Gerresheimer Aktie: SDAX-Schlusslicht 2025
Der Verpackungsspezialist verzeichnet im SDAX das größte Jahresminus, nachdem Bilanzierungsfehler aufgedeckt und die Prognose drastisch gesenkt wurde.

- Größter Jahresverlust im gesamten SDAX-Index
- BaFin deckt Bilanzierungsfehler bei Umsätzen auf
- Prognose wird deutlich nach unten korrigiert
- Analysten bewerten die Aktie sehr unterschiedlich
Ein Absturz von 61 Prozent, Bilanzierungsfehler und BaFin-Intervention – für Gerresheimer-Aktionäre endet das Jahr 2025 als Desaster. Der Spezialverpackungshersteller belegt im SDAX den letzten Platz und musste erst kürzlich aus dem MDAX absteigen. Am vorletzten Handelstag zeigt sich das Papier bei 27,58 Euro zwar stabil, doch die Jahresbilanz offenbart das ganze Ausmaß der Krise.
Die Fakten zur Gerresheimer-Krise:
- Minus 61,15% seit Jahresbeginn – schlechteste SDAX-Performance
- BaFin deckt Bilanzierungsfehler bei “Bill-and-Hold”-Umsätzen auf
- 38 Millionen Euro Umsatz müssen rückwirkend korrigiert werden
- MDAX-Abstieg am 22. Dezember 2025
- Prognose drastisch gesenkt: Organischer Umsatzrückgang von 2-4%
BaFin-Prüfung bringt Fehler ans Licht
Kurz vor Weihnachten musste der Düsseldorfer Konzern einräumen, dass Umsätze in der Vergangenheit fehlerhaft verbucht wurden. Nach einer Prüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht müssen für 2023 rund 10 Millionen Euro und für 2024 etwa 28 Millionen Euro rückwirkend korrigiert werden. Die betroffene “Bill-and-Hold”-Praxis führte dazu, dass Erlöse zu früh erfasst wurden.
Im Verhältnis zum Gesamtumsatz von rund 2 Milliarden Euro erscheinen die Beträge überschaubar. Der Vertrauensschaden bei Investoren wiegt jedoch deutlich schwerer – die Aktie verlor seit Bekanntwerden der Probleme massiv an Wert.
Guidance drastisch gekappt
Das Interims-Management um CEO Uwe Röhrhoff und CFO Wolf Lehmann senkte parallel die Jahresprognose deutlich. Statt Wachstum erwartet Gerresheimer nun einen organischen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge wird nur noch bei 18,5 bis 19 Prozent gesehen – ursprünglich waren 20 Prozent angepeilt.
Die operative Schwäche im Pharmabereich und die fast vollständig gestrichene Dividende verschreckten Anleger zusätzlich. Von Kursen um 70 Euro zu Jahresbeginn stürzte das Papier bis auf ein Jahrestief von 22,47 Euro ab.
Analysten gespalten über Erholung
Die Bewertungen reichen von optimistisch bis skeptisch. Jefferies hält an “Buy” fest und sieht ein Kursziel von 34,10 Euro – ein Aufwärtspotenzial von über 20 Prozent. Die DZ Bank votiert hingegen mit “Verkaufen” bei einem Ziel von 23 Euro, Bernstein Research stuft auf “Underperform” mit 25,68 Euro ein.
Technisch kämpft die Aktie derzeit um eine Bodenbildung im Bereich um 27 Euro. Die entscheidende Weichenstellung dürfte am 26. Februar 2026 erfolgen, wenn Gerresheimer detaillierte Geschäftszahlen vorlegt. Dann wird sich zeigen, ob die neue Führung die operative Wende einleiten kann.
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