Fed-Zinsentscheidung überschattet globale Krisen

Die Federal Reserve steht vor einer schwierigen Zinsentscheidung, während ein Erdbeben in Russland und Chinas Immobilienkrise die Märkte belasten. Experten erwarten stagnierende US-Wirtschaft.

Die Kernpunkte:
  • Schweres Erdbeben löst Tsunami-Warnungen im Pazifik aus
  • Fed-Entscheidung bei angespannten Marktbedingungen erwartet
  • US-Wirtschaft zeigt trotz guter Zahlen Schwächen
  • Evergrande vor Delisting als Symbol für Chinas Krise

Die Finanzmärkte navigieren durch ein Minenfeld aus geopolitischen Spannungen und geldpolitischen Unsicherheiten. Während ein verheerendes Erdbeben in Russland Tsunami-Warnungen auslöst und Chinas Immobilienkrise mit Evergrandes drohendem Delisting einen neuen Tiefpunkt erreicht, richten sich alle Blicke auf die heutige Fed-Sitzung.

Naturkatastrophe erschüttert Pazifikraum

Ein Erdbeben der Stärke 8,6 vor Russlands Kamtschatka-Halbinsel hat massive Tsunami-Warnungen ausgelöst. Die Erschütterung – die stärkste seit Jahrzehnten in der Region – führte zu Evakuierungen von Hawaii bis Japan. Präsident Trump ordnete Tsunami-Wachen für Alaska und die Pazifikküste an, während in Japan das Atomkraftwerk Fukushima vorsorglich geräumt wurde.

"Das heutige Erdbeben war ernst und das stärkste seit Jahrzehnten", erklärte Kamtschatkas Gouverneur Vladimir Solodov. Tsunami-Wellen von bis zu vier Metern werden befürchtet. Die Naturkatastrophe verstärkt die ohnehin angespannte Marktstimmung und könnte regionale Lieferketten beeinträchtigen.

Fed vor heikler Zinsentscheidung

Inmitten dieser Turbulenzen steht die Federal Reserve vor einer der schwierigsten Zinsentscheidungen unter Präsident Trump. Während der Präsident aggressiv Zinssenkungen fordert, erwarten Experten, dass die Fed ihre Zinsen im Bereich von 4,25% bis 4,50% belässt.

"Mit nahezu Vollbeschäftigung wollen die meisten Fed-Offiziellen abwarten, wie sich Zölle auf die Inflation auswirken", erklärt Tom Kenny von ANZ. Die Unsicherheit über Trumps unberechenbare Handelspolitik macht eine klare Wirtschaftseinschätzung nahezu unmöglich.

Besonders brisant: Erstmals könnte es zu seltenen Gegenstimmen innerhalb der Fed kommen. Gouverneur Christopher Waller und Vizevorsitzende Michelle Bowman könnten für Zinssenkungen votieren – ein Schritt, der als politisch motiviert interpretiert werden könnte.

US-Wirtschaft täuscht Stärke vor

Das erwartete BIP-Wachstum von 2,4% im zweiten Quartal verschleiert die wahre Schwäche der amerikanischen Wirtschaft. "Die Schlagzeilen-BIP-Zahlen werden zum zweiten Quartal in Folge kein genaues Bild der zugrundeliegenden Lage bieten", warnt Stephen Stanley von Santander.

Trumps Zollpolitik verzerrt massiv die Handelsbilanz: Während weniger Importe das BIP scheinbar stützen, stagniert der Konsum und Unternehmensinvestitionen schwächeln. Experten rechnen für das Gesamtjahr nur noch mit 1,5% Wachstum – ein drastischer Rückgang gegenüber 2,8% in 2024.

Evergrande-Delisting symbolisiert Chinas Krise

Chinas Immobiliensektor bleibt im freien Fall. Der einstige Branchenriese Evergrande steht vor dem endgültigen Delisting von der Hongkonger Börse, nachdem die Umschuldung von 23 Milliarden Dollar Auslandschulden gescheitert ist. Die Marktkapitalisierung schrumpfte von einst 400 Milliarden auf magere 2,2 Milliarden Hongkong-Dollar.

"Es gibt kein Licht am Ende des Tunnels", resigniert Glen Ho von Deloitte angesichts der Immobilienkrise. Mehr als 140 Milliarden Dollar chinesischer Immobilien-Dollar-Anleihen sind seit 2021 ausgefallen. Selbst Entwickler, die bereits erste Umschuldungen abgeschlossen haben, bereiten weitere Verhandlungen vor.

Handelskrieg ohne Sieger

Die Handelsgespräche zwischen USA und China endeten erneut ergebnislos. Beide Seiten einigten sich lediglich darauf, eine Verlängerung der 90-tägigen Zoll-Atempause zu ersuchen. Taiwan verhandelt weiter über drohende 32%-Zölle, während Indien mit Zöllen zwischen 20% und 25% rechnet.

"Märkte interpretieren Handelsabkommen zunehmend als symbolisch und taktisch", analysiert Charu Chanana von Saxo. Die jüngste EU-USA-Handelsvereinbarung gilt als einseitig zugunsten Amerikas und belastet den Euro nahe Monatstiefs.

Inflationsdruck in Australien lässt nach

Als Lichtblick erweist sich Australien: Die Inflation kühlte im zweiten Quartal stärker als erwartet ab. Mit 2,1% liegt die Jahresinflation wieder im Zielbereich der Notenbank. Die Kernrate sank auf 2,7%. Das ebnet den Weg für Zinssenkungen und stützt den Australischen Dollar.

Die RBA hatte im Juli überraschend die Zinsen unverändert gelassen und auf die Quartalsdaten gewartet. Jetzt deutet alles auf baldige Lockerungen hin.

Die kommenden Stunden werden entscheidend: Während die Fed ihre Zinsentscheidung verkündet und die Märkte auf weitere Entwicklungen beim Tsunami reagieren, bleibt die globale Unsicherheit hoch. Investoren navigieren durch ein Umfeld, in dem Naturkatastrophen, Handelskriege und Schuldenkrisen das Marktgeschehen bestimmen.

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