Lynas Aktie: Aktuelle Marktleistung

Der australische Seltene-Erden-Produzent Lynas Rare Earths hat am Montag seinen Aufstieg in den S&P/ASX 50 Index vollzogen – und die Aktie reagierte mit einem Plus von 2,46 Prozent auf 12,49 AUD. Doch während institutionelle Investoren das Papier aufgrund der Index-Aufnahme in ihre Portfolios kaufen mussten, kämpft das Unternehmen mit handfesten Produktionsproblemen in Westaustralien.

Strukturelle Nachfrage trifft auf operative Realität

Die Aufnahme in den australischen Leitindex ist für Lynas ein wichtiger Meilenstein. Index-Fonds und ETFs, die den S&P/ASX 50 nachbilden, waren gezwungen, die Aktie zu kaufen – das schuf eine natürliche Nachfrage und stabilisierte den Kurs. Diese technische Unterstützung kam zum richtigen Zeitpunkt.

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Denn operativ läuft es aktuell nicht rund: Die Produktionsanlage in Kalgoorlie, die das wichtige Mixed Rare Earth Carbonate (MREC) herstellt, leidet unter anhaltenden Stromausfällen. Das Management bestätigte einen einmonatigen Produktionsausfall im Dezember-Quartal. Besonders betroffen sind die Crack- und Laugungsprozesse – also genau jene Stufen, die für die Weiterverarbeitung in Malaysia entscheidend sind.

Canaccord Genuity hat bereits reagiert und die kurzfristigen Prognosen für die Produktion von Neodym-Praseodym (NdPr) sowie die Umsatzerwartungen gesenkt. Die verlorene Produktionsmenge lässt sich im laufenden Quartal nicht mehr aufholen.

Preisstabilisierung als Lichtblick

Immerhin: Die Preise für Seltene Erden haben sich stabilisiert. Dysprosium-Oxid, ein kritisches Schwer-Seltenerd-Element, wird aktuell bei rund 171 USD pro Kilogramm gehandelt – deutlich unter den historischen Höchstständen. Diese Normalisierung macht Umsatzprognosen zwar einfacher, bedeutet aber auch weniger Spielraum für Preissprünge.

Strategisch bleibt Lynas gut positioniert. Die neue Anlage zur Trennung Schwerer Seltener Erden in Malaysia (Investitionsvolumen etwa 180 Millionen AUD) nimmt Gestalt an. Die Samarium-Produktion soll im April 2026 starten.

Jetzt kommt es auf Execution an

Die Index-Aufnahme hat dem Kurs geholfen – doch dieser Effekt ist einmalig. Spätestens mit dem Quartalsbericht im Januar 2026 wird der Markt die finanziellen Auswirkungen der Produktionsausfälle bewerten. Entscheidend wird sein, ob die Stromprobleme in Kalgoorlie dauerhaft gelöst sind und ob das März-Quartal eine saubere operative Leistung zeigt. Nur dann rechtfertigt das Unternehmen seine neue Blue-Chip-Bewertung.

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