Leonardo Aktie: Absturz nach der Rekordrallye?

Nach starkem Kursanstieg erlebt die Leonardo-Aktie deutliche Verluste durch Gewinnmitnahmen. Analysten bewerten die Bewertung als ambitioniert trotz positiver operativer Entwicklungen.

Die Kernpunkte:
  • Kursverlust von über sechs Prozent an einem Tag
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 als ambitioniert eingestuft
  • US-Tochter meldet starkes Umsatz- und Gewinnwachstum
  • Neue Partnerschaft mit Nokia für Mobilfunknetze

Der italienische Rüstungs- und Technologiekonzern war einer der absoluten Überflieger an der Börse. Doch nun, nach einer fast schon surrealen Kursrallye, scheint die Luft erstmal raus zu sein. Was steckt hinter dem plötzlichen Kursrutsch und ist die Erfolgsstory damit schon beendet?

Gewinnmitnahmen nach fulminantem Anstieg

Zum dritten Mal in Folge ging es für die Aktie bergab, allein am heutigen Dienstag mit einem Minus von über sechs Prozent. Verantwortlich dafür sind vor allem Gewinnmitnahmen. Kein Wunder, denn seit Jahresbeginn steht ein sattes Plus von über 84 Prozent zu Buche – befeuert durch die stark gestiegenen Investitionen in die europäische Verteidigung. Die Papiere hatten sich in den letzten zwölf Monaten um knapp 97 Prozent verteuert. Dieser massive Anstieg scheint nun Anleger dazu zu bewegen, Kasse zu machen.

Analysten sehen die Aktie am Limit

Marktbeobachter mahnen zur Vorsicht. Trotz der beeindruckenden Kursentwicklung und einem Börsenwert von rund 30 Milliarden Euro gilt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30, basierend auf einem prognostizierten jährlichen Umsatzwachstum von etwa zehn Prozent, als ambitioniert. Einige Analysen deuten darauf hin, dass ein Kurs um 52 Euro die Zukunftserwartungen bereits voll einpreist.

Interessant ist die Einschätzung einer großen französischen Bank: Sie stufte Leonardo zwar auf "Underperform" herab, erhöhte aber gleichzeitig das Kursziel von 46 auf beachtliche 72 Euro. Andere Analysten sehen den fairen Wert im Konsens eher bei 55 Euro.

Operative Stärke trifft auf nervöse Märkte

Das allgemeine Marktumfeld an der Mailänder Börse, wo Leonardo gelistet ist, zeigte sich zuletzt träge. Der Leitindex FTSE Mib gab am Dienstag leicht nach, belastet von der Unsicherheit um die US-chinesischen Handelsgespräche. Leonardo war dabei der größte Verlierer des Tages.

Dabei gibt es durchaus positive Nachrichten vom Unternehmen selbst:

  • Die US-Tochter Leonardo DRS meldete für das erste Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von 16 Prozent auf 799 Millionen US-Dollar.
  • Der Nettogewinn der Tochter kletterte sogar um 72 Prozent auf 50 Millionen US-Dollar.
  • Zudem wurde eine Partnerschaft mit Nokia für den Aufbau geschäftskritischer privater Mobilfunknetze bekannt gegeben.

Auch der CEO äußerte sich optimistisch zur Raumfahrtsparte. Er sieht diese nicht unter unmittelbarem Fusionsdruck mit den Raumfahrtaktivitäten von Airbus und Thales, zeigte sich aber offen für eine Konsolidierung zur Stärkung der Marktposition, insbesondere im Bereich der Telekommunikationssatelliten.

Der Markt reagiert also deutlich auf die starke Performance der letzten Monate mit einer Verkaufswelle. Wie sich die Mischung aus starker operativer Entwicklung, neuen Partnerschaften und der allgemeinen Marktunsicherheit auf den weiteren Kursverlauf auswirken wird, bleibt die spannende Frage für die kommenden Wochen.

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