Gerresheimer Aktie: Kehrtwende mit neuem Finanz-Strategen?

Pharmaverpacker Gerresheimer ernennt Wolf Lehmann zum Finanzchef, um strategische Neuausrichtung umzusetzen und Aktivisten-Investoren zu beruhigen.

Die Kernpunkte:
  • Wolf Lehmann übernimmt CFO-Posten bei Gerresheimer
  • Aktivist-Investor AOC forderte strategische Veränderungen
  • Moulded-Glass-Sparte steht zum Verkauf bereit
  • Aktie verzeichnet 56 Prozent Verlust binnen Jahresfrist

Der Pharmaverpackungs-Spezialist Gerresheimer setzt auf frischen Wind in turbulenten Zeiten: Wolf Lehmann übernimmt ab sofort das Ruder als neuer CFO und bringt über 30 Jahre internationale Finanz-Expertise mit – darunter entscheidende Private-Equity-Erfahrung bei der Investmentgesellschaft Triton. Doch kann der neue Finanzchef das angeschlagene Unternehmen aus der Krise führen und die fordernden Aktivisten-Investoren besänftigen?

Private-Equity-Profi soll Wende schaffen

Lehmanns Vita liest sich wie ein Lehrbuch für Unternehmenstransformationen. Als Operating Partner bei Triton und ehemaliger Global CFO von BEFESA navigierte er bereits erfolgreich einen Börsengang und den Aufstieg in den MDAX. Besonders seine Branchenkenntnisse in Pharma und Verpackung dürften bei Gerresheimer von unschätzbarem Wert sein.

Der Zeitpunkt des Führungswechsels ist kein Zufall: Active Ownership Capital (AOC), ein einflussreicher Aktivist-Investor, hatte zuletzt massiven Druck aufgebaut und eine strategische Neuausrichtung gefordert. Der Abgang von CFO Dr. Bernd Metzner nach sechs Jahren erfolgte bezeichnenderweise „auf eigenen Wunsch“ – ein Euphemismus, der in der Finanzwelt meist für andere Beweggründe steht.

Radikale Schritte bereits eingeleitet

Die neue Führung erbt ein Unternehmen im Umbruch. Gerresheimer hat bereits konkrete Maßnahmen ergriffen:

Geschäftsbereich-Trennung: Das Moulded-Glass-Geschäft steht zum Verkauf
Finanzierungsumbau: 200 Millionen Euro neue Kredite ersetzen Brückenfinanzierungen
Strategie-Überprüfung: Fokussierung auf das pharmazeutische Kerngeschäft
Übernahme-Gespräche beendet: Private-Equity-Interessenten zogen sich nach monatelangen Verhandlungen zurück

Bewährungsprobe steht bevor

Doch wie dramatisch ist die Lage wirklich? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Minus von über 56 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten gehört die Aktie zu den schwächsten im Sektor.

Der verschobene Capital Markets Day soll im Oktober endlich Klarheit bringen. Dort muss Lehmann beweisen, ob seine PE-Erfahrung ausreicht, um die ehrgeizigen mittelfristigen Ziele zu erreichen: 6-9 Prozent organisches Umsatzwachstum und eine EBITDA-Marge von 23-25 Prozent.

Bleibt die entscheidende Frage: Kann der neue CFO das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen und Gerresheimer endlich aus der Talfahrt befreien?

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