iShares MSCI World ETF: KI-Fokus verschärft
Der globale ETF hat sein Portfolio angepasst und setzt verstärkt auf KI-Infrastruktur. Die starke Fokussierung auf US-Techwerte treibt die Performance, erhöht aber die Abhängigkeit von diesem Sektor.
- Index-Update verstärkt Fokus auf KI-Infrastruktur
- Portfolio zu über 70 Prozent in US-Aktien gewichtet
- Technologiesektor dominiert mit mehr als 28 Prozent
- ETF erzielt bisher rund 19,4 Prozent Jahresrendite
Der Klassiker für das Weltportfolio richtet sich neu aus und spiegelt zunehmend den Umbau der globalen Wirtschaft wider. Nach der jüngsten Index-Überprüfung im November verstärkt der Fonds den Fokus auf die digitale Infrastruktur. Doch mit der wachsenden Konzentration auf US-Tech-Giganten stellt sich die Frage: Wie diversifiziert ist dieser “Welt”-ETF eigentlich noch?
Index-Update und Marktlage
Die Halbjahresüberprüfung des MSCI-Index, die Ende November wirksam wurde, hat deutliche Spuren hinterlassen. Mit der prominenten Aufnahme des US-Unternehmens CoreWeave signalisiert der Markt eine strategische Verschiebung: Der “KI-Trade” weitet sich von reinen Chip-Designern auf die tieferliegende Rechenzentren-Infrastruktur aus. Diese Anpassung modernisiert den Index, erfolgt jedoch in einem angespannten Umfeld.
Kurz vor der Fed-Sitzung am kommenden Dienstag dominiert an den Märkten eine vorsichtige Zuversicht. Während Diskussionen über hohe Bewertungen im Technologiesektor für leichte Volatilität sorgen, profitieren Anleger von der klaren Ausrichtung auf Industrieländer. Die bewusste Ausklammerung schwächelnder Märkte wie China erweist sich im aktuellen Zyklus als Stabilitätsanker.
US-Dominanz und Performance
Trotz des Labels “Welt” zeigt der Blick ins Portfolio eine massive US-Dominanz, die im späten Jahr 2025 weiter zunimmt. Rund 70 bis 75 Prozent der Gewichtung entfallen auf die Vereinigten Staaten, wobei der Technologiesektor mit über 28 Prozent den Ton angibt. Die Abhängigkeit von den “Magnificent Seven” bleibt das zentrale Merkmal des Fonds.
An der Spitze bestimmen Nvidia (~5,3 %), Apple (~5,0 %) und Microsoft (~4,2 %) maßgeblich die Kursrichtung. Lediglich JPMorgan bricht als einziger Finanztitel die Tech-Phalanx in den Top 10 auf. Diese aggressive Positionierung zahlt sich bisher aus: Dank der robusten US-Wirtschaft und steigender Tech-Gewinne lieferte der ETF im bisherigen Jahresverlauf eine Rendite von rund 19,4 Prozent.
Die strategische Neuausrichtung hin zu KI-Infrastrukturwerten bindet die Performance noch stärker an den US-Technologiesektor. Kurzfristig richten sich alle Augen auf den 10. Dezember: Die anstehende Entscheidung der US-Notenbank dürfte bestimmen, ob die hohen Bewertungen der Top-Holdings gerechtfertigt bleiben oder eine Korrektur ansteht.
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