Kraft Heinz Aktie: Mega-Deal rückgängig gemacht

Kraft Heinz kündigt Aufteilung in zwei eigenständige Unternehmen an und macht damit die Fusion von 2015 faktisch rückgängig. Hauptaktionär Warren Buffett zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung.

Die Kernpunkte:
  • Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen geplant
  • Warren Buffett als größter Aktionär enttäuscht
  • Aktie verlor seit Fusion 60 Prozent an Wert
  • Trennung soll bis zweite Hälfte 2026 abgeschlossen werden

Der Lebensmittelriese Kraft Heinz schockt die Märkte mit einer radikalen Kehrtwende: Das Unternehmen will sich in zwei eigenständige Firmen aufteilen und macht damit die milliardenschwere Fusion von 2015 faktisch rückgängig. Ausgerechnet Warren Buffett, der als Architekt des damaligen Mega-Deals galt, zeigt sich „enttäuscht“ über diese Entscheidung. Steckt hinter der Spaltung ein verzweifelter Befreiungsschlag oder eine clevere Neuausrichtung?

Buffetts Milliarden-Flop wird zerschlagen

Die angekündigte Aufspaltung stellt eine dramatische Abkehr von der ursprünglich durch Buffetts Berkshire Hathaway und die Beteiligungsgesellschaft 3G Capital orchestrierten 46-Milliarden-Dollar-Fusion dar. Aus Kraft Heinz sollen zwei getrennte börsennotierte Unternehmen entstehen: „Global Taste Elevation Co.“ mit Fokus auf Soßen, Aufstriche und Gewürze sowie „North American Grocery Co.“ für verarbeitete Lebensmittel.

Das größere Segment Global Taste Elevation erzielte 2024 einen Umsatz von 15,4 Milliarden Dollar bei einem bereinigten EBITDA von etwa 4 Milliarden Dollar. Die kleinere Einheit North American Grocery kam auf 10,4 Milliarden Dollar Umsatz mit 2,3 Milliarden Dollar EBITDA.

Die steuerfreie Abspaltung soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen.

Buffett sauer – Berkshire könnte aussteigen

Warren Buffett machte seinem Ärger über die Aufspaltungspläne öffentlich Luft und bezeichnete sich als „enttäuscht“ von der Entscheidung. Diese Reaktion des legendären Investors wiegt schwer, da Berkshire Hathaway mit 27,4 Prozent der größte Aktionär von Kraft Heinz ist.

Analysten befürchten nun, dass Berkshire seine Position komplett abstößt. TD Cowen-Analyst Robert Moskow warnte vor einem „Überhang“ auf die Aktie durch Berksires „unsichere Eigentümerposition“. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs der Beteiligungsgesellschaft belaste die Papiere zusätzlich.

Seit der Fusion 2015 hat die Aktie rund 60 Prozent ihres Wertes verloren und damit den Gesamtmarkt deutlich underperformt. Berkshire musste bereits im vergangenen Monat eine Abschreibung von 3,76 Milliarden Dollar auf sein Kraft Heinz-Investment vornehmen.

Analysten skeptisch trotz Aufspaltungseuphorie

Die Reaktionen der Wall Street fielen gemischt aus. Morgan Stanley-Analystin Megan Alexander hob ihre Bewertung von „Sell“ auf „Hold“ mit einem Kursziel von 29 Dollar an, da ihre vorherige pessimistische These „weitgehend eingetreten“ sei.

Skeptischer äußerte sich Jefferies-Analyst Scott Marks, der sein „Hold“-Rating beibehielt und das „wahre Wachstums- und Margenpotenzial beider neuen Unternehmen“ hinterfragte. Besonders die Profitabilität im nordamerikanischen Lebensmittelsegment bereitet Sorgen, da die Marken mit lang anhaltenden schwächeren Konsumtrends konfrontiert sind.

Das Unternehmen rechnet mit bis zu 300 Millionen Dollar an Dis-Synergien durch die Trennung, will aber einen Großteil dieser Kosten schnell ausgleichen.

Verzweifelter Neuanfang in schwierigem Umfeld

Die Aufspaltung erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Herausforderungen in der Lebensmittelindustrie. Kraft Heinz meldete bereits das siebte Quartal in Folge mit rückläufigen Umsätzen – zuletzt sanken die Nettoumsätze im zweiten Quartal 2025 um 1,9 Prozent auf 6,35 Milliarden Dollar.

Die vollständige Trennung soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden. Ob die Spaltung mehr als nur eine vorübergehende finanzielle Erleichterung bringt, bleibt abzuwarten – zumal beide Unternehmen weiterhin mit Volumenschwund und veränderten Verbraucherpräferenzen kämpfen müssen.

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