Infineon Aktie: Zerrissen zwischen Hoffnung und Realität
Der Halbleiterkonzern meldet überraschend gute Q4-Ergebnisse und eine Milliardenpartnerschaft mit Stellantis, warnt jedoch vor Umsatzrückgang im kommenden Jahr.

- Überraschend starkes Schlussquartal 2024
- Milliarden-Deal mit Automobilkonzern Stellantis
- Düstere Umsatzprognose für das Jahr 2025
- Automotive-Sparte als stabiler Leistungsträger
Der Halbleiter-Riese liefert ein starkes Schlussquartal ab und sichert sich milliardenschwere Aufträge – doch gleichzeitig warnt das Management vor einem schwierigen Jahr 2025. Steht Infineon vor einer Trendwende oder beginnt hier der lang erwartete Abschwung?
Überraschend starkes Finale
Im vierten Quartal zeigte Infineon noch einmal, was in dem Halbleiter-Spezialisten steckt: Mit einem Umsatz von 3,919 Milliarden Euro übertraf das Unternehmen die Erwartungen deutlich. Die Segmentergebnis-Marge von 21,2 Prozent und ein operatives Ergebnis von 832 Millionen Euro belegen die anhaltende Profitabilität.
Doch der Schein trügt? Während das Quartal für sich genommen beeindruckt, musste Infineon für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 8 Prozent auf 14,955 Milliarden Euro verkraften. CEO Jochen Hanebeck spricht von einem “gut gemeisterten” Jahr – doch die Zahlen zeigen eine gemischte Bilanz.
Milliarden-Coup mit Stellantis
Kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen gelang Infineon ein strategischer Coup: Eine umfassende Partnerschaft mit Automobilriese Stellantis sichert dem Unternehmen langfristige Lieferverträge für PROFET™ Power-Switches und Siliziumkarbid-Halbleiter. Diese Kooperation zielt darauf ab, Stellantis zu einem Pionier im intelligenten Stromnetzmanagement zu machen.
Die strategische Bedeutung dieser Partnerschaft lässt sich an drei Punkten festmachen:
- Langfristige Absicherung gegen zyklische Schwankungen
- Ausbau der Marktführerschaft im Automotive-Segment
- Stärkung der Technologieführerschaft bei SiC-Halbleitern
Düstere Prognose: Das böse Erwachen
Doch die Freude über die starken Quartalszahlen und die Stellantis-Partnerschaft währte nur kurz. Die Prognose für 2025 schockierte Anleger: Für das erste Quartal erwartet Infineon nur noch einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden Euro bei einer Marge im “mittleren Teenager-Prozentbereich”.
CEO Hanebeck ließ kaum Raum für Optimismus: “Derzeit gibt es außer der KI kaum Wachstumsimpulse in unseren Endmärkten, die zyklische Erholung verzögert sich.” Für das Gesamtjahr prognostiziert das Unternehmen sogar einen leichten Umsatzrückgang – eine bittere Pille für Aktionäre, die auf eine baldige Erholung gehofft hatten.
Automotive: Retter in der Not?
Während andere Segmente schwächeln, entwickelt sich die Automotive-Sparte zum unangefochtenen Leistungsträger. Mit Erlösen von 2,149 Milliarden Euro im vierten Quartal und einer beeindruckenden Marge von 25,6 Prozent beweist der Bereich seine Krisenfestigkeit.
Die jüngsten Partnerschaften mit Stellantis und Marelli unterstreichen die strategische Bedeutung dieses Segments. Besonders die Entwicklung von Zone Control Units auf Basis der neuesten AURIX™ TC4x Mikrocontroller-Familie könnte Infineon einen Technologievorsprung sichern, der über den aktuellen Abschwung hinweghilft.
Kann die Automotive-Sparte den Konzern also durch die schwierige Phase tragen? Die Antwort wird entscheidend sein für die künftige Kursentwicklung.
Die große Frage: Kaufsignal oder Warnung?
Mit einem Kurs von 34,38 Euro zeigt die Aktie aktuell eine bemerkenswerte Stabilität – trotz der gemischten Signale. Seit Jahresanfang legte sie fast 10 Prozent zu und liegt nur knapp über ihren wichtigen Durchschnitten. Doch der Abstand von über 11 Prozent zum 52-Wochen-Hoch bei 38,80 Euro spricht Bände.
Die entscheidende Frage für Anleger: Wiegt die starke Marktposition im Automotive-Bereich und die milliardenschweren Partnerschaften die schwache Prognose für 2025 auf? Oder steht Infineon am Beginn einer länger anhaltenden Durststrecke, die auch die aktuell stabile Kursentwicklung gefährden könnte?
Die Antwort wird sich früher zeigen als vielen lieb ist – bereits mit den Q1-Zahlen Anfang Februar 2025 wird sich zeigen, ob die düstere Prognose gerechtfertigt war oder ob Infineon einmal mehr seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen kann.
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