Lufthansa Aktie: Strategischer Doppelschlag

Lufthansa erreicht nächste Runde im Bieterverfahren um TAP Air Portugal und entschärft den Tarifkonflikt mit Piloten durch Schiedsverfahren. Der Konzern plant zudem ein Kapazitätswachstum für 2026.

Die Kernpunkte:
  • Erfolgreiche Präqualifikation für TAP-Übernahme
  • Schiedsverfahren statt Streik mit Pilotengewerkschaft
  • Sechs Prozent Kapazitätswachstum auf Langstrecke geplant
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Hoch

Die Lufthansa beendet das Börsenjahr mit einer Mischung aus offensiver Expansion und unerwarteter Entspannung an der Heimatfront. Während der Konzern im Übernahmekampf um TAP Air Portugal eine entscheidende Hürde nimmt, sorgt eine überraschende Wendung im Konflikt mit der Pilotengewerkschaft für Aufatmen bei Anlegern. Sind damit die Risiken für den Start ins Jahr 2026 weitgehend ausgeräumt?

  • TAP-Übernahme: Lufthansa qualifiziert sich für die nächste Runde im Bieterverfahren.
  • Tarifkonflikt: Pilotengewerkschaft wählt Schiedsverfahren statt Streik.
  • Wachstum 2026: Kapazitätsausbau von sechs Prozent auf der Langstrecke geplant.

Angriffsziel Portugal

Am Freitagabend bestätigte die portugiesische Regierung, was Marktbeobachter bereits erwartet hatten: Die Lufthansa Group hat die Präqualifikationsphase für die Privatisierung von TAP Air Portugal erfolgreich bestanden. Damit tritt der Kranich-Konzern ab dem 2. Januar 2026 in den direkten Wettbewerb mit Air France-KLM und der IAG-Gruppe (British Airways/Iberia).

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Für die Lufthansa geht es hierbei um mehr als nur Marktanteile. Eine Übernahme würde das strategische Netzwerk um das Drehkreuz Lissabon erweitern und die Verbindungen nach Südamerika und Afrika massiv stärken. Bis zum 2. April 2026 müssen nun unverbindliche Gebote eingereicht werden, die neben dem Preis auch ein industrielles Konzept beinhalten. Analysten bewerten den zum Verkauf stehenden Anteil von 44,9 Prozent mit mindestens 700 Millionen Euro.

Überraschende Wende im Cockpit

Noch wichtiger für die kurzfristige Planungssicherheit ist jedoch die Deeskalation im schwelenden Streit mit der Vereinigung Cockpit (VC). Anstatt die seit September mögliche Streikkarte zu ziehen, bereitet die Gewerkschaft ein Schiedsverfahren vor. Auslöser des Konflikts ist eine nicht eingehaltene Flottenzusage: Lufthansa hatte 2017 versprochen, 325 Flugzeuge im Konzerntarifvertrag zu bereedern, kündigte diese Vereinbarung jedoch Ende 2021.

Für Passagiere und Aktionäre bedeutet der Schritt vorerst Entwarnung. Das Risiko teurer Arbeitsniederlegungen über die Feiertage und zum Jahresstart ist damit vom Tisch.

Offensive Wachstumspläne

Ungeachtet der politischen Schauplätze treibt CEO Carsten Spohr die operative Expansion voran. Für 2026 plant der Konzern ein Kapazitätswachstum von sechs Prozent auf der profitablen Langstrecke. Ein Schlüsselelement dieser Strategie ist die Integration von ITA Airways, wodurch Rom im kommenden Jahr als sechstes Interkontinental-Drehkreuz an das Netzwerk angeschlossen wird.

Gleichzeitig bereinigt der Konzern seine Flotte: In einem ungewöhnlichen Deal verkauft Lufthansa zwei Boeing 747-8 an die US Air Force, die dort als Ersatzteilspender für die Regierungsflotte dienen sollen.

Starke Marktposition

Die strategischen Fortschritte spiegeln sich in der Kursentwicklung wider. Auch wenn die Aktie am Freitag leicht um 0,74 Prozent auf 8,54 Euro nachgab, bleibt das übergeordnete Bild positiv. Das Papier notiert nur knapp unter seinem am 16. Dezember markierten 52-Wochen-Hoch von 8,61 Euro.

Mit einem beeindruckenden Zuwachs von 38,75 Prozent seit Jahresanfang zählt der Titel zu den starken Performern im Sektor. Der Kurs hält sich zudem stabil über dem 50-Tage-Durchschnitt von 7,87 Euro, was den intakten Aufwärtstrend technisch untermauert.

Fazit

Lufthansa startet mit Rückenwind in das neue Jahr. Die Gefahr unmittelbarer Streiks ist gebannt, und die Weichen für die TAP-Übernahme sind gestellt. Der 2. April 2026 markiert mit der Abgabefrist für die TAP-Gebote den nächsten entscheidenden Termin, während parallel das Schiedsverfahren mit den Piloten eine dauerhafte Lösung des Tarifkonflikts bringen muss.

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