Leonardo Aktie: London-Ultimatum
Der italienische Rüstungskonzern droht mit Rückzug aus Großbritannien, falls die Entscheidung zum Milliarden-Auftrag weiter verzögert wird. Gleichzeitig meldet Leonardo technologische Erfolge in anderen Bereichen.

- Ultimatum an London wegen Hubschrauber-Programm
- 3.000 Arbeitsplätze in Großbritannien gefährdet
- Erfolge bei Raketenabwehr und Tiltrotor-Technologie
- Stabile Aktie trotz politischer Unsicherheit
Leonardo steckt in einem strategischen Dilemma. Während der italienische Rüstungskonzern diese Woche wichtige Verträge und Technologiefortschritte vermelden konnte, eskaliert gleichzeitig der Konflikt mit der britischen Regierung. CEO Roberto Cingolani stellte London ein Ultimatum: Ohne baldige Entscheidung zum verzögerten Hubschrauber-Programm droht der Konzern mit dem Rückzug aus Großbritannien.
Das Kernproblem: Britisches Zögern gefährdet 3.000 Jobs
Am Dienstag wurde bekannt, dass Cingolani dem britischen Verteidigungsminister einen vertraulichen Brief schickte. Die Botschaft: Weitere Verzögerungen bei der Vergabe des New Medium Helicopter (NMH) Auftrags im Wert von einer Milliarde Pfund könnten Leonardo zwingen, seine industrielle Präsenz in Großbritannien “zu reduzieren oder auszusetzen”.
Leonardo ist seit 2024 der einzige verbliebene Bieter für das Programm mit seinem AW149 Hubschrauber. Doch das britische Verteidigungsministerium zögert seit über 18 Monaten mit der Entscheidung. Auf dem Spiel stehen das historische Werk in Yeovil und rund 3.000 direkte Arbeitsplätze – mit bis zu 9.000 weiteren in der Zulieferkette.
Die Situation ist paradox: Als alleiniger Bieter sollte Leonardo theoretisch den Zuschlag sicher haben. Das Zaudern Londons belastet jedoch die Planbarkeit der UK-Sparte und irritiert Investoren.
Erfolge an anderen Fronten
Der operative Geschäftsverlauf abseits Großbritanniens läuft wesentlich besser:
Raketenabwehr-Auftrag: Leonardo unterzeichnete einen Vertrag für die ersten vier Radarsysteme der nächsten Generation für Italiens Michelangelo Dome Luftverteidigungssystem. Die Bodenradaren können Bedrohungen bis 3.000 Kilometer Entfernung erfassen.
Tiltrotor-Durchbruch: Am 19. Dezember absolvierte der Next Generation Civil Tiltrotor Technologie-Demonstrator seinen Erstflug – ein wichtiger Meilenstein für die europäische Luftfahrtinnovation.
Weltraum-Erfolg: Die Tochter Leonardo DRS testete erfolgreich ihr softwarebasiertes Militär-Funkgerät im Orbit.
Diese Erfolge unterstreichen Leonardos technologische Stärke in Schlüsselbereichen wie Elektronik und Vertikalflug. Der Auftragsbestand von über 44 Milliarden Euro bietet ein solides Fundament.
Entscheidung steht 2026 an
Die Reaktion des britischen Verteidigungsministeriums auf Cingolonis Brief dürfte Anfang 2026 erfolgen. Eine Absage des NMH-Programms würde wahrscheinlich eine sofortige Restrukturierung von Leonardo UK auslösen – kurzfristig umsatzbelastend, langfristig aber möglicherweise margensteigernd durch Abbau von Überkapazitäten.
Die Aktie zeigt sich trotz der UK-Unsicherheit stabil und notiert über ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Der technologische Vorsprung bei Radarsystemen und Luftfahrt sowie der prall gefüllte Auftragsbestand bieten Rückhalt gegen den politischen Gegenwind aus London.
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