Gerresheimer Aktie: Abstieg besiegelt

Der Düsseldorfer Verpackungsspezialist Gerresheimer wird nach starken Kursverlusten aus dem MDAX in den SDAX zurückgestuft. Der Indexwechsel löst technische Zwangsverkäufe aus.

Die Kernpunkte:
  • Abstieg in den Nebenwerte-Index SDAX
  • Kursverlust von über 63 Prozent im Jahr
  • Drohende Umschichtungen durch Indexfonds
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Tief

Das Börsenjahr 2025 endet für den Düsseldorfer Verpackungsspezialisten mit der Höchststrafe. Nach einem massiven Kursverfall zog die Deutsche Börse-Tochter STOXX am Mittwochabend die Konsequenzen und verbannt das Unternehmen aus der zweiten Börsenliga. Für leidgeprüfte Aktionäre bedeutet der Rauswurf aus dem MDAX nicht nur einen Prestigeverlust, sondern kurzfristig auch greifbare technische Risiken.

  • Index-Entscheidung: Wechsel in den SDAX wird zum 22. Dezember 2025 wirksam.
  • Kursdebakel: Verlust von über 63 Prozent seit Jahresanfang.
  • Mechanik: Passiv verwaltete Fonds müssen Bestände zwangsweise abstoßen.

Technische Zwangsverkäufe drohen

Der Abstieg in den Nebenwerte-Index SDAX ist das Resultat einer drastisch geschrumpften Marktkapitalisierung, die mittlerweile nur noch knapp oberhalb der Milliarden-Grenze liegt. Während die Börsenneulinge Aumovio und TKMS in den MDAX aufsteigen, müssen ETFs und Indexfonds, die den MDAX physisch abbilden, ihre Gerresheimer-Papiere bis zum Stichtag am 22. Dezember veräußern.

Diese Umschichtungen erzeugen ein künstliches Überangebot an Aktien. Marktbeobachter gehen davon aus, dass dieser technische Verkaufsdruck eine nachhaltige Bodenbildung in den kommenden zwei Wochen erschweren dürfte. Die Aktie notiert am heutigen Freitag bei 25,86 Euro und kämpft damit im Bereich ihres 52-Wochen-Tiefs um Stabilität.

Chronologie des Absturzes

Der Index-Rauswurf markiert den Tiefpunkt eines operativen Krisenjahres. Gerresheimer litt 2025 unter einer fatalen Kombination aus schwacher Nachfrage im Kosmetik-Bereich und drei aufeinanderfolgenden Gewinnwarnungen. Die Jahresbilanz ist verheerend: Vom 52-Wochen-Hoch bei 82,00 Euro im März hat sich der Börsenwert mehr als gedrittelt.

Auch personell zog das Unternehmen Konsequenzen. Der langjährige CEO Dietmar Siemssen räumte im Oktober seinen Posten für Interims-Chef Uwe Röhrhoff. Die angekündigte strategische Neuausrichtung, inklusive der geplanten Abspaltung des Moulded-Glass-Geschäfts, konnte das Vertrauen der Investoren bislang nicht zurückgewinnen. Der massive Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von rund 45 Prozent verdeutlicht den intakten Abwärtstrend.

Charttechnik und Ausblick

Die technische Verfassung der Aktie bleibt hochgradig angespannt. Der RSI-Indikator von 17,7 signalisiert zwar eine extrem überverkaufte Situation, doch in Phasen von Index-Anpassungen treten klassische Kaufsignale oft in den Hintergrund. Anleger müssen damit rechnen, dass die Volatilität bis zur Wirksamkeit der Index-Änderung hoch bleibt.

Erst nach Abschluss der Portfolio-Bereinigungen durch institutionelle Investoren am 22. Dezember wird sich zeigen, ob das aktuelle Kursniveau um 26 Euro als Basis für eine Stabilisierung taugt. Fundamental richtet sich der Blick nun auf den Februar 2026, wenn das Management den Jahresabschluss vorlegt und beweisen muss, dass die Transformation Früchte trägt.

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