Freenet Aktie: Gewinnziel bestätigt, Umsatzprognose gesenkt

Freenet hält an EBITDA-Zielen fest, korrigiert aber Kundenumsatzprognose nach unten. Die Aktie verliert deutlich nach Halbjahreszahlen.

Die Kernpunkte:
  • Operatives Gewinnziel für 2025 bestätigt
  • Kundenumsatz sinkt stärker als erwartet
  • Vorstand wird von sechs auf zwei Mitglieder reduziert
  • Aktie verliert bis zu zehn Prozent

Die Telekommunikationsbranche erlebt turbulente Zeiten – und Freenet mittendrin. Das Unternehmen aus Büdelsdorf hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt und dabei eine gemischte Bilanz gezogen. Während das operative Gewinnziel für 2025 bestätigt wurde, musste beim durchschnittlichen Kundenumsatz zurückgerudert werden.

Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Der im MDAX notierte Titel brach um bis zu zehn Prozent ein und rutschte auf 26 Euro. Auch im Verlauf blieb das Minus bei sieben Prozent bestehen – ein deutliches Zeichen, dass die Investoren mit den Zahlen unzufrieden waren.

Durchwachsene Halbjahresbilanz

Das erste Halbjahr 2025 zeigte ein verhaltenes Wachstum. Der Umsatz kletterte um bescheidene 0,9 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro, während das bereinigte EBITDA nur minimal um 0,5 Prozent auf 257,4 Millionen Euro anstieg. Immerhin: Der freie Cashflow legte um solide 5,2 Prozent auf 159 Millionen Euro zu.

Die Abonnentenbasis wuchs um 161.000 Kunden auf insgesamt 10,3 Millionen. Doch hier zeigen sich bereits die ersten Risse im Fundament. Im TV-Segment, das vom Wegfall des Nebenkostenprivilegs profitierte, stagnierten die Waipu.tv-Abos bei zwei Millionen. Das Wachstum blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Mobilfunk unter Druck

Besonders problematisch entwickelt sich das Kerngeschäft. Im Mobilfunkbereich herrscht ein verschärfter Konkurrenzkampf, der seine Spuren hinterlässt. Der durchschnittliche Umsatz pro Vertragskunde sank um 40 Cent auf 17,4 Euro – mehr als erwartet.

Diese Entwicklung zwang das Management zu einer Kurskorrektur. Statt einer stabilen Entwicklung rechnet Freenet nun mit einem moderaten Rückgang beim Kundenumsatz. Für Investoren ist diese Kennziffer besonders wichtig, da sie die Profitabilität des Geschäftsmodells widerspiegelt.

Radikaler Umbau der Führungsebene

Parallel zu den Zahlen verkündete Freenet eine drastische Reorganisation. Der Vorstand wird von sechs auf nur noch zwei Mitglieder verkleinert. Ab September 2025 führen CEO Robin Harries und CFO Ingo Arnold das Unternehmen gemeinsam. Diese Straffung soll Entscheidungsprozesse beschleunigen und Verantwortlichkeiten klarer zuordnen.

Die Bestellung von Arnold wurde vorzeitig bis 2029 verlängert – ein Zeichen des Vertrauens in schwierigen Zeiten. Zu den anderen Vorstandsmitgliedern machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.

Prognose steht unter Beobachtung

Trotz der Herausforderungen hält Freenet an seinem Gewinnziel fest. Das bereinigte EBITDA soll auf 520 bis 540 Millionen Euro steigen, der freie Cashflow auf 300 bis 320 Millionen Euro. Ob diese Ziele angesichts des verschärften Wettbewerbs realistisch sind, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund drei Prozent verloren, während der MDAX um über 20 Prozent zulegte. Nach dem heutigen Kursrutsch stehen die Zeichen auf weiteren Gegenwind für die Papiere des Telekommunikationsanbieters.

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