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Gold will wieder zum 7 ½-Jahreshoch, Silber sprintet voran!

Seit dem Pfingstwochenende herrscht wieder Optimismus am Edelmetallmarkt. Der Goldpreis näherte sich schwungvoll dem 7 ½-Jahreshoch, das nur noch knapp 30 US-Dollar entfernt ist. Die neuen Schuldenpläne der Europäischen Union, die bevorstehende EZB-Sitzung und der Run auf Gold-ETF stützen die Rallye. Noch besser läuft es beim Preis für Silber, der die 18-Dollar-Marke übersprang. Hier besteht nicht nur rein technisch noch viel Luft nach oben.

Gold mit neuem Angriff auf das Mehrjahreshoch

Der Goldpreis setzt zur Rallye an. Über das lange Wochenende konnte die Unzennotiz wieder bis auf fast 1.740 US-Dollar steigen. Vom Tief in der vergangenen Woche hat man sich nun schon mehr als zwei Prozent entfernt. Damit fehlt nicht mehr viel, um das 7 ½-Jahreshoch aus dem Mai wieder attackieren zu können. Es handelt sich lediglich um 30 Dollar. So mancher Charttechniker verbindet damit auch den Run Richtung der nächsten Hundertermarke. Denn große Widerstände stünden dem in diesem Fall nicht mehr im Weg.

Neues Hoch, neue Käufer

Ein neues Hoch zieht schließlich neue Käufer und die ebenso geliebten wie verhassten Algo-Trader an. Die starken Aktienmärkte, der S&P 500 übersprang deutlich die 3.000 Punkte-Marke, stehen dem Aufschwung des Goldpreises offenbar nicht mehr im Wege. Wir hatten Sie in der Vorwoche schon darauf hingewiesen, dass sich der Gold- derzeit vom Aktienmarkt gelöst hat. Dazu kommen die treuen Privatanleger und Vermögensverwalter, die weiterhin in Scharen in die Gold-ETF rennen. Im gerade abgelaufenen Mai flossen diesen Fonds rund 140 Tonnen Gold zu. Gestern gab es bereits den 27. Tag in Folge ETF-Zuflüsse. Gelingt dies auch heute, dann wäre der Rekord vom Jahresanfang eingestellt.

Wer soll das nur bezahlen?

Unterstützung erfährt der Goldpreis dabei von mehreren Faktoren. Zum einen sind die neuen EU-Schuldenpläne ein heißes Thema auf dem Parkett. Insgesamt 750 Mrd. Euro will Brüssel im Rahmen eines Wiederaufbaufonds in die Hand nehmen, um die Wirtschaft in den Mitgliedsstaaten wieder Richtung vor-Corona-Status zu hieven. Dazu kommt die anstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die EZB wird ihr während der Pandemie aufgelegtes Anleihekaufprogrammes PEPP um 500 Mrd. auf dann 1,25 Bio. EUR erhöhen. Zumindest rechnen die Märkte damit. Ähnlich wie bei der Federal Reserve wird also vor allem auf immer mehr Liquidität gesetzt, um die Krise zu bewältigen. Neue Ideen täten den Zentralbankern gut, wenn sie Vertrauen wiedergewinnen wollen. Inwiefern die Proteste in den USA und die dort weiter grassierende Pandemie eine Rolle bei der aktuellen Goldpreisentwicklung spielt, ist derzeit schwer zu sagen. Die US-Investoren scheinen diese Probleme mit Blick auf Dow Jones, Nasdaq und Co. jedenfalls nicht sonderlich ernst zu nehmen.

Silber marschiert

Der Höhenflug beim Silberpreis setzt sich derweil fort. Die Gold-/Silber-Ratio ist inzwischen auf nur noch 95 gefallen, im März lag sie zeitweise bei mehr als 125. Der “kleine Bruder“ des großen Goldes wird also zum Outperformer in diesen Wochen. Betrachtet man nur das Verhältnis der beiden Edelmetalle, besteht noch Luft nach oben. Denn historisch bewegte sich die Ratio üblicherweise im 80er-Bereich. Und auch charttechnisch ist viel drin. Im Prinzip ist der Weg bis 20/21 US-Dollar je Feinunze frei. Diese Marke wurde zuletzt im Sommer 2016 überschritten. Auch hier gilt: Neue Hochs ziehen neue Käuferschichten an.