Globale Wirtschaft gespalten: PMI-Zahlen zeigen wachsende Divergenzen

Europas Dienstleistungssektor wächst, während Russland und Kenia mit wirtschaftlichen Einbrüchen kämpfen. Indien glänzt als asiatischer Wachstumsmotor.

Die Kernpunkte:
  • Spaniens Dienstleistungssektor verzeichnet starkes Wachstum
  • Russlands Wirtschaft leidet unter Sanktionen
  • Indien erreicht höchsten PMI-Wert seit Monaten
  • US-Handelspolitik belastet Südafrika und Indien

Die Weltwirtschaft zeigt ein zunehmend gespaltenes Bild. Während einige Regionen deutliches Wachstum verbuchen, kämpfen andere mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Die jüngsten PMI-Daten aus verschiedenen Ländern zeichnen ein komplexes Mosaik aus Hoffnung und Sorge – mit überraschenden Gewinnern und beunruhigenden Verlierern.

Europas Wirtschaft im Aufschwung

In Europa manifestiert sich eine bemerkenswerte Erholung. Spaniens Dienstleistungssektor erlebt einen regelrechten Boom mit einem PMI-Anstieg von 51,9 auf 55,1 im Juli – dem stärksten Wachstum seit Februar. „Die spanische Wirtschaft zeigt eine breit aufgestellte Expansion", erklärt Hamburg Commercial Bank-Ökonom Jonas Feldhusen. Die Regierung erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von 2,6 Prozent, deutlich schneller als in anderen großen Eurozone-Ökonomien.

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Auch Italien setzt seinen Erholungskurs fort. Der Dienstleistungssektor wächst bereits den achten Monat in Folge, wobei der PMI von 52,1 auf 52,3 kletterte. „Diese moderate Beschleunigung spiegelt einen widerstandsfähigen Sektor wider, gestützt von stabiler Inlandsnachfrage", so Nils Müller von der Hamburg Commercial Bank. Allerdings schrumpfte die italienische Wirtschaft im zweiten Quartal unerwartet um 0,1 Prozent.

Asiens Stärke und Schwächen

Indien präsentiert sich als Wachstumsmotor mit einem Services-PMI von 60,5 – dem höchsten Wert seit elf Monaten. Robuste internationale Nachfrage und anhaltende Stärke der Inlandsumsätze treiben die Expansion voran. Gleichzeitig verzeichneten auch Japan und China Wachstum in ihren Dienstleistungssektoren, was die Widerstandsfähigkeit der beiden größten asiatischen Volkswirtschaften unterstreicht.

Einen dramatischen Gegensatz bildet Kenia, wo der private Sektor mit einem PMI-Sturz auf 46,8 die stärkste Kontraktion seit einem Jahr erlebte. Politische Unruhen, steigende Inputpreise und Cashflow-Probleme setzten Unternehmen massiv unter Druck. Mindestens 31 Menschen starben bei Demonstrationen in Nairobi im Juli.

Russland unter Sanktionsdruck

Besonders dramatisch zeigt sich die Lage in Russland, wo der Dienstleistungssektor mit einem PMI-Fall auf 48,6 die schnellste Kontraktion seit Juni 2024 verzeichnete. Schwache Kundennachfrage und rückläufige Neuaufträge prägten das Bild. Ironischerweise expandierte jedoch das Exportgeschäft den neunten Monat in Folge – ein Zeichen dafür, wie sich Unternehmen an die Sanktionsrealität anpassen.

Die russische Industrie kämpft parallel mit noch größeren Problemen: Der Fertigungssektor schrumpfte im Juli so stark wie seit März 2022 nicht mehr, während das Geschäftsvertrauen auf ein Drei-Jahres-Tief fiel.

Handelspolitische Verwerfungen

Südafrika steht exemplarisch für die Herausforderungen der neuen US-Handelspolitik. Trotz eines leichten PMI-Anstiegs auf 50,3 drohen dem Land erhebliche Verwerfungen durch 30-prozentige US-Zölle ab dieser Woche. Zehntausende Arbeitsplätze könnten verloren gehen, nachdem keine Handelsvereinbarung vor Donald Trumps Deadline erreicht wurde.

Die Auswirkungen reichen bis nach Indien, wo Trump erneut mit Zollerhöhungen auf 25 Prozent wegen russischer Ölkäufe droht. Neu-Delhi bezeichnete die Attacken als „ungerechtfertigt" und gelobte, seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen.

Zentralbank-Hoffnungen stützen Märkte

Paradoxerweise profitieren die Finanzmärkte von den gemischten Wirtschaftssignalen. Schwächere US-Arbeitsmarktdaten nährten Spekulationen auf Fed-Zinssenkungen, wobei die Wahrscheinlichkeit für einen September-Schnitt auf 94 Prozent kletterte. „Bescheidene wirtschaftliche Schwäche wäre gute Nachrichten, da sie mehr Lockerung von der Fed bedeuten sollte", erklärt Jefferies-Stratege Mohit Kumar.

Die Märkte reagierten entsprechend optimistisch: Europäische Aktien stiegen den zweiten Tag in Folge, während Tech-Schwergewichte wie Nvidia und Meta deutlich zulegten. Palantir Technologies erhöhte bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatzprognose aufgrund anhaltender KI-Nachfrage.

Die globalen PMI-Daten verdeutlichen: Die Weltwirtschaft navigiert durch schwieriges Terrain zwischen regionalen Stärken, geopolitischen Spannungen und sich wandelnden Geldpolitiken. Während einige Regionen florieren, kämpfen andere mit strukturellen Herausforderungen – ein Spiegelbild einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft.

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