IBM Aktie: Hohe Erwartungen
Nach einem Kursplus von fast 40 % im Jahr 2025 steht die IBM-Aktie vor einem Wendepunkt. Die hohe Bewertung und die milliardenschwere Confluent-Übernahme prallen auf solide Wachstumsprognosen.

- Kurs liegt nur knapp unter 52-Wochen-Hoch
- Forward P/E und PEG-Ratio deuten auf teure Bewertung
- Übernahme von Confluent für 11 Milliarden US-Dollar
- Nächster Quartalsbericht am 28. Januar 2026 entscheidend
IBM blickt auf ein starkes Jahr 2025 zurück, doch zum Jahresende gerät die Aktie ins Grübeln. Nach einem Kursanstieg von knapp 40 % seit Jahresanfang stellen sich viele Investoren die Frage, ob die Bewertung dem Wachstum noch hinterherkommt oder bereits vorausgeeilt ist. Besonders die teure Bewertung und die jüngste Milliardenübernahme sorgen für Diskussionen.
Bewertung unter der Lupe
Nach dem kräftigen Anstieg in diesem Jahr notiert die IBM-Aktie nur noch gut 2 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch. Der aktuelle Kurs von 299,46 US‑Dollar liegt zudem deutlich über den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50, 100 und 200 Tage – ein Zeichen für einen intakten Aufwärtstrend, aber auch für viel eingepreiste Hoffnung.
Gleichzeitig wirken die Kennzahlen ambitioniert: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (Forward P/E) liegt bei 26,85 und damit über dem Branchendurchschnitt von 25,05. Noch deutlicher wird es beim PEG‑Ratio von 3,04, das das Verhältnis von Bewertung zu Gewinnwachstum abbildet. Ein Wert über 1 deutet häufig auf eine eher teure Aktie hin – bei über 3 wird die Luft erfahrungsgemäß dünn.
Analysten sehen das ähnlich vorsichtig: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 290,89 US‑Dollar und damit unter dem aktuellen Kursniveau. Das signalisiert, dass ein Teil des Optimismus über die strategische Neuausrichtung bereits im Preis steckt.
strategische Offensive mit Confluent
Im Zentrum der aktuellen Bewertung steht IBMs Expansion in Richtung Daten-Streaming und KI-Infrastruktur. Mit der angekündigten Übernahme von Confluent für 11 Milliarden US‑Dollar in bar zielt das Unternehmen darauf ab, seine Position in genau diesen Zukunftsmärkten zu stärken. Es ist der größte Deal seit 2019 und unterstreicht, wie ernst IBM den Ausbau seines Hybrid-Cloud- und KI-Ökosystems nimmt.
Parallel dazu hat IBM eine Partnerschaft mit Pearson vereinbart, um KI-gestützte Lernwerkzeuge zu entwickeln. Der rote Faden: Mehr wiederkehrende Umsätze in KI-nahen Bereichen, weg vom klassischen Lizenzgeschäft.
CEO Arvind Krishna dämpft jedoch zugleich überzogene Erwartungen an „billige“ KI-Infrastruktur. Er verweist auf branchenweit notwendige Investitionen von bis zu 8 Billionen US‑Dollar – ein Hinweis darauf, dass der KI-Ausbau langfristig kapitalintensiv bleibt und nicht ohne Risiken ist.
Zahlenblick und Erwartungen
Kurzfristig richtet sich der Blick nun auf den nächsten Quartalsbericht am 28. Januar 2026. Die Konsensschätzungen zeichnen ein Bild soliden Wachstums:
- Erwarteter Umsatz: 19,21 Mrd. US‑Dollar (+9,45 % gegenüber dem Vorjahr)
- Erwartetes EPS: 4,33 US‑Dollar (+10,46 % gegenüber dem Vorjahr)
Fundamental läuft es also: zweistelliges Gewinnwachstum, klarer Fokus auf KI und Cloud sowie zusätzliche Impulse durch die Confluent-Übernahme. Bewertungsseitig spiegelt sich das in einem erhöhten Risiko-Wahrnehmungsniveau wider. Der Zacks‑Rank stuft die Aktie derzeit zwar als „Buy“ (#2) ein, das Stimmungsbild im Einzelanlegerbereich bleibt aber eher neutral.
In den Hintergrund rückt dabei fast eine emotionale Nachricht: Der Tod des früheren CEOs Lou Gerstner, der IBM in den 1990er‑Jahren erfolgreich umgebaut hat. Für viele Marktteilnehmer markiert das das Ende einer Ära – während der Konzern sich längst in der nächsten Transformationsphase befindet.
Fazit: Wachstum trifft Bewertungsdruck
IBM steht zum Jahresende 2025 an einem klaren Wendepunkt: Operativ zeigen Wachstumserwartungen, KI-Offensive und die Confluent-Übernahme nach oben, während die hohen Bewertungskennzahlen und ein Kurs knapp unter Allzeithoch eher zu Vorsicht mahnen. Entscheidend wird, ob der Konzern am 28. Januar 2026 die ambitionierten Prognosen bei Umsatz und Gewinn bestätigt – dann könnte die aktuelle Prämie auf die Branche gerechtfertigt erscheinen, verfehlt IBM die Erwartungen, dürfte der Markt die Bewertungsaufschläge schnell korrigieren.
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