Fed wartet ab: Zölle bestimmen Zinspolitik
Die US-Notenbank wartet Klarheit über Handelskonflikte ab, bevor sie Zinssenkungen erwägt. Inflation und geopolitische Spannungen bleiben entscheidende Faktoren.

- Fed-Chef Powell fordert Geduld bei Zinsentscheidungen
- Handelskonflikte als Unsicherheitsfaktor für Wirtschaft
- Markt erwartet erste Zinssenkung im September
- Geopolitische Entwicklungen beeinflussen Ölpreise und Inflation
Die amerikanische Notenbank befindet sich in einer Warteschleife. Während Präsident Trump aggressive Zinssenkungen fordert und gleichzeitig seine Zollpolitik vorantreibt, hält die Federal Reserve an ihrer abwartenden Haltung fest. Fed-Chef Jerome Powell machte vor dem Kongress deutlich: Erst wenn Klarheit über die Auswirkungen der Handelspolitik herrscht, wird über Zinssenkungen entschieden.
Handelspolitik als Unsicherheitsfaktor
Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, brachte die Situation auf den Punkt: "Die Federal Reserve ist grundsätzlich im Abwarte-Modus." Die Notenbank benötige mehr Klarheit darüber, wie sich die Zollpolitik auf die Wirtschaft auswirkt, bevor sie Vertrauen in die Inflationsentwicklung fassen könne.
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Diese Unsicherheit spiegelt sich bereits in den Gesetzgebungsdebatten wider. Während Trump seinen "One Big Beautiful Bill" durch den Kongress peitscht, kämpfen Republikaner über Ausgabenkürzungen und die Anhebung der Schuldenobergrenze um weitere 5 Billionen Dollar. Das Haushaltsdefizit könnte durch das Gesetzespaket um mindestens 2,8 Billionen Dollar steigen.
Inflation im Fokus der Geldpolitik
Powell warnte vor steigenden Preisen bereits im Sommer: "Wir sollten das schon in den Juni- und Juli-Zahlen sehen." Die erwarteten zollbedingten Preisanstiege könnten die Inflationsentwicklung erheblich beeinflussen. Alle professionellen Prognostiker erwarten laut Powell "einen bedeutsamen Anstieg der Inflation im Laufe dieses Jahres."
Gleichzeitig zeigen sich Risse in der Notenbank-Kommunikation. Während Powell eine Juli-Zinssenkung kategorisch ausschloss, signalisierten die Fed-Gouverneure Michelle Bowman und Chris Waller kürzlich Offenheit für frühere Zinssenkungen. Der Markt preist derzeit zwei Zinssenkungen bis Jahresende ein, beginnend im September.
Geopolitische Spannungen als zusätzlicher Faktor
Die Märkte reagierten positiv auf Trumps Ankündigung eines Waffenstillstands zwischen Israel und Iran. Die Entspannung der Lage im Nahen Osten ließ die Ölpreise um fast 5 Prozent fallen und trieb die Aktienmärkte nach oben. Der Dow Jones kletterte um 0,68 Prozent, während der S&P 500 um 0,75 Prozent zulegte.
Doch die Fed muss auch diese geopolitischen Risiken in ihre Überlegungen einbeziehen. Steigende Ölpreise aufgrund regionaler Konflikte könnten die bereits durch Zölle angeheizte Inflation zusätzlich befeuern.
Strukturelle Herausforderungen
Trumps Kritik an Powell wird durch die Realitäten der Fed-Struktur begrenzt. Der Oberste Gerichtshof bestätigte kürzlich die Unabhängigkeit der Notenbank-Gouverneure. Powell wird sein Amt bis Mai 2026 ausüben, und Trump kann in seiner Amtszeit nur zwei Gouverneursposten neu besetzen.
Parallel dazu warnen Investmentgruppen vor den Auswirkungen neuer Steuern auf ausländische Investoren. Die geplante Abgabe von bis zu 20 Prozent auf passive Einkommen könnte laut einem Brief an den Senat zu Kapitalflucht führen und "US-Vermögenswerte im Wert fallen lassen."
Mexiko zeigt Alternativweg
Während die USA ihre Schuldenlast erhöhen, geht Mexiko den entgegengesetzten Weg. Die Regierung reduzierte ihre Dollarverschuldung um 15 Prozent durch eine 6,8 Milliarden Dollar schwere Marktoperation. Die hohe Nachfrage von 240 Investoren verdeutlicht das Vertrauen in mexikanische Staatsanleihen.
Ausblick: Warteschleife bis zum Herbst
Die Fed bleibt in ihrer schwierigen Lage gefangen zwischen politischem Druck und wirtschaftlicher Vernunft. Powell betonte: "Wir müssen uns nicht beeilen", angesichts des robusten Arbeitsmarkts und der Unsicherheit über die Zollauswirkungen.
Entscheidend werden die Inflationsdaten der kommenden Monate sein. Sollten die erwarteten Preisanstiege ausbleiben, könnte die Fed früher als erwartet handeln. Bestätigen sich jedoch die Befürchtungen über zollbedingte Inflation, dürfte die Zinswende auf sich warten lassen. Die Märkte haben sich bereits auf dieses Szenario eingestellt und erwarten die erste Zinssenkung frühestens im September.
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