Intel Aktie: Mangelnde Klarheit?

Nvidia hat Tests mit Intels wichtigem 18A-Fertigungsprozess gestoppt, was Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit der Foundry-Strategie nährt. Analysten reagieren mit Vorsicht.

Die Kernpunkte:
  • Nvidia stoppt Tests mit Intels 18A-Chipfertigung
  • Analysten schätzen Foundry-Kostenstruktur als ungünstig ein
  • Keine konkreten Daten zur Ausbeute des 18A-Prozesses
  • Aktie verliert nach Berichten deutlich an Wert

Intel gerät zum Wochenauftakt erneut unter Druck. Hintergrund sind Berichte, wonach Nvidia Tests mit Intels wichtigem 18A-Fertigungsprozess gestoppt hat. Damit rücken die Risiken der ehrgeizigen Foundry-Strategie in den Vordergrund – und die Frage, ob Intel tatsächlich genug attraktive Kunden für seine Kapazitäten gewinnen kann.

Nvidia sagt 18A ab

Der Kursrückgang setzte bereits am 24. Dezember ein. Reuters meldete, Nvidia habe geprüft, eigene Chips mit Intels 18A-Prozess fertigen zu lassen, sich nach der Evaluierung aber dagegen entschieden. Die Aktie verlor im verkürzten Handel rund 2 % und schloss bei 36,16 US‑Dollar.

Für Intels Foundry-Pläne ist das ein Rückschlag. Der 18A-Knoten spielt eine zentrale Rolle im Wettbewerb mit TSMC um externe Fertigungskunden.

Wesentliche Punkte der Nvidia-Entwicklung:

  • Nvidia und Broadcom haben Intels 18A-Prozess getestet
  • Nvidia will nach der Evaluierung nicht weitermachen
  • Intel betont, die 18A-Technologie „komme gut voran“
  • Die Entscheidung zeigt, wie schwierig der Zugang zu Top-Kunden im Foundry-Geschäft bleibt

Analysten werden vorsichtiger

Analyst Stephen Guilfoyle hat nach den Nvidia-Nachrichten seine Long-Position in Intel geschlossen. Aus technischer Sicht sieht er seit Anfang August eine steigende Keilformation, die er als bärisches Umkehrsignal wertet.

Bei Bank of America bleibt Analyst Vivek Arya bei „Underperform“ mit einem Kursziel von 34 US‑Dollar. Er verweist auf eine ungünstige Kostenstruktur im Foundry-Bereich. Diese dürfte sich seiner Einschätzung nach kaum deutlich verbessern, da Intel selbst den 18A-Knoten nur langsam intern einführt und die Spitzenauslastung erst 2030 oder später erwartet wird.

Im Analystenkonsens von 31 Experten steht die Aktie derzeit auf „Halten“. Die Spanne der Kursziele ist mit etwa 20 bis 52 US‑Dollar sehr breit, was die Unsicherheit über den weiteren Kurs von Intel widerspiegelt.

Staatseinstieg und Nvidia-Beteiligung

Zusätzliche Komplexität bringt der Einstieg der US-Regierung. Der Staat hält knapp 10 % an Intel. Zusammen mit Nvidias Beteiligung über 5 Milliarden US‑Dollar zu 23,28 US‑Dollar je Aktie, angekündigt im September, sollte dies das Vertrauen in ein Comeback der Fertigung stärken.

Die nun gestoppten 18A-Tests durch Nvidia stellen jedoch in Frage, inwieweit diese Kapitalunterstützung tatsächlich in Wettbewerbsfähigkeit im Foundry-Geschäft mündet.

Offene Fragen bei 18A-Ausbeute

Beim entscheidenden Thema Fertigungsausbeute bleibt das Management vage. Konkrete Yield-Daten zum 18A-Knoten veröffentlicht Intel bislang nicht. Auf der Q3‑2025‑Telefonkonferenz erklärte CFO David Zinsner, die Ausbeute sei „ausreichend, um das Angebot zu bedienen“, räumte aber ein, man sei „noch nicht dort, wo wir hinmüssen, um die angemessene Margenbasis zu erreichen“.

Diese Unklarheit belastet die Stimmung weiter. Die kommenden CPU-Generationen Panther Lake und Nova Lake, beide für 2026 geplant, werden zur ersten großen Bewährungsprobe für 18A.

Kursverlauf und Ausblick

Die Aktie zeigte 2025 eine hohe Schwankungsbreite. Die 52‑Wochen‑Spanne reicht von 17,67 bis 44,02 US‑Dollar, das Hoch wurde Anfang Dezember erreicht. Trotz der jüngsten Rücksetzer liegt der Titel im laufenden Jahr rund 80 % im Plus nach einer kräftigen Erholung von den Tiefs um 20 US‑Dollar zu Jahresbeginn.

Für das vierte Quartal 2025 stellt Intel einen Umsatz von 12,8 bis 13,8 Milliarden US‑Dollar in Aussicht, bei einem Non‑GAAP‑Gewinn je Aktie von 0,08 US‑Dollar. Der nächste Quartalsbericht wird für den 29. Januar 2026 erwartet. Mit Blick auf CES 2026 Anfang Januar dürften vor allem Aussagen zu Panther Lake und zu neuen Foundry-Kunden als Test für die Glaubwürdigkeit der 18A-Story dienen.

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