Intel Aktie: Gemischte Signale
Intels Aktie zeigt sich zwischen belastenden Berichten zu Nvidia-Tests auf dem 18A-Prozess und einem expansiven Ausbau der KI-Produktionskapazitäten in den USA.

- Berichte über pausierte Nvidia-Chip-Tests belasten
- Strategische Campus-Erweiterung für KI-Hardware geplant
- Institutionelle Investoren zeigen weiteres Interesse
- Kursziel von Bank of America auf 40 USD erhöht
Intel startet mit einer widersprüchlichen Nachrichtenlage in die neue Woche. Berichte über pausierte Tests von Nvidias Chips auf dem wichtigen 18A-Fertigungsprozess sorgen für Unsicherheit. Gleichzeitig setzt der Konzern mit einer großen Standorterweiterung in Santa Clara ein Zeichen für Wachstum im KI- und Rechenzentrumsbereich. Die Aktie pendelt zwischen Sorge um die Foundry-Strategie und Hoffnungen auf strukturelles Nachfragewachstum.
Nvidia-Berichte belasten Foundry-Story
Seit Freitag steht insbesondere Intels Foundry-Geschäft im Mittelpunkt. Branchenberichte vom 26. Dezember zufolge soll Nvidia Tests von Chips auf Intels 18A-Technologieknoten vorübergehend gestoppt haben. Sollte sich dies als längerfristige Verzögerung bestätigen, wäre das ein Rückschlag für Intels Anspruch, im High-End-Fertigungsbereich direkt zu TSMC aufzuschließen.
Die Meldung hatte bereits Ende letzter Woche Druck auf den Kurs gebracht und verstärkt den Eindruck, dass Investoren bei der Foundry-Sparte nun harte Beweise für Fortschritte sehen wollen. Kurzfristig bleibt die Unsicherheit um 18A damit ein spürbarer Bremsfaktor.
Ausbau in Santa Clara stützt Wachstumsfantasie
Am Sonntag legte das Management jedoch mit einer offensiven Gegenbotschaft nach. Intel kündigte eine strategische Erweiterung des Campus in Santa Clara an. Geplant sind zwei neue Gebäude, die gezielt die Fertigungskapazitäten für KI- und Rechenzentrumshardware erhöhen sollen.
Der Schritt fügt sich in die „AI Everywhere“-Strategie ein und deutet darauf hin, dass das Unternehmen trotz der 18A-Frage von starkem künftigen Bedarf im Infrastrukturgeschäft ausgeht. Die Expansion unterstreicht zudem die Rolle der USA als zentralen Produktionsstandort, auch vor dem Hintergrund der staatlichen Förderung der heimischen Chipindustrie.
Stichpunkte zur aktuellen Lage:
- Pausierte Nvidia-Tests auf dem 18A-Prozess belasten die Foundry-Story
- Zwei neue Gebäude in Santa Clara für KI- und Datacenter-Produktion geplant
- Institutionelles Interesse bleibt vorhanden, trotz Ausführungsrisiken
- Kurs um 36 US-Dollar, gestützt durch frühere Staatbeteiligung und Q3-Überraschung
Institutionelles Interesse und Analystenblick
Auf der Kapitalmarktseite zeigt sich weiterhin Aktivität institutioneller Investoren. VCI Wealth Management meldete am Freitag einen neuen Intel-Anteil im Volumen von rund 1,44 Mio. US-Dollar. Das signalisiert, dass Adressen aus dem professionellen Lager die Aktie auf dem aktuellen Niveau als investierbar ansehen.
Bank of America passte gleichzeitig ihr Bewertungsmodell an. Das Haus erhöhte das Kursziel auf 40 US-Dollar und verwies insbesondere auf das Potenzial im Bereich Advanced Packaging. Am vorsichtigen Gesamtausblick ändert das jedoch wenig: Die Einstufung bleibt bei „Underperform“, vor allem wegen der wahrgenommenen Umsetzungsrisiken in der Transformation des Geschäfts.
Einordnung: Zwischen Staatseinstieg und Ergebnissen
Der aktuelle Kursbereich um 36 US-Dollar spiegelt eine Erholung von früheren Tiefs wider. Rückenwind kam im laufenden Quartal insbesondere von einem Deal, in dessen Rahmen sich die US-Regierung mit rund 10 % an Intel beteiligte, um die heimische Halbleiterversorgung zu stabilisieren. Dieser Schritt setzte ein klares politisches Signal und half, Vertrauen am Markt zurückzubringen.
Zusätzlich sorgten die Zahlen zum dritten Quartal im Oktober für positive Überraschung. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,23 US-Dollar übertraf Intel die im Vorfeld reduzierten Erwartungen und zog damit eine erste Untergrenze für den Kurs ein. Die jüngste Nachrichtenlage zeigt nun die Spannungsfelder:
- Anspruch, mit 18A technologisch zur Spitze aufzuschließen
- Parallel laufender Ausbau der US-Produktionsinfrastruktur, gestützt durch den CHIPS Act
- Sektorweiter Fokus auf Fertigungsausbeute und Großkundenpartnerschaften
Die Berichte um Nvidia wirken dabei vor allem als kurzfristiger Belastungsfaktor, während die Standortoffensive in Santa Clara die langfristige Ausrichtung unterstreicht.
Ausblick auf Q4 und Kursmarken
Im Blick nach vorn rückt der nächste Zahlenbericht in den Vordergrund. Für das vierte Quartal hat Intel eine Gewinnspanne von 0,08 US-Dollar je Aktie in Aussicht gestellt. Der Markt wird die Telefonkonferenz genau auf Hinweise zum Status des 18A-Prozesses und auf Zeitpläne für die Aufnahme weiterer Drittanbieter-Kunden abklopfen.
Aus technischer Sicht gilt die Zone um 34,80 US-Dollar als wichtige Unterstützung, um den jüngsten Aufwärtstrend intakt zu halten. Auf der Oberseite beobachten Analysten den Bereich um 38 US-Dollar als Marke, deren Überwinden den positiven Effekt der Infrastrukturmeldungen im Chartbild bestätigen würde.
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