs
Politische Einflussnahme auf die US-Notenbank belastet den Dollar und verunsichert die Märkte. Experten warnen vor Folgen für die Währungsstabilität.

- Frühe Fed-Chef-Ernennung durch Trump geplant
- Dollar fällt auf tiefsten Stand seit 2021
- Markt rechnet mit mehreren Zinssenkungen
- Wirtschaftsdaten zeigen Rezessionsrisiken
Die amerikanische Zentralbank gerät zunehmend unter politischen Druck. Präsident Trump erwägt laut Wall Street Journal, bereits im Spätsommer den Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell zu benennen – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der Notenbank in Frage stellt. Die Märkte reagieren nervös: Der Dollar fällt auf Mehrjahrestiefs.
Politischer Druck auf die Fed intensiviert sich
Trump zeigt sich frustriert über Powells zögerlichen Kurs bei Zinssenkungen. Anstatt der traditionellen drei- bis viermonatigen Übergangszeit könnte die Ankündigung eines neuen Fed-Chefs bereits zwischen September und Oktober erfolgen. Als Kandidaten gelten der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh sowie Finanzminister Scott Bessent.
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"Trump’s desire to ’shadow‘ the Fed using a designated replacement for Chair Jay Powell isn’t a good way to promote the perceptions of integrity and autonomy in US policy-making", warnt Thierry Wizman von der Macquarie Group. Diese Strategie einer "Schatten-Fed" untergrabe das Vertrauen in die amerikanische Geldpolitik und schwäche den Status des Dollars als Reservewährung.
Zwiespältige Signale zur Zinspolitik
Während Trump sofortige Zinssenkungen fordert, bleiben die Fed-Vertreter gespalten. Mary Daly von der San Francisco Fed deutete Zinssenkungen für den Herbst an, sofern die Zölle nicht zu erheblicher Inflation führen. Thomas Barkin aus Richmond warnt hingegen vor steigendem Preisdruck durch die Handelspolitik.
Die Märkte preisen inzwischen eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juli ein – eine Verdoppelung innerhalb einer Woche. Für das Gesamtjahr rechnen Anleger mit 64 Basispunkten an Senkungen, deutlich mehr als noch vor wenigen Tagen.
Dollar unter Druck, Euro profitiert
Die Unsicherheit um die Fed-Führung belastet den Dollar massiv. Gegenüber dem Euro fiel die amerikanische Währung auf den tiefsten Stand seit September 2021 bei 1,1708 Dollar. Auch zum Schweizer Franken erreichte der Dollar ein Dekadentief.
"Die Sorgen um die Fed-Glaubwürdigkeit und -Unabhängigkeit belasten den Dollar heute Morgen", erklärt Nick Rees von Monex Europe. Zusätzlichen Druck erzeugt die nahende Deadline am 9. Juli für Trumps "reziproke Zölle" mit Handelspartnern wie der EU.
Wirtschaftsdaten verstärken Zweifel
Die jüngsten Konjunkturdaten untermauern die Bedenken. Das amerikanische BIP schrumpfte im ersten Quartal um 0,5 Prozent – die erste Kontraktion seit 2022. Ein Importschub, ausgelöst durch Unternehmen, die sich vor höheren Zollkosten schützen wollten, belastete das Wachstum.
JPMorgan prognostiziert eine 40-prozentige Rezessionswahrscheinlichkeit und sieht das Ende der "amerikanischen Ausnahmestellung" gekommen. Diese Einschätzung befeuert die Dollar-Schwäche zusätzlich, während Anleger den Status der USA als dominante Reservewährung hinterfragen.
Globale Auswirkungen werden sichtbar
Auch international zeigen sich die Spannungen. Die Bank of England hält trotz Arbeitsmarkt-Entspannung an ihrer vorsichtigen Haltung fest, während Inflationsrisiken bestehen bleiben. Gleichzeitig warnt die Finanzaufsicht FATF vor den wachsenden Risiken im Krypto-Bereich, wo illegale Aktivitäten 2024 bis zu 51 Milliarden Dollar erreicht haben könnten.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Trump seinen Kurs durchsetzen kann oder ob die Märkte eine Kehrtwende erzwingen. Fest steht: Die Zeiten einer unabhängigen Fed scheinen vorerst vorbei.
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