K+S Aktie: Die Abwasserfrage als Klotz am Bein

Der Salz- und Kaliproduzent K+S bleibt derzeit aktientechnisch am Boden kleben. Was auch nicht verwundern kann. Denn das Unternehmen hat an vielen Fronten zu kämpfen.

So streitet man sich derzeit mit dem Land Niedersachsen um die Mengen an Salzabwässern, die das Unternehmen in die Werra (und damit auch in die Weser) einleiten darf. Für die Produktion von Kali ist das eine entscheidende Frage, denn die Menge der genehmigten Abwässer-Einleitungen bestimmt letztlich auch die Menge des produzierbaren Kali, da aus dieser Produktion die Abwässer vereinfacht gesagt übrig bleiben.

Die Abwasserfrage ist essentiell

Zwar hatten K+S und Niedersachsen eine Vereinbarung zu den Abwassermengen getroffen. Doch diese will das Unternehmen nun zu seinen Gunsten ändern, sprich die Mengen erhöhen. Da will die Landesregierung allerdings nicht mitspielen.

Der Streit kommt dabei zur Unzeit. Denn in genau vier Wochen soll K+S sein Ergebnis zum zurückliegenden zweiten Quartal der Börse präsentieren. Traditionell sind das zweite und dritte Quartal die schwächsten. Doc unter dem Eindruck von Corona erwarten die Analysten hier noch weniger. So liegt der Marktkonsens derzeit bei nur rund 816 Mio. Euro Umsatz, was einem Minus zum Vorjahreszeitraum von rund 7,2% entsprechen würde. Beim operativen Gewinn auf Basis EBITDA wird mit einem Rückgang von zuvor 130 Mio. Euro auf nur noch 69 Mio. Euro gerechnet.

Analysten bei K+S uneins

Kein Wunder, dass die Analystenmeinungen zur Aktie derzeit weitz gefasst sind. Je nachdem, ob man hier eine mögliche positive Überraschung erwartet oder nicht. So rangieren die Meinungen in den letzten 4 Wochen zwischen Untergewichten mit Kursziel 5 Euro (z.B. JP Morgan) bis zu Kaufen und 9 Euro durch Kepler Cheuvreux.

Am Ende dürfte die kurz- bis mittelfristige Performance der Aktie wohl vor allem von einer Antwort abhängen: Gelingt K+S der avisierte Verkauf des amerikanischen Salzgeschäftes? Dieser soll zwar erst im kommenden Jahr tatsächlich materialisiert werden, doch eine Kaufvereinbarung will man eigentlich noch in diesem Jahr präsentieren. Also: Die Uhr tickt.

Aktie mit vorsichtigen Chancen

Fazit: Nach kräftigen Einbußen Anfang Juni scheint sich K+S inzwischen wieder stabilisiert zu haben. Ein neuer Anlauf auf die Juni-Spitze bei zeitweise 7,44 Euro scheint so möglich. Wer hier mitspielen will, sollte aber den Break des Widerstandes bei 6,35 Euro abwarten. Nachkäufe erst dann, wenn auch die alte Spitze genommen wurde.

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