Gerresheimer Aktie: Einstieg im Crash!

Die US-Großbank JPMorgan erhöht ihre Position bei Gerresheimer auf 8,56 Prozent, während das Unternehmen mit Umsatzrückgang und umfassender Restrukturierung kämpft.

Die Kernpunkte:
  • JPMorgan erhöht Beteiligung auf 8,56 Prozent
  • Aktie verlor seit Jahresbeginn fast 65 Prozent
  • Unternehmen prognostiziert Umsatzrückgang für 2025
  • Umfassendes Transformationsprogramm gestartet

Das Papier des Düsseldorfer Verpackungsspezialisten kennt seit Monaten fast nur eine Richtung: steil bergab. Zweifache Prognosekürzung und operative Sorgen ließen Anleger flüchten, was den Kurs seit Jahresbeginn förmlich pulverisiert hat. Doch mitten in diesem pessimistischen Umfeld sorgt eine Nachricht für Aufsehen: Die US-Großbank JPMorgan nutzt die tiefen Kurse für einen massiven Ausbau ihrer Beteiligung. Ist das der Startschuss für eine Bodenbildung oder ein Griff ins fallende Messer?

Antizyklische Wette oder Risiko?

Die heutige Stimmrechtsmitteilung setzt ein Ausrufezeichen in einer düsteren Marktphase. JPMorgan Chase & Co. hat die Position bei Gerresheimer signifikant aufgestockt. Der Gesamtanteil der US-Bank kletterte von zuvor 7,65 auf nun 8,56 Prozent. Dieser Ausbau erfolgt nicht nur über direkte Aktienkäufe, sondern auch komplexere Finanzinstrumente wie Equity Swaps mit langen Laufzeiten bis 2032.

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Der Zeitpunkt könnte kaum pikanter gewählt sein. Während die Aktie bei aktuell 24,78 Euro notiert und seit Jahresanfang fast 65 Prozent an Wert eingebüßt hat, signalisieren die Amerikaner mit diesem Schritt langfristiges Vertrauen. Technisch betrachtet wirkt der Titel extrem überverkauft – der RSI-Indikator liegt bei tiefen 17,7 Punkten, was oft auf eine kurzfristige Gegenbewegung hindeutet.

Operatives Desaster und harter Umbau

Dennoch gleicht der Einstieg einem Ritt auf der Rasierklinge, denn die Skepsis am Markt ist fundamental begründet. Das Management musste die eigenen Erwartungen mehrfach zusammenstreichen. Statt des ursprünglich erhofften Wachstums stellt das Unternehmen für 2025 nun sogar einen organischen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent in Aussicht.

Die Belastungsfaktoren sind vielfältig und hartnäckig:

  • Massive Nachfrageschwäche: Das Geschäft mit Kosmetikverpackungen leidet unter einer Flaute.
  • Lagerbestände: Kunden ordern deutlich weniger Lösungen für flüssige Medikamente.
  • Verzögerung: Die erhoffte Marktbelebung verschiebt sich immer weiter nach hinten.

Als Reaktion hat der Konzern ein umfassendes Transformationsprogramm eingeleitet. Um die Kostenstruktur zu retten, soll das Geschäft mit Formglas („Moulded Glass“) abgetrennt und im kommenden Jahr verkauft werden. Hoffnungsträger bleiben lediglich die Bereiche Biologika und Drug-Delivery-Systeme.

Machtwechsel im Hintergrund

Dass es bei Gerresheimer ans Eingemachte geht, zeigt auch das Personalkarussell im Kontrollgremium. Klaus Röhrig, Co-Chef der Active Ownership Group, zieht neu in den Aufsichtsrat ein und ersetzt Dr. Dorothea Wenzel. Dieser Wechsel ist mehr als eine Formalie: Er reflektiert die veränderte Aktionärsstruktur und deutet darauf hin, dass Großinvestoren nun direkteren Einfluss auf den Restrukturierungskurs nehmen wollen.

Ob der Einstieg von JPMorgan und der Druck der Anleger ausreichen, um das Ruder herumzureißen, bleibt abzuwarten. Für mutige Investoren könnte das aktuelle Niveau verlockend wirken, doch das operative Risiko bleibt bis zur erfolgreichen Trennung der Glassparte hoch.

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