Lenzing Aktie: Der böse Cashflow-Schock
Trotz Umsatzplus und besserem operativem Ergebnis bricht der Free Cashflow bei Lenzing um fast 70 Prozent ein. Handelskonflikte und schwache Liquiditätsgenerierung belasten die Erholungsstory.

- Free Cashflow stürzt um 70 Prozent ab
- Umsatzwachstum durch Handelskonflikte gebremst
- EBITDA-Steigerung basiert auf Sondereffekten
- Analysten bleiben mit Halteempfehlungen skeptisch
Während Lenzing oberflächlich mit steigenden Umsätzen und besserem operativem Ergebnis glänzt, offenbart der Blick in die Bilanz ein alarmierendes Bild: Der Free Cashflow ist im ersten Halbjahr um fast 70 Prozent eingebrochen. Trotz Kostensenkungen und Sondereffekten zeigt der österreichische Faserhersteller massive Schwächen bei der Liquiditätsgenerierung.
Was bedeutet dieser dramatische Einbruch bei den freien Mitteln für die Erholungsstory des Unternehmens?
Zollkonflikte bremsen die operative Erholung
Internationale Handelsstreitigkeiten und Zollmaßnahmen wirken als erheblicher Bremsklotz für Lenzing. Obwohl der Umsatz im ersten Halbjahr von 1,31 auf 1,34 Milliarden Euro stieg, zeigte das zweite Quartal bereits deutliche Stagnationstendenzen. Die Marktunsicherheiten führen zu Auftragsstornierungen und sinkenden Preisen für Viskose und Zellstoff – eine toxische Mischung für das Geschäft.
Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich zwar von 164,4 auf 268,6 Millionen Euro. Doch dieser Anstieg ist trügerisch, da er maßgeblich auf Sondereffekten wie dem Verkauf von EU-Emissionszertifikaten und Kosteneinsparungen basiert.
Der fatale Cashflow-Einbruch
Die eigentliche Alarmglocke läutet beim Free Cashflow: Von 141,8 Millionen Euro im Vorjahr stürzte dieser auf nur noch 43,1 Millionen Euro ab. Selbst isoliert betrachtet zeigt das zweite Quartal den negativen Trend mit einem Rückgang von 55 auf 29 Millionen Euro.
Diese Zahlen bedeuten: Trotz laufender Performance-Programme verbrennt Lenzing weiterhin Liquidität in erheblichem Umfang. Die operative Erholung steht auf wackeligen Beinen, wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, nachhaltig freie Mittel zu generieren.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
* Umsatz H1 2025: 1,34 Mrd. Euro (leichtes Plus)
* EBITDA H1 2025: 268,6 Mio. Euro (deutliche Steigerung)
* Free Cashflow H1 2025: 43,1 Mio. Euro (minus 70%)
* Verlust je Aktie: -0,90 Euro (Verbesserung gegenüber Vorjahr)
Analysten bleiben skeptisch
Die Finanzwelt reagiert entsprechend verhalten auf die gemischten Signale. Während die Deutsche Bank ihre Halteempfehlung mit Kursziel 30,00 Euro bestätigt, senkte Raiffeisen Research das Ziel auf 27,00 Euro – bei ebenfalls „Halten“-Einstufung.
Die Aktie notiert aktuell bei 28,00 Euro und damit nur knapp über dem 200-Tage-Durchschnitt von 27,19 Euro. Die hohe Volatilität von 46,56% spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider.
Kann Lenzing die Cashflow-Probleme in den Griff bekommen, oder droht der Erholungsstory das Aus? Die externen Marktherausforderungen und die schwache Liquiditätsgenerierung lassen wenig Raum für Optimismus. Die bestätigte Jahresprognose eines höheren EBITDA steht unter erheblichem Druck – handfeste Impulse für eine Neubewertung fehlen bisher.
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