IBM Aktie: Bewertung bremst
IBM übertrifft Quartalserwartungen und treibt KI-Strategie voran, doch eine Analysten-Herabstufung stellt die aktuelle Aktienbewertung infrage.

- Analyst stuft IBM von 'Buy' auf 'Hold' zurück
- Quartalszahlen übertreffen Umsatz- und Gewinnerwartungen
- KI-bezogenes Auftragsvolumen über 9,5 Milliarden Dollar
- Übernahme von Confluent für rund 11 Milliarden Dollar
IBM liefert starke Zahlen und treibt seine KI-Strategie mit Milliardenübernahmen voran. Trotzdem wird die Aktie nun von einer frischen Herabstufung aus Analystenkreisen ausgebremst. Im Zentrum steht weniger die operative Entwicklung als die Frage, ob der aktuelle Preis die Wachstumsperspektiven bereits vorwegnimmt.
Herabstufung trotz solider Grundlage
Wall Street Zen hat sein Votum für IBM am 20. Dezember 2025 von „Buy“ auf „Hold“ gesenkt. Begründet wird der Schritt mit wachsender Skepsis gegenüber Bewertung und Wachstumstempo – und das ausgerechnet nach einer Phase überwiegend positiver Unternehmensnachrichten.
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Im Analystenlager bleibt das Gesamtbild zwar freundlich, aber nicht einhellig. Der Konsens liegt weiterhin bei „Moderate Buy“, das durchschnittliche Kursziel bei 293,38 US‑Dollar. Hinter dieser Einschätzung steht ein gemischtes Feld:
- 1 „Strong Buy“
- 9 „Buy“
- 6 „Hold“
- 1 „Sell“ (UBS Group)
Stifel etwa hält an seiner Kaufempfehlung fest und hat das Kursziel am 9. Dezember von 295 auf 325 US‑Dollar angehoben. Sanford C. Bernstein bestätigte am 10. Dezember hingegen lediglich ein „market perform“. Die Spanne zeigt: Die operative Entwicklung überzeugt viele, doch beim Einstiegskurs werden die Meinungen vorsichtiger.
Q3-Zahlen: Wachstum und KI als Treiber
Fundamental präsentiert sich IBM nach dem dritten Quartal 2025 robust. Im jüngsten Bericht übertraf der Konzern sowohl beim Gewinn je Aktie als auch beim Umsatz die Erwartungen:
- Gewinn je Aktie (EPS): 2,65 US‑Dollar (Prognose: 2,45 US‑Dollar)
- Umsatz: 16,33 Milliarden US‑Dollar (Erwartung: 16,10 Milliarden US‑Dollar)
- Umsatzwachstum im Jahresvergleich: 9,1 %
- KI-bezogenes Auftragsvolumen („AI book of business“): über 9,5 Milliarden US‑Dollar
Auf Basis dieser Entwicklung hat IBM seine Prognose nach oben angepasst: Der Konzern peilt nun ein Umsatzwachstum von mehr als 5 % bei konstanter Währung an und erhöhte die erwartete freie Liquidität auf rund 14 Milliarden US‑Dollar. Das unterstreicht, dass das Kerngeschäft läuft und die KI-Initiativen bereits messbare Größenordnungen erreichen.
Bewertung im Fokus
Trotz dieser soliden Basis rückt die Bewertung stärker in den Mittelpunkt. IBM wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36,0 und einem PEG-Ratio von 2,99 gehandelt. Damit liegt der Titel klar über dem Branchendurchschnitt im Bereich „Computer – Integrated Systems“, wo das Forward-KGV bei 24,95 liegt.
Genau dieser Aufschlag sorgt für Zurückhaltung bei Teilen der Analysten: Ein höheres Multiple ist nur dann dauerhaft zu rechtfertigen, wenn das Wachstum entsprechend anzieht. Die Herabstufung von Wall Street Zen spiegelt damit im Kern die Sorge wider, dass die jüngste positive Entwicklung im Kurs bereits weitgehend eingepreist ist.
Am Markt schlägt sich das bisher nur moderat nieder: Die Aktie schloss am Freitag bei 257,85 Euro, was einem Jahresplus von gut 20 % entspricht, liegt damit aber rund 5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch.
Confluent-Übernahme als KI-Baustein
Strategisch setzt IBM weiter klar auf den Ausbau seiner KI- und Datenplattformen. Am 8. Dezember kündigte der Konzern die Übernahme von Confluent für rund 11 Milliarden US‑Dollar an. Ziel ist der Aufbau einer „Smart Data Platform“ für generative KI in Unternehmen.
Mit Confluent will IBM seine Position im Markt für KI-Infrastruktur stärken, also genau in jenem Segment, in dem sich derzeit Investitionen und Wettbewerb verdichten. Die Akquisition reiht sich ein in eine Reihe von KI-Offensiven, darunter Partnerschaften mit Anthropic und Grok, die die Fähigkeiten der Watson-X-Plattform ausbauen sollen.
Für Investoren bedeutet das: IBM ist bereit, erhebliche Mittel in den Ausbau seines KI-Ökosystems zu stecken – was langfristig Wachstum bringen soll, kurzfristig aber Bewertungsfragen verstärkt.
Fazit: Gute Story, sensibler Preis
Unterm Strich steht IBM auf einem soliden Fundament: Q3-Zahlen über den Erwartungen, angehobene Prognosen und eine klar forcierte KI-Strategie mit der Confluent-Übernahme als markantem Schritt. Gleichzeitig rückt der Preis der Aktie stärker in den Vordergrund.
Ob die aktuell erhöhte Bewertung dauerhaft tragfähig bleibt, wird maßgeblich davon abhängen, ob IBM die höheren Wachstumsziele im KI-Geschäft und beim Gesamtumsatz in den kommenden Quartalen tatsächlich erreicht und die angekündigten Synergien aus der Confluent-Integration sichtbar werden lässt.
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