Intel Aktie: Nvidia steigt ein

Intel erhält regulatorisches Okay für Nvidias Milliarden-Investition und startet die Serienproduktion seines neuen 18A-Chip-Prozesses. Die Aktie zeigt starke Jahresperformance.

Die Kernpunkte:
  • Regulatorische Freigabe für Nvidias 5-Milliarden-Dollar-Investition
  • Start der Serienfertigung des neuen 18A-Chip-Prozesses
  • Starke Aktienperformance mit rund 80 % Plus im Jahr
  • Wettbewerbsdruck durch AMD und Samsung bleibt hoch

Intel meldet gleich zwei strategische Fortschritte: Die US-Wettbewerbsbehörden machen den Weg für einen milliardenschweren Einstieg von Nvidia frei, gleichzeitig läuft ein neuer Fertigungsprozess in den USA in die Serienproduktion. Beides zahlt direkt auf Intels Turnaround- und Foundry-Strategie ein. Doch reicht das, um den Rückstand auf die Konkurrenz im Hochleistungs- und KI-Segment nachhaltig zu verkleinern?

Nvidia-Beteiligung genehmigt

Die US-Behörden FTC und DOJ haben am 19. Dezember 2025 Nvidias Einstieg bei Intel offiziell genehmigt. Damit fällt die letzte regulatorische Hürde für die im September angekündigte Transaktion. Nvidia investiert 5 Milliarden US‑Dollar und erwirbt Intel-Aktien zu einem festen Preis von 23,28 US‑Dollar je Anteil.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Intel?

Die Zustimmung signalisiert, dass die Behörden diesen Minderheitsanteil nicht als wettbewerbsrechtlich problematisch einstufen. Das erleichtert eine engere technische Zusammenarbeit der beiden Konzerne, insbesondere bei Rechenzentrums‑Produkten mit KI‑Fokus und PC‑Plattformen. Für Intel bedeutet der Deal zusätzliches Eigenkapital und damit Spielraum für die teure Fertigungsoffensive.

Am Markt kam die Nachricht positiv an: Die Aktie beendete den Handel am Freitag bei 31,35 Euro, was einem leichten Tagesplus und einem Zuwachs von rund 59 % seit Jahresbeginn entspricht. Trotz dieses deutlichen Anstiegs notiert der Titel noch spürbar unter seinem 52‑Wochen-Hoch.

18A-Fertigung erreicht Serienreife

Parallel zur Kapitalnachricht meldet Intel einen wichtigen operativen Meilenstein. Das Unternehmen hat in seinem Werk in Arizona die Hochvolumenfertigung (High-Volume Manufacturing, HVM) für den neuen 18A-Prozessknoten offiziell gestartet – eine zentrale Säule der „IDM 2.0“-Strategie.

Der 18A-Knoten setzt auf zwei Schlüsseltechnologien:

  • RibbonFET (Gate-All-Around): Neue Transistorarchitektur
  • PowerVia: Stromversorgung von der Chiprückseite

Laut Intel ermöglicht diese Kombination eine Leistungssteigerung von 15 bis 18 % pro Watt sowie rund 30 % höhere Logikdichte gegenüber der Vorgängergeneration. Diese Fertigungskapazität ist entscheidend, um Aufträge externer Foundry-Kunden wie Microsoft und Amazon (AWS) zu bedienen und zugleich eigene Prozessoren der nächsten Generation zu produzieren. Gelingt es, diese Kapazitäten zügig auszulasten, könnte das die Foundry-Position von Intel deutlich stärken.

Bilanz verbessert sich – Großanleger reagieren

Auch fundamental zeigt sich eine Verbesserung. Im dritten Quartal 2025 erzielte Intel einen Umsatz von 13,65 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 3 % im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,23 US‑Dollar deutlich über den Analystenerwartungen, die bei lediglich 0,01 US‑Dollar lagen.

Wesentliche Finanzkennzahlen im Überblick:

  • Liquidität: Der Kassenbestand stieg auf 30,9 Mrd. US‑Dollar (Ende 2024: 22,1 Mrd. US‑Dollar).
  • Verschuldung: Die Gesamtverschuldung wurde um 3,4 Mrd. US‑Dollar auf 46,6 Mrd. US‑Dollar reduziert.
  • Staatliche Unterstützung: Die US-Regierung hält über den CHIPS Act rund 9,9 % an Intel und hat mehr als 8,9 Mrd. US‑Dollar an direkter Förderung zugesagt.
  • Aktienentwicklung 2025: Die Aktie legte im laufenden Jahr in US‑Dollar-Betrachtung um etwa 80 % zu.

Diese Kombination aus besserer Bilanz, staatlicher Unterstützung und neuem Eigenkapital von Nvidia sorgt für ein robusteres finanzielles Fundament. Auf institutioneller Seite kommt es dennoch zu Umschichtungen: BDF Gestion baute seine Position im dritten Quartal um 17,2 % ab, während andere Adressen deutlich aufstockten. Norges Bank eröffnete eine neue Position im Volumen von 1,58 Mrd. US‑Dollar, und AQR Capital erhöhte seinen Anteil um mehr als 210 %. Das zeigt: Die Großanleger sind sich in ihrer Einschätzung nicht einig, aber das Interesse an der Story ist hoch.

Konkurrenzdruck bleibt erheblich

Trotz regulatorischer Erfolge, Fördergeldern und Fertigungsfortschritten steht Intel weiter unter starkem Wettbewerbsdruck. Samsung hat am 19. Dezember 2025 seinen Exynos‑2600‑Mobilprozessor vorgestellt, gefertigt im eigenen 2‑Nanometer-Gate‑All‑Around‑Prozess. Damit positioniert sich der koreanische Konzern technologisch unmittelbar neben oder vor Intels Foundry-Ambitionen im Spitzenbereich.

Im Rechenzentrums-Geschäft drückt zudem AMD aufs Tempo. Der Rivale steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal um 36 % auf 9,2 Mrd. US‑Dollar, die Bruttomarge lag bei 54 %. Intel kommt hier – bereinigt – auf etwa 40 % Bruttomarge. Gleichzeitig wird die Aktie bereits mit einem deutlich höheren erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2026 gehandelt: Rund 70‑facher Gewinn für Intel gegenüber etwa 40‑fach bei AMD. Marktbeobachter leiten daraus ab, dass bei Intel hohe Wachstums- und Margenverbesserungen bereits eingepreist sind.

Ausblick: Umsetzung entscheidet

Für die kommenden Quartale rückt nun die operative Umsetzung in den Mittelpunkt. Auf der Roadmap steht der 14A-Knoten für 2026/2027, der auf High‑NA‑EUV‑Lithografie setzen soll. Mit der nun laufenden 18A-Serienfertigung in Arizona und dem frischen Kapital von Nvidia hat Intel seine kurzfristige Liquidität und Produktionsbasis spürbar gestärkt.

Für die Kursentwicklung wird entscheidend sein, ob Intel den 18A-Start zügig in messbare Umsätze mit externen Foundry-Kunden und verbesserte Margen ummünzen kann und dabei gleichzeitig im Wettbewerbsvergleich – insbesondere gegenüber AMD und Samsung – technologisch Schritt hält.

Intel-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Intel-Analyse vom 20. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Intel-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Intel-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Intel: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...