Gerresheimer Aktie: Der Rauswurf!

Die Deutsche Börse schließt Gerresheimer aus dem MDAX aus, was zu erzwungenen Verkäufen durch Indexfonds führt. Der Aktienkurs ist bereits massiv eingebrochen.

Die Kernpunkte:
  • Degradierung in den SDAX ab 22. Dezember 2025
  • ETFs müssen Aktien zwangsweise veräußern
  • Hohe Leerverkaufspositionen von rund 14 Prozent
  • Kursverlust von fast 70 Prozent vom Jahreshöchst

Die Würfel sind gefallen und das Urteil ist gnadenlos: Die Deutsche Börse verbannt den einstigen Wachstumsliebling aus dem prestigeträchtigen MDAX. Was Marktbeobachter aufgrund des brutalen Kursverfalls bereits befürchtet hatten, ist seit Mittwochabend bittere Gewissheit. Für Anleger stellt sich nun die bange Frage: Löst diese Degradierung eine neue Lawine an Zwangsverkäufen aus oder ist das Schlimmste bereits eingepreist?

Zwangsvollstreckung durch ETFs

Der Abstieg in den Kleinwerte-Index SDAX, der zum 22. Dezember 2025 wirksam wird, ist weit mehr als nur ein kosmetischer Makel. Er hat handfeste finanzielle Konsequenzen. ETFs und Fonds, die den MDAX physisch nachbilden, müssen ihre Bestände an der Gerresheimer-Aktie bis zum Stichtag zwangsweise veräußern. Es gibt keinen Ermessensspielraum: Die Regeln der Indexfonds diktieren den Ausstieg.

Marktteilnehmer reagierten am heutigen Donnerstagmorgen bereits nervös und testeten die jüngsten Tiefststände. Der Platz im MDAX geht voraussichtlich an den Autozulieferer Aumovio, während Gerresheimer nun institutionell den Statusverlust vom “Hidden Champion” zum Sanierungsfall besiegelt bekommt.

Short-Seller wittern Beute

Doch der Index-Rauswurf ist nur das Symptom, nicht die Ursache der Krise. Das Papier kämpft gegen eine mächtige Front von Spekulanten. Hedgefonds wie Qube Research & Technologies oder Marshall Wace haben ihre Netto-Leerverkaufspositionen massiv ausgebaut. Aktuell sind rund 13 bis 14 Prozent der ausstehenden Aktien leerverkauft – eine alarmierende Quote, die wie ein bleierner Deckel auf jedem Erholungsversuch liegt.

Die Gründe für diesen massiven Vertrauensverlust lesen sich wie das Drehbuch eines Wirtschaftskrimis:
* BaFin-Untersuchung: Der Verdacht auf Bilanzierungsverstöße schwebt weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Konzern.
* Management-Chaos: Mehrere Gewinnwarnungen führten unweigerlich zur Entlassung von CEO Dietmar Siemssen.
* Kapitalvernichtung: Mit einem Schlusskurs von 26,10 Euro am Mittwoch hat sich der Börsenwert seit Jahresbeginn um fast 63 Prozent pulverisiert.

Vom 52-Wochen-Hoch bei 82,00 Euro im März ist die Aktie mittlerweile fast 70 Prozent entfernt. Dieser massive Wertverfall war der mathematische Auslöser für das Ausscheiden aus dem Index der mittelgroßen Werte.

Bodenbildung oder Bodenlos?

Ist die Aktie nun reif für einen Rebound? Technisch betrachtet schreit die Lage nach einer Gegenbewegung. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert mit einem Wert von 17,7 extrem tief im überverkauften Bereich. Solche Werte signalisieren oft eine kurzfristige Übertreibung nach unten.

Dennoch bleibt der Griff ins fallende Messer hochriskant. Bis zum Wirksamwerden der Index-Änderung am 22. Dezember müssen Anleger mit hoher Volatilität rechnen. Solange die Short-Seller ihre Positionen nicht signifikant eindecken und das Interims-Management unter Uwe Röhrhoff keine Entwarnung bei den Bilanzvorwürfen geben kann, fehlt den Bullen schlichtweg die Munition für eine nachhaltige Wende.

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