Gerresheimer Aktie: Warum ausgebremst?

Der Verpackungsspezialist korrigiert seine Prognose erneut nach unten und verzeichnet organischen Umsatzrückgang. Analysten reagieren mit drastischen Kurszielsenkungen.

Die Kernpunkte:
  • Vierte Gewinnwarnung innerhalb von 18 Monaten
  • Organischer Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent
  • Mehrere Analysten stufen Aktie und Kursziele ab
  • Aktie erreicht neues 52-Wochen-Tief

Vier Gewinnwarnungen in 18 Monaten – selbst hartgesottene Anleger verlieren bei Gerresheimer die Nerven. Der Verpackungsspezialist für Pharma und Kosmetik hat mit seiner jüngsten Prognosekorrektur das Vertrauen der Analysten endgültig verspielt. Die Quittung folgte prompt: Eine Welle von Abstufungen drückt die Aktie auf neue Jahrestiefs. Ist das der finale Kollaps oder nur der Tiefpunkt vor einer Wende?

Das Drama begann am 8. Oktober mit der mittlerweile vierten Gewinnwarnung seit Anfang 2024. Statt Wachstum prognostiziert das Management nun einen organischen Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge soll auf magere 18,5 bis 19 Prozent schrumpfen.

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Analysten verlieren komplett das Vertrauen

Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich warten. Hauck Aufhäuser schlug am härtesten zu: Abstufung von „Buy“ auf „Hold“ und Kursziel-Massaker von 65 auf nur noch 30 Euro. Die Begründung war vernichtend – das „alarmierende“ Ausmaß der Gewinnwarnung habe das Anlegervertrauen „untergraben“.

Die Schockwelle im Überblick:
* Hauck Aufhäuser: Kursziel von 65 auf 30 Euro (-54%)
* UBS: Von „Buy“ auf „Neutral“, Kursziel von 75 auf 29 Euro (-61%)
* Deutsche Bank: Kursziel von 49 auf 34 Euro (-31%)
* JPMorgan: Trotz „Overweight“ Kursziel von 99,30 auf 46 Euro (-54%)

Die Analysten bemängeln neben der Unzuverlässigkeit des Managements vor allem die wachsende Verschuldung und anhaltende Unsicherheiten in den Kernmärkten.

Kosmetik-Flaute und Pharma-Probleme

Was steckt hinter dem Desaster? Gerresheimer kämpft gleich an mehreren Fronten. Der Kosmetikmarkt zeigt sich anhaltend schwach, gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Behältern für flüssige Medikamente zum Einnehmen. Für einen Konzern, der auf diese Segmente spezialisiert ist, eine toxische Kombination.

Mit einem Schlusskurs von 27,34 Euro hat die Aktie seit dem Jahreshoch von 85,80 Euro fast 70 Prozent verloren. Der freie Fall brachte das Papier bereits an das aktuelle 52-Wochen-Tief.

Hoffnungsschimmer oder verzweifelte Geste?

Einen kleinen Lichtblick gab es dennoch: Vorstandschef Dietmar Siemssen kaufte am 10. Oktober persönlich 2.000 Aktien zu 29,20 Euro. Ein Zeichen des Vertrauens – oder pure Verzweiflung? Das angekündigte Transformationsprogramm mit Kostensenkungen und Produktionsoptimierung soll die Wende bringen. Ob das reicht, um das ramponierte Vertrauen wiederherzustellen, bleibt mehr als fraglich.

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