Gerresheimer Aktie: Übernahmefantasie platzt!
Gerresheimer beendet Gespräche mit Finanzinvestoren, was zu einem Kurssturz von bis zu 7,5 Prozent führt. Das Unternehmen muss sich nun auf operative Herausforderungen konzentrieren.

- Verhandlungen mit Private-Equity-Investoren abgebrochen
- Aktie verliert bis zu 7,5 Prozent an Wert
- Operative Herausforderungen belasten weiterhin
- Neue Strategie soll im Oktober vorgestellt werden
Die Düsseldorfer haben den Stecker gezogen: Nach monatelangen Verhandlungen mit Finanzinvestoren über eine mögliche Übernahme ist jetzt Schluss. Das Unternehmen verkündete am Mittwochabend das Ende der Gespräche – und die Aktie stürzte prompt um bis zu 7,5 Prozent ab.
Dabei hatte es lange nach einem Deal ausgesehen. Seit Februar liefen die Verhandlungen mit Private-Equity-Investoren, und die Spekulationen heizten den Kurs kräftig an. Besonders heiß wurde es im Mai, als Bloomberg berichtete, dass Warburg Pincus und KPS Capital Partners eine gemeinsame Offerte um die 70 Euro je Aktie planten. KPS zeigte sich dabei vor allem am lukrativen Formglasgeschäft interessiert.
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Ernüchternde Realität
Doch daraus wird nun nichts. "Nach eingehender Analyse des aktuellen Diskussionsstandes" sei eine Fortführung der Gespräche nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, teilte Gerresheimer mit. Eine diplomatische Formulierung für: Die Vorstellungen lagen zu weit auseinander.
Für die Anleger bedeutet das eine schmerzhafte Rückkehr zur Realität. Seit Juni hatte sich der Titel bereits um 22 Prozent vom Jahrestief erholt – getragen von der Übernahmefantasie. Trotz dieser Erholung steht die Aktie 2025 immer noch 29 Prozent im Minus.
Operative Baustellen bleiben
Kein Wunder, denn die operativen Herausforderungen sind geblieben. Die schwache Kosmetiknachfrage belastet weiterhin das Geschäft, und auch im Bereich der oral einzunehmenden flüssigen Medikamente läuft es alles andere als rund. Erst kürzlich musste das Management die Wachstumsziele für das laufende Jahr erneut nach unten korrigieren.
Barclays-Experte Gaurav Jain bringt es auf den Punkt: Das Unternehmen muss nun eine neue Langfriststory entwickeln und sich dabei erreichbare Ziele setzen. Alle Augen richten sich jetzt auf den Kapitalmarkttag Mitte Oktober, wo die Strategie für die kommenden Jahre präsentiert werden soll.
Ausblick ohne Übernahmefantasie
Immerhin: Mittelfristig peilt das Management ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 9 Prozent und eine adjustierte EBITDA-Marge von 23 bis 25 Prozent an. Besonders das Geschäft mit Systemen und Lösungen für Biopharmazeutika soll weiter vorangetrieben werden.
Ob das ausreicht, um die Anleger zu überzeugen, wird sich zeigen. Ohne die Übernahmefantasie im Rücken muss sich der Titel nun wieder an den harten Fakten messen lassen.
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