Hensoldt Aktie: Jetzt einsteigen?
Der Rüstungsspezialist Hensoldt sichert sich einen Millionenauftrag für das Luchs-2-Programm, steht aber vor hohen Bewertungen und einem Führungswechsel.

- Auftrag für Spähfahrzeug Luchs 2 im hohen Millionenbereich
- Vorstandswechsel durch Gesundheitsgründe von Lars Immisch
- Hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis trotz jüngstem Wertverlust
- Charttechnisch entscheidende Unterstützung bei 65-69 Euro
Die Hensoldt-Aktie durchlebt turbulente Zeiten. Seit den Höchstständen im Oktober hat der Rüstungselektronik-Spezialist über 40 Prozent an Wert verloren – deutlich mehr als Konkurrent Rheinmetall. Doch ausgerechnet jetzt kommt Bewegung ins Spiel: Ein prestigeträchtiger Bundeswehr-Auftrag, ein Vorstandswechsel und eine Bewertung, die Investoren spaltet. Ist der Absturz eine Chance oder droht weiteres Ungemach?
Luchs-2-Deal: Millionen statt Milliarden
Der jüngst gesicherte Auftrag für das Spähfahrzeug “Luchs 2” klingt zunächst beeindruckend. Hensoldt liefert als Unterauftragnehmer von General Dynamics European Land Systems Schlüsseltechnologie für 274 Fahrzeuge der Bundeswehr. Das Führungssystem “Ceretron” samt Turm- und Aufklärungstechnik bildet das Herzstück des Programms, das bis 2032 läuft.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Hensoldt?
Doch Vorsicht bei den Zahlen: Entgegen früher Spekulationen über einen “Milliarden-Deal” liegt das Auftragsvolumen im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich – knapp unter der Milliardengrenze. Für ein Unternehmen mit Hensoldts Größe ist das solide, aber keine Revolution.
Die wichtigsten Fakten zum Auftrag:
- Vertragslaufzeit bis 2032
- Ausrüstung von 274 Bundeswehr-Fahrzeugen
- Volumen: hoher dreistelliger Millionen-Bereich
- Kernprodukt: Führungssystem “Ceretron”
- Vergabe durch General Dynamics (Hauptauftragnehmer)
Management-Wechsel sorgt für Unruhe
Parallel zum Auftragserfolg verlässt Arbeitsdirektor Dr. Lars Immisch aus gesundheitlichen Gründen zum Jahreswechsel den Vorstand. Die frühzeitige Kommunikation dämpft zwar Spekulationen, wirft aber Fragen zur Kontinuität in der Führungsriege auf. In einer Phase, in der operative Exzellenz entscheidend ist, kommt ein solcher Wechsel zur Unzeit.
Das Bewertungs-Dilemma: Viel Luft, wenig Netz?
Hier liegt der Knackpunkt für Investoren. Trotz des 40-prozentigen Kursrückgangs seit Oktober bewegt sich Hensoldt weiterhin auf astronomischen Bewertungsniveaus. Das Trailing-KGV liegt bei etwa 62, das Forward-KGV für die kommenden zwölf Monate bei rund 52. Zum Vergleich: Selbst Tech-Wachstumswerte werden selten so teuer gehandelt.
Diese Multiples signalisieren zweierlei: Der Markt preist weiterhin aggressives Gewinnwachstum ein – und lässt kaum Raum für Enttäuschungen. Jede operative Schwäche oder geopolitische Entspannung könnte den Kurs weiter unter Druck setzen.
Geopolitik als Risikofaktor
Die jüngste Korrektur fiel nicht zufällig zusammen mit Gerüchten über mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt. Die Aussicht auf eine weniger konfrontative Agenda der neuen US-Administration verstärkte Gewinnmitnahmen im gesamten europäischen Rüstungssektor. Hensoldt traf es dabei härter als die Konkurrenz – ein Zeichen dafür, dass der Titel zuvor besonders stark gelaufen war.
Dennoch: Die “Zeitenwende” der Bundeswehr bleibt fundamental intakt. Der prall gefüllte Auftragsbestand (Backlog) sichert Umsätze bis ins nächste Jahrzehnt. Die Frage ist nur: Rechtfertigt das die aktuelle Bewertung?
Technische Marken entscheiden über weiteren Verlauf
Charttechnisch steht Hensoldt an einem Scheideweg. Die Zone um 65 bis 69 Euro fungiert als entscheidende Unterstützung. Ein Bruch dieser Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen und den Weg Richtung 60 Euro ebnen. Hält der Boden, wäre Raum für eine technische Gegenbewegung – allerdings bräuchte es dafür positive Impulse.
Die kommenden Quartalsberichte werden zeigen, ob das Management die hohen Erwartungen durch Margenausweitungen untermauern kann. Der Luchs-2-Auftrag ist ein Puzzleteil im richtigen Mosaik, doch die operative Exekution bleibt 2026 der entscheidende Lackmustest. Für risikobereite Anleger mit langem Atem könnte die Korrektur eine Einstiegschance bieten – für nervöse Gemüter bleibt die Aktie eine Wette auf perfekte Umsetzung.
Hensoldt-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Hensoldt-Analyse vom 4. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Hensoldt-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hensoldt-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Hensoldt: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




