IREN Aktie: Gelungener Wachstumssprung!

Der frühere Bitcoin-Miner IREN hat sich mit einer gigantischen Kapitalerhöhung ins Rampenlicht katapultiert – und gleichzeitig seine Anleger erschreckt. 3,6 Milliarden Dollar will das Unternehmen einsammeln, eine der größten Finanzierungsrunden in der Geschichte der Mining-Branche. Die Reaktion der Börse? Ein Kurssturz von 15 Prozent an einem einzigen Handelstag. Doch hinter dem Chaos steckt eine strategische Neuausrichtung, die das Unternehmen vom volatilen Bitcoin-Geschäft in die lukrative Welt der künstlichen Intelligenz führen soll. Ist der Ausverkauf gerechtfertigt – oder eine historische Einstiegschance?

Rekord-Finanzierung erschüttert die Märkte

Die Kapitalerhöhung besteht aus zwei massiven Bausteinen. IREN platzierte rund 1,6 Milliarden Dollar durch den direkten Verkauf von knapp 40 Millionen Aktien zu einem Preis von 41,12 Dollar je Papier. Der Abschluss dieser Transaktion ist für den 8. Dezember geplant.

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Parallel dazu emittierte das Unternehmen Wandelanleihen im Volumen von zwei Milliarden Dollar:

• 1 Milliarde Dollar in 0,25%-Wandelanleihen mit Fälligkeit 2032
• 1 Milliarde Dollar in 1%-Wandelanleihen mit Fälligkeit 2033
• Bis zu 300 Millionen Dollar zusätzlich über Mehrzuteilungsoptionen

Die Ankündigung löste ein Verkaufs-Chaos aus. Am Dienstag wechselten 83,2 Millionen Aktien den Besitzer – der höchste Handelsumsatz in der Firmengeschichte.

Altlasten werden entsorgt

IREN nutzt die frischen Mittel für eine umfassende Bilanz-Sanierung. Das Unternehmen kauft alte Wandelanleihen zurück, die längst “tief im Geld” liegen:

• 227,7 Millionen Dollar an Anleihen mit Fälligkeit 2030
• 316,6 Millionen Dollar an Anleihen mit Fälligkeit 2029
• Gesamtkosten des Rückkaufs: 1,6 Milliarden Dollar

Der Rückkauf zeigt, wie dramatisch die IREN-Aktie gestiegen ist. Die alten Wandlungspreise lagen bei 13,64 bzw. 16,81 Dollar – ein Bruchteil des aktuellen Kursniveaus. Nach dem Rückkauf werden diese Papiere vernichtet und können nicht mehr in Aktien gewandelt werden.

Weitere 174,8 Millionen Dollar fließen in sogenannte “Capped Call”-Transaktionen, die künftige Verwässerung durch die neuen Wandelanleihen begrenzen sollen.

Vom Bitcoin-Miner zum KI-Giganten

Die aggressive Finanzierungsstrategie unterstreicht IRENs radikalen Strategiewechsel. Anfang November sicherte sich das Unternehmen einen spektakulären Cloud-Vertrag mit Microsoft im Wert von 9,7 Milliarden Dollar – mit einer Vorauszahlung von 1,9 Milliarden Dollar.

Die Transformation spiegelt sich in beeindruckenden Zahlen wider:

• Umsatz Q1 2026: 244 Millionen Dollar (plus 355% im Jahresvergleich)
• Angestrebter AI-Cloud-ARR: 3,4 Milliarden Dollar bis Ende 2026
• Microsoft-Deal-Beitrag: 1,9 Milliarden Dollar ARR bei voller Auslastung

IREN betreibt Rechenzentren in Texas und British Columbia, wobei die 2.000-MW-Anlage in Sweetwater derzeit im Bau ist. Eine Partnerschaft mit NVIDIA für GPU-as-a-Service-Dienste erweitert das Portfolio zusätzlich.

Brutale Korrektur nach Kursexplosion

Die Aktie ist vom Allzeithoch bei 76,87 Dollar – erreicht vor gerade mal einem Monat – um fast 50 Prozent eingebrochen. Zuvor hatte das Papier ein Jahr der Superlative erlebt: Über 300 Prozent Plus seit Jahresbeginn katapultierten IREN in die Liga der Highflyer.

Der Ausverkauf scheint eher technischer Natur als fundamental begründet. Absicherungsgeschäfte rund um die Wandelanleihen und Verwässerungssorgen wegen der Aktienplatzierung erzeugten massiven Verkaufsdruck. Jim Cramer riet öffentlich zum Verkauf und warnte vor Parallelen zur Technologieblase von 1999-2000.

Analysten bleiben dennoch optimistisch. Elf Experten bewerten die Aktie mit “Kaufen”, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 72,56 Dollar – deutlich über dem aktuellen Niveau. Die gesicherte Kraftwerkskapazität von 2,9 Gigawatt und die vertragliche Umsatzsicherheit durch Microsoft bis Ende 2026 stützen die positive Einschätzung. Die Kapitalerhöhung mag kurzfristig verwässern, schafft aber langfristig Spielraum für den AI-Infrastruktur-Ausbau ohne weitere Finanzierungsrunden.

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