Gerresheimer Aktie: BaFin-Prüfung erschüttert Vertrauen

Eine Bilanzierungsprüfung der Finanzaufsicht zu Umsatzbuchungen stürzt die Gerresheimer-Aktie auf ein 13-Jahres-Tief. Analysten bewerten die Reaktion als überzogen, während das Unternehmen die Vorwürfe zurückweist.

Die Kernpunkte:
  • BaFin prüft vorzeitige Umsatzbuchungen bei Gerresheimer
  • Aktienkurs fällt um bis zu 38 Prozent
  • Unternehmensführung weist Bilanzierungsvorwürfe zurück
  • Barclays-Analysten sehen übersteigerte Marktreaktion

Eine Bilanzierungsprüfung der Finanzaufsicht BaFin hat die Gerresheimer Aktie in eine tiefe Vertrauenskrise gestürzt. Der Verdacht: Das Unternehmen könnte Umsätze aus speziellen Kundenverträgen im Wert eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags zu früh verbucht haben. Obwohl die Summe weniger als fünf Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, reichte die Ankündigung aus, um den Kurs auf ein 13-Jahres-Tief zu drücken. Ist die massive Reaktion der Märkte gerechtfertigt – oder bietet die Panik eine Einstiegsgelegenheit?

Verdacht auf Bilanzierungsfehler

Im Zentrum der Prüfung stehen sogenannte „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen aus dem letzten Drittel des Geschäftsjahres 2024. Die BaFin untersucht, ob die daraus resultierenden Umsätze korrekterweise erst im Geschäftsjahr 2025 hätten erfasst werden müssen.

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Das Unternehmen, ein führender Hersteller von Pharmaglas und Verpackungslösungen, wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe. CFO Wolf Lehmann betonte: „Wir sind überzeugt, dass die fraglichen Umsätze und Gewinne ordnungsgemäß nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften erfasst wurden.“ Gerresheimer kündigte volle Kooperation mit der Aufsichtsbehörde an.

Überreagierte der Markt?

Trotz der vergleichsweise geringen betroffenen Summe von rund 2,036 Milliarden Euro Gesamtumsatz erlebte die Aktie einen der dramatischsten Kurseinbrüche ihrer jüngeren Geschichte:

  • Kurssturz um bis zu 38 Prozent auf ein 13-Jahres-Tief
  • Die Aktie notiert nur knapp 0,17 Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief von 35,20 Euro
  • Seit Jahresanfang verlor der Titel fast 50 Prozent an Wert

Analysten von Barclays halten die Reaktion für „übersteigert“. Sie verweisen darauf, dass das Unternehmen derzeit mit einem KGV von etwa 10 für das Geschäftsjahr 2025 gehandelt wird – ein vergleichsweise günstiges Bewertungsniveau.

Perfekter Sturm aus negativen Nachrichten

Das Timing der BaFin-Prüfung könnte kaum ungünstiger sein. Sie trifft den Konzern in einer ohnehin angespannten Phase:

  • Führungswechsel: Erst Ende August vollzog Gerresheimer einen CFO-Wechsel.
  • Gescheiterte Deals: Im Juli platzten Übernahmegespräche mit Private-Equity-Investoren.
  • Branchendruck: Der gesamte Medizintechnik-Sektor steht unter anhaltendem Kostendruck.

Kann Gerresheimer das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen? Die Antwort hängt maßgeblich vom Ausgang der BaFin-Prüfung ab. Bis zur vollständigen Aufklärung bleibt für Investoren eines sicher: erhöhte Volatilität bei einem Titel, der bereits massiv unter Druck steht.

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