Gerresheimer Aktie: MDAX-Rauswurf vollzogen

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer wird aus dem MDAX ausgeschlossen, was zusätzlichen Verkaufsdruck durch passive Fonds auslöst. Analysten sehen weiterhin Risiken.

Die Kernpunkte:
  • Aktie verliert 62 Prozent seit Jahresbeginn
  • Indexwechsel löst mechanischen Verkaufsdruck aus
  • Bernstein Research hält an Underperform-Rating fest
  • Erhöhte Volatilität zum Wochenstart erwartet

Am Montag wird es ernst für Gerresheimer: Der Düsseldorfer Verpackungsspezialist fliegt aus dem MDAX. Nach einem Kursverlust von rund 62 Prozent seit Jahresbeginn ist der Abstieg aus dem zweitwichtigsten deutschen Börsenbarometer besiegelt. ETF-Anbieter und passive Fonds müssen ihre Bestände verkaufen – zusätzlicher Druck für eine ohnehin stark angeschlagene Aktie.

Die wichtigsten Fakten:

  • MDAX-Abstieg wird am 22. Dezember 2025 vollzogen
  • Jahresperformance: -62 Prozent
  • Aktueller Kurs: 27,16 Euro (Freitag)
  • Bernstein Research bekräftigt “Underperform”-Rating
  • Erhöhte Volatilität zum Wochenstart erwartet

Technische Verkäufe belasten zusätzlich

Der erzwungene Index-Wechsel bringt mechanischen Verkaufsdruck mit sich. Passive Fonds, die den MDAX abbilden, müssen die Gerresheimer-Aktie aus ihren Portfolios entfernen. Bereits am Freitag war an der Börse erhöhte Aktivität zu beobachten, als institutionelle Investoren ihre Bestände im Vorfeld anpassten.

Verschärft wird die Lage durch eine aktuelle Einschätzung von Bernstein Research. Die Analysten bleiben bei ihrer “Underperform”-Einstufung und sehen trotz des niedrigen Kursniveaus keine Gründe für eine Neubewertung. Die operativen Risiken und das beschädigte Anlegervertrauen wiegen schwerer als die optisch günstige Bewertung.

Bilanzierungsfragen im Hintergrund

Der dramatische Kursverfall hatte seinen Ursprung in Vorwürfen des Short-Sellers Morpheus, die eine BaFin-Prüfung und interne Untersuchungen auslösten. Die Unsicherheit über die Bilanzierungsqualität führte zu einem massiven Vertrauensverlust am Kapitalmarkt.

Immerhin: In der vergangenen Woche bezifferte das Unternehmen das Ausmaß der fehlerhaften Verbuchung konkret. Diese Klarheit sorgte am Donnerstag kurzzeitig für Erleichterung und einen technischen Erholungsversuch. Der strukturelle Verkaufsdruck durch den Index-Abstieg überlagerte diese positive Entwicklung jedoch schnell wieder.

Kritische Tage stehen bevor

Für den Handelsstart am Montag rechnen Marktteilnehmer mit erhöhter Volatilität. Die entscheidende Frage: Ist der technische Verkaufsdruck bereits eingepreist oder folgen weitere Abgaben? Die Aktie notiert derzeit nur noch gut 15 Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro.

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Der Bereich um 26 Euro muss sich als tragfähige Unterstützung beweisen. Andernfalls droht ein Test des November-Tiefs. Anleger warten dringend auf konkrete Signale des Managements zum Abschluss der Sonderprüfungen. Bis dahin bleibt Gerresheimer ein hochriskantes Investment für spekulativ orientierte Investoren.

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